Unsere Gemütslage ist kein Zufallsprodukt

Keiner ist seiner Stimmung ausgeliefert. Erinnern Sie sich, wann Sie das letzte Mal in heiterer und unbeschwerter Stimmung waren? In unserem von Rollen und Pflichten sowie Anforderungen getragenen Alltag gar nicht so einfach. Die Kunst der Leichtigkeit des Lebens braucht Heiterkeit, Gelassenheit, Lebendigkeit im Fühlen, Humor, Entspannung, Genuss und Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber.

Viele meinen, die Gemütslage sei ein Zufallsprodukt, bestimmt durch äußere Rahmenbedingungen, das Verhalten anderer und die zufällige persönliche Tagesform. Positive Gestimmtheit ist nicht das Produkt eines erfolgreichen, glücklichen Lebens, sondern die Voraussetzung dafür, meint der deutsche Wirtschafts-Bestsellerautor Stefan Gross. Die Umwelt spielt eine Rolle, aber den größten Einfluss auf die Gemütslage hat man selbst! Jeder weiß, dass er in guter Stimmung viel zu leisten vermag, wenn sein Fokus auf Lösungen, nicht auf Probleme gerichtet ist. Misslaunige Menschen ohne Humor und geprägt von Vernunft und Ernsthaftigkeit, ziehen einen nicht an. Ein herzensfröhlicher Mensch wirkt souverän, seine leuchtenden Augen machen ihn sympathisch. Es geht nicht darum, ein notorischer Positivdenker zu sein und grinsend durch die Gegend zu ziehen, sondern seine Grundstimmung – trotz alltäglicher kleiner Widrigkeiten – auf ein höheres Niveau zu bringen.

Tipps für eine positive Gestimmtheit:

  • Warten Sie nicht auf perfekte Bedingungen: Es wird immer einen Kollegen geben, der nervt, oder ein Vorhaben, das schief geht. Man sollte eine Trennlinie zwischen Sachlage und Gemütslage ziehen! Lassen Sie sich nicht von einem Einzelproblem alles andere verderben, worüber Sie sich sonst freuen würden.       
  • Nutzen Sie jede Gelegenheit: Heiterkeit braucht Übung. Kosten Sie fröhliche Momente aus.        
  • Schenken Sie Banalitäten keine Beachtung: Natürlich gibt es einschneidende Schicksalsschläge, die aber die Ausnahme sind. Versuchen Sie innerlich ein wenig Abstand zu Widrigkeiten des Tages, die drohen, Ihnen die Laune zu verderben, zu gewinnen. Und dann stellen Sie sich drei Fragen: Welche Größenordnung hat das Ereignis wirklich? Werde ich in einigen Tagen noch daran denken? Was hat es für einen Vorteil, wenn ich mir jetzt die Stimmung verderben lasse?        
  • Machen Sie sich unabhängiger von Ihrer Umgebung: Immer wieder gibt es Situationen, die unserem seelischen Befinden alles andere als wohltun, etwa das Warten beim Zahnarzt oder spannungsgeladene Stimmung am Arbeitsplatz. Machen Sie sich von der Laune der Umgebung unabhängig.
  • Auf die eigene Sprache achten: Negativkonditionen wie „Ab nun gibt's nichts mehr zu lachen" oder „Bei mir geht immer alles schief“ sein lassen.       
  • Mehr Humor: Humor ist heilsam. Nicht alles allzu persönlich nehmen.       
  • Sich selbst häufiger eine Freude machen: Menschen mit viel Verantwortungsbewusstsein, Empathie und einer ausgeprägten sozialen Ader sind gefährdet ihre Aufmerksamkeit mehr bei anderen als sich selbst zu haben. Die eigenen Bedürfnisse nie aus den Augen verlieren und sich Zeit für die Erfüllung eigener Wünsche reservieren. Wer sich nicht regelmäßig Auszeiten gönnt und sich zum Beispiel bei der Pflege Angehöriger „aufopfert“, droht auszubrennen, ruiniert auf Dauer seine Lebensfreude und Leistungsfähigkeit.       
  • Genießen Sie kleine Dinge mit großer Wirkung: Kosten Sie die emotionalen Highlights und kleinen Freuden des Alltags bewusst aus, ob es blühende Bäume, der Lieblingssong im Radio, ein Lob vom Chef oder eine liebevolle SMS ist.         
  • Gönnen Sie sich zwischen zwei Aktivitäten Minuten der Muße und der Besinnung, um sich Gelassenheit zu bewahren.  
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