Zwiebelumschlag und andere Hausmittel gegen Ohrenschmerzen

Ob im Sommer etwa durch eine Gehörgangentzündung oder im Winter in Folge eines grippalen Infekts, Ohrenschmerzen können viele Ursachen haben. Am besten die Schmerzen ärztlich abklären lassen und mit dem Mediziner absprechen, ob zum Beispiel bei einer bakteriellen Infektion Antibiotika notwendig sind oder ob man dem Schmerz auch mit Hausmitteln zu Leibe rücken kann.

Die optimale Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen ist auch für unsere Ohrgesundheit wertvoll. Richtige Ohrenpflege hilft vor Ekzemen zu schützen, die durch Pfropfen von Ohrenschmalz entstehen und das Hörvermögen verschlechtern können. Apropos Schwerhörigkeit: Raucher haben ein um rund 70 Prozent höheres Risiko, schwerhörig zu werden. Auch bestimmte Medikamente, wie etwa manche Antibiotika können dem Ohr schaden.

Ohrgesundes gegen Tinnitus und Gleichgewichtsstörungen

  • Vitamin A mindert die Lärmempfindlichkeit
  • Mangel an Vitamin D kann zu Ohrensausen und im schlimmsten Fall zu Gehörverlust führen
  • Magnesium schützt nicht nur das Herz sondern auch das Ohr, weil es die Gefäße weitet und Durchblutung fördert. Ein gut durchblutetes Ohr verliert nicht so leicht sein Hörvermögen. Oftmals wird Magnesium per Infusion nach einem Hörsturz oder bei Tinnitus gegeben.
  • Kalium hält das Innenohr gesund und verhindert Gleichgewichtsstörungen und Schwindelanfälle, deren Ursache oft im Innenohr zu suchen ist.
  • Zink trägt dazu bei, einem Tinnitus und Hörsturz vorzubeugen
  • Antioxidantien wie Vitamin A, E, C, Beta Carotin, Selen und Zink schützen im Alter das Innenohr vor frühzeitiger Degeneration.

Finger weg von Wattestäbchen

Die Ohren brauchen keine Spezialpflege. Ohrschmalz sollte man nicht mit Wattestäbchen entfernen . Damit drückt man das Schmalz in Richtung Trommelfell, wo es sich dann sammelt, verklumpt und einen Pfropfen bildet, durch den man dann schlechter hört. Unsere Ohren reinigen sich beinah von selbst. Kleine feine Härchen erledigen diesen Putz. Sie schieben Schmutz- und Staubpartikel sowie Hautschuppen mit dem Ohrenschmalz ins Freie. Die Ohrmuschel mit einem sanften Waschlappen säubern und fertig. Seife kann, muss aber nicht sein. Vor allem soll sie nicht in den Gehörgang gelangen.

Erdäpfel auf schmerzende Ohren

Wenn der Arzt einverstanden ist, kann bei leichten Entzündungen eine Zwiebelauflage/umschlag probiert werden, bevor man zum Antibiotikum greift. Zwiebeln sind mit ihren ätherischen Ölen, Schwefelverbindungen, Flavonoiden, Peptiden, Vitaminen und Mineralien wohltuend, weil sie entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Für den Umschlag eine Zwiebel ganz fein hacken, auf ein Taschentuch geben und die Zwiebel dort noch zerdrücken. Das Tuch dann eine halbe Stunde auf das Ohr legen, mit einer Haube oder einem Schal fixieren. Den Kopf auf ein dickes Kissen hochlagern. Alternativ kann man auch heiße, zerdrückte Kartoffeln in ein Taschentuch wickeln und auf das schmerzende Ohr legen. Man kann auch einige Tropfen Königskerzenöl auf einen Wattebausch träufeln, und diesen dann achtsam in die Ohrmuschel geben.

Machen wir es den Hopi Indianern nach ...

Die Ohrkerzenbehandlung hat jahrhundertelange Tradition bei den Ureinwohner Nordamerikas. Nicht jeder mag sie, aber manche nutzen Ohrkerzen zur Reinigung des Gehörapparates. Die Hopi Indianer verwendeten/verwenden die Kerzen bei Schnupfen, Ohrensausen oder altersbedingter Hörschwäche. Die Ohrkerzentherapie wird in der Naturheilkunde heute auch bei uns als Basis- und Begleitanwendung verschiedener Störungen im Stirn-, Nasen-, Nebenhöhlen- und Ohrenbereich eingesetzt. Die rund 20 Zentimeter langen Röhrchen sind ein reines Naturprodukt aus Naturgewebe, Bienenwachs und sind je nach Sorte mit Honigextrakt oder Kräuterzusätzen in pulverisierter Form wie Johanniskraut, Kamille, Schachtelhalm, Thymian, Weihrauch und Salbei, versetzt. Sie werden in Handarbeit hergestellt.

Die Wirkung der Ohrkerze lässt sich als Wärme- und Druckausgleichstherapie erklären. Das ganze Hörsystem und auch das Gleichgewichtsorgan werden beeinflusst. Der Kamineffekt erzeugt im Ohr einen Unterdruck und das Flammenzüngeln leichte Vibrationen, die wie eine Trommelfellmassage wirken. Durch den Unterdruck wird Ohrschmalz in den äußeren Gehörgang befördert, die Anwendung wirkt entspannend und das Ohr sowie die Nasennebenhöhlen werden gereinigt.

Die Anwendung wird von einer zweiten Person durchgeführt. Der zu Behandelnde liegt flach auf der Seite, so dass sich der Gehörgang in senkrechter Lage befindet. Der Kopf liegt bequem auf einem Polster. Die Ohrkerze wird entzündet und mit der nicht brennenden Seite mit leichtem Druck und einer Drehbewegung in den äußeren Gehörgang eingeführt. Wichtig ist, dass die Ohrkerze so dicht im Gehörgang sitzt, dass seitlich kein Rauch austreten kann, um den Unterdruck zu gewährleisten. Es gibt drei verschiedene Durchmesser (5, 6 oder 7 mm) der Kerzen. Die Ohrkerze muss beim Abbrennen immer senkrecht gehalten werden, am besten zwischen dem Zeige- und Mittelfinger. Der Wärmefluss intensiviert sich in der Schlussphase angenehm und wohltuend. Die meisten Ohrkerzen habe eine Markierung, bis zu der die Kerze gefahrlos abgebrannt werden kann. Sollte keine Markierung vorhanden sein, muss man die Kerze, wenn zwei Drittel der Länge abgebrannt sind, wegnehmen und in Wasser löschen. Nach Abschluss der Ohrkerzenanwendung noch etwa 15 Minuten nachruhen.

Wichtig: Bei perforiertem Trommelfell, eitrigen und hochentzündlichen Prozessen oder Pilzinfektionen im äußeren Gehörgang dürfen Ohrkerzen nicht angewendet werden.

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