Zu üppig gefeiert? Schluss mit Völlegefühl und Blähungen

Der Bauch ist aufgebläht oder man hat das Gefühl, als ob ein Stein im Magen liegen würde? Dafür gibt es neben üppigem Mahl, Stress oder Rohkost vor dem Schlafengehen, vielerlei Gründe. Wer immer wieder unter einer Verdauungsstörung oder Dyspepsie leidet, sollte das beim Arzt abklären lassen. Vielfach sind aber auch ungewohnte Kost im Urlaub oder Völlerei zu Feiertagen der Grund für solche Unpässlichkeit. Da kann man oftmals den beleidigten Magen-Darmtrakt mit Hausmitteln wieder beruhigen.

Völlegefühl tritt oftmals in Verbindung mit Blähungen, Magendruck, Appetitlosigkeit oder Sodbrennen auf. Auch Verstopfung und Übelkeit können dazu kommen. Fast jeder kennt das Gefühl der Angespanntheit im Bauch. Nach einem deftigen Mittagessen etwa kann es schnell zu Übelkeit, Völlegefühl und Bauchschmerzen kommen. Besonders recht fetthaltige und süße Speisen sind schwer verdaulich. Bei länger anhaltenden Beschwerden oder wenn sie immer wieder kommen, einen Arzt aufzusuchen. Ursache könnten eine gestörte Darmflora, Reizmagen, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder ein Magengeschwür sein. Auch psychische Faktoren wie Angst, Stress oder eine Depression können zu Verdauungsbeschwerden führen. Alkohol und Nikotin sind ebenso Auslöser.

Was unserer Verdauung gut tut

Wenn Völlegefühl und Blähungen etc. nur vereinzelt auftreten, kann man sie mit Haus- oder Naturheilmitteln meist gut behandeln:

  • Auf Rohkost verzichten: Sie enthält zwar viele Vitamine, ist aber für unseren Körper schwer zu verdauen. Das kann zu Bauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl führen. Vor allem nach 18.00 Uhr ist von Rohkost abzuraten, da der Magen diese nicht mehr rechtzeitig vor dem Schlafen verdauen kann.
  • Blähende Speisen meiden: Weißmehlprodukte, Zucker, Süßstoffe, Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchte und Kohl weggelassen. 
  • Rote Rüben: Sie unterstützen die natürliche Entgiftung des Körpers.
  • Karotten: Schon drei rohe Karotten täglich regen die Verdauung an und beugen so Verstopfungen und Völlegefühl vor.
  • Kümmel: Die ätherischen Öle des Kümmels wirken antibakteriell und regen den Darm an. Somit eignet er sich als gutes Hausmittel gegen Blähungen und Übelkeit.
  • Artischocke: Die Bitterstoffe tragen zu verbesserter Fettverarbeitung bei, weil sie die Gallensaftproduktion anregen. Nach üppigem Mahl ein Schnapsglas Frischpflanzen-Artischockensaft trinken.
  • Wer zu Völlegefühl neigt, kann frische Ananas oder Papaya als Nachspeise essen. Die Enzyme der Früchte kurbeln die Verdauung an.
  • Zur Vorverdauung ist es gut, in Ruhe zu essen und die Nahrung gründlich zu kauen. Wer das Essen hastig hinunterschlingt, kann Luft verschlucken, die im Magen Beschwerden macht.
  • Verdauungsspaziergang: Auch wenn der Bauch drückt, raus und sich die Beine vertreten. Bewegung nach dem Essen bringt die Verdauung in Schwung.
  • Wer zu Völlegefühl neigt, sollte eher mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, statt drei große.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Wer zu wenig trinkt, dessen Verdauung kann sich verlangsamen, was wiederum Völlegefühl und Übelkeit bedingt. Nicht zu viel kohlensäurehaltige Getränke zu sich nehmen. Das produziert Gase im Bauch, die blähen.
  • Ingwer und Galgantwurzel: Beides hat einen positiven Effekt auf die Verdauung und wirkt gegen Übelkeit, Blähungen und einen vollen Magen. Rezept für Ingwertee: Ein eineinhalb Zentimeter großes Stück frischer Ingwer wird in Stücke geschnitten und mit einem Viertelliter heißem Wasser übergossen. Tee zehn Minuten ziehen lassen. Die Galgantwurzel ist auch als Kautablette erhältlich, was für unterwegs sehr praktisch ist. Nach der Mahlzeit die Tablette kauen und gut einspeicheln.
  • Andere Magentees: Kümmel, Anis, Fenchel, Minze oder Koriander ergeben einen Wohlfühltee für den Magen. Nach der Mahlzeit getrunken, lindert der Tee Übelkeit und das vollgefüllte Gefühl. Rezept: Anis, Fenchel und Kümmel zu gleichen Teilen mischen. Die Kräuter in einem Mörser zerstoßen, damit die ätherischen Öle entweichen und die Wirkung verbessert wird. Einen gehäuften Teelöffel der Mischung mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen, nach zehn Minuten den Tee abseihen und heiß trinken. Man kann auch einen Verdauungstee aus zerstoßenem Kümmel, Angelikawurzel und einer kleinen Menge Zimtrinde zubereiten. Pfefferminztee, frisch zubereitet, leistet ebenso gute Dienste gegen Magendrücken, weil er den Bauch entspannt.
  • Bauchmassagen: Kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn in der unteren Bauchgegend sind wohltuend und regen die Verdauung an. Keine einengende Kleidung oder Gürtel tragen.
  • Natron: Natron neutralisiert überschüssige Magensäure. Nach einer Mahlzeit kann man ein Teelöffel Natron in einem Glas mit Wasser auflösen und trinken. Das macht säurehaltige Lebensmittel wie Obst und Kaffee bekömmlicher und verringert Bauchschmerzen.
  • Apfelessig und Honig: Magendrücken kann durch ein Getränk aus zwei Teelöffel naturtrübem Apfelessig und einem Teelöffel Honig (am besten Manuka Honig), die man in ein Glas mit lauwarmem Wasser einrührt, abgeholfen werden. Es soll fünf Minuten vor dem Essen getrunken werden.
  • Bitterkräuter oder ein Bitterelixier vor dem Essen können die Verdauung positiv beeinflussen und dem Völlegefühl vorbeugen. Oder man genießt als Vorspeise Salate mit Bitterstoffen wie etwa Radicchio, Chicorée oder Löwenzahn.

Alle, die auf ein Schnapserl zur besseren und schnelleren Verdauung schwören, liegen falsch, denn Schnaps kann den Verdauungsvorgang sogar verlangsamen. Je mehr Alkohol zum Essen getrunken wird, umso schlechter ist dies für die Verdauung.

Kurzum: Wer zu Blähungen und Völlegefühl neigt, sollte sich fettarm und basisch ernähren sowie auf blähendes Gemüse verzichten. Wenig Süßes und ausreichend Flüssigkeit (stilles Wasser oder ungezuckerter Tee) zu sich nehmen. Eher tausend Schritte tun, statt nach dem Essen zu ruhen!

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