Herzstärkende Heilpflanzen für fordernde Zeiten

Herz-Kreislauferkrankungen sind Todesursache Nummer 1 in Österreich. Das Herz ist sensibel, wird als Sitz unserer Lebenskraft und des Lebensrhythmus angesehen. Auf unseren Rhythmus zu achten und somit nach stressigen Zeiten, unserem Organismus Raum für die Regeneration zu geben, ist in unserer heutigen schnelllebigen High-Tech-Zeit nicht ganz leicht, aber enorm wichtig. Seit Jahrhunderten werden Heilpflanzen eingesetzt, um unser Herz zu unterstützen und Krankheiten vorzubeugen. Hier ein paar wertvolle Herzpflanzen aus der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM).

„Das bricht ihr das Herz“ oder „Mir hüpft das Herz vor Freude“ – Wenn man dem Volksmund glaubt, dann haben auch unsere Gefühle Einfluss auf Leistungskraft und Rhythmus des Herzens, sprich auf unsere lebenslange Herzgesundheit. In der TEM werden Herz-, Kreislauf und Gefäßsystem nie isoliert betrachtet. „Die TEM zielt auf eine Stärkung der Selbstheilungskräfte und der Selbstregeneration ab. Früher war sie mehr präventiv ausgerichtet, sodass der Organismus auch im Krankheitsfall für eine Heilung kräftig genug war. Aus Heilpflanzen wurden Tees, Tropfen, Salben, Heilweine, Bäder, Umschläge etc. hergestellt. Auch heute können und Heilpflanzen bei der Vorbeugung und Harmonisierung unserer Kräfte gute Dienste leisten “, erklärt die Pharmazeutin Angelika Prentner, TEM-Pflanzenexpertin und Inhaberin der Apotheke in Mariazell. In Absprache mit dem behandelnden Arzt können in vielen Fällen Pflanzen die Wirksamkeit von Medikamenten unterstützen.

Die Apothekerin nennt Wirkung und Anwendung einiger herzwirksamen Pflanzen aus der TEM:

  • Weißdorn: Er ist einer der bekanntesten und am besten untersuchten Heilpflanzen. Eine Vielzahl von Inhaltsstoffen steigern die Durchblutung der Herzkranzgefäße und des Herzmuskels und verbessern auch die Schlagkraft des Muskels. Die Pflanze hilft den Energiestoffwechsel zu verbessern, den Herzrhythmus zu regulieren, die Herzleistung zu fördern und somit das Herz zu schützen. Ebenso wird die Regulation von Bluthochdruck und Kreislauf wird unterstützt. Der Weißdorn gilt als universelles Herzmittel, das als Basis bei Herzbeschwerden und Herzschwäche und auch zur Stärkung des Altersherzens eingesetzt wird. Die Wirkung tritt langsam ein, hält aber noch Wochen nach dem Absetzen. Angewendet wird Weißdorn als Tropfen, Tonika, Dragees und Tabletten.           
  • Galgant: Galgant ist das Akut-Herzmittel nach Hildegard von Bingen. Man verwendet die Wurzel bei einsetzendem Schwindel, Schwäche des Herzens, Krämpfen und Schmerzen. Galgant sollte als Gewürz in keiner Küche fehlen. Seine Scharfstoffe bringen innere Wärme, fördern die Durchblutung und unterstützen eine schwache Verdauung. Dank der antiviralen Wirkung verhindert es das Wachstum krankheitserregender Bakterien, Pilze und Viren im Darm. Neben dem Pulver als Gewürz, gibt es als gesundheitsfördernde Mittel Galgant-Wein, Tropfen und Tabletten.
  • Knoblauch: Seine wertvollen Inhaltsstoffe für die Förderung der Gefäßdurchblutung, zur Senkung des Cholesterinspiegels und seine antibakterielle Wirkung sind seit langer Zeit bekannt. Er hat auch positiven Einfluss auf die Blutgerinnung. Medizinisch wird Knoblauch vorbeugend gegen Gefäßverkalkung und erhöhte Blutfettwerte eingesetzt.         
  • Passionsblume: Auch wenn sie keine heimische Heilpflanze ist, wird sie schon lange in der TEM genutzt. Die Passionsblume ist besonders für Menschen geeignet, die unter Stress, körperlichen und/oder psychischen Belastungen leiden. Das kann sich zum Beispiel in Herzrasen, Herzstolpern oder Rhythmusstörungen zeigen. Die Passionsblume beruhigt und stärkt das Herznervensystem. Man nimmt Tropfen, Dragees oder trinkt den Tee.

Rezept für einen stärkenden und ausgleichenden Herztee

Zutaten: zwei Teile Weißdornblatt und -blüten; zwei Teile Passionsblume, zwei Teile Herzgespann, ein Teil Rosenblüten. Zubereitung pro Tasse: ein Teelöffel Mischung mit kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Ein bis drei Tassen pro Tag in kleinen Schlucken trinken.

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