Wenn alle Bächlein fließen – Tipps für jeden, der leicht und viel schwitzt

Sommer wird’s – so mancher Schwitzfleck auf Bluse oder Leiberl zeigt an, dass der Körper bei Hitze mehr transpiriert. Aber auch Sport, sehr starke Emotionen, Stress, Übergewicht, hormonelle Umstellungen oder ein grippaler Infekt mit Fieber können uns genauso wie scharfes Essen und zu viel Alkohol vermehrt Schwitzen lassen.

Bei diversen Erkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenüberfunktion ist das vermehrte Schwitzen ein Symptom. Und etwa ein Prozent der Bevölkerung leiden an krankhaftem übermäßigen Schwitzen, das angeboren ist, und mit dem Fachbegriff Hyperhidrose bezeichnet wird. Diese Menschen sind in ihrer Lebensqualität, je nach Ausprägung, oftmals eingeschränkt und ziehen sich von Sozialkontakten zurück, weil sie sich ihrer schweißnassen Hände oder Stirn schämen und Angst haben zu „müffeln.“ Betroffene sollten dies unbedingt ärztlich abklären lassen. Die Ursachen können vielseitig sein. Schweiß an sich ist geruchlos, doch wenn er durch Bakterien auf der Haut zersetzt wird, beginnt man zu „schwitzeln“, ein Geruch, den jeder kennt. Wann und wie stark die Schweißdrüsen aktiv werden, hängt vom vegetativen (unwillkürlichen) Nervensystem ab. Über den Botenstoff Acetylcholin gibt der Sympathikus den Befehl zum Schwitzen. Die Steuerzentrale für die Wärmeregulation liegt im Hypothalamus des Gehirns. Von dort aus bekommt das Vegetativum seine Impulse. Für alle, deren vegetatives Nervensystem etwas überreagiert, sprich für alle, die leicht und viel schwitzen, hier einige Hausmittel und Tipps aus der Naturheilkunde.

  • Autogenes Training und andere Entspannungsverfahren: Sie helfen Stress und innere Unruhe abzubauen. Gut für alle, die nervös und ängstlich sind.      
  • Übergewicht abbauen        
  • Auf scharfe Gewürze, Alkohol und übermäßigen Kaffeegenuss verzichten        
  • Wer viel schwitzt, muss genügend trinken, um die verlorene Flüssigkeit und auch Mineralsalze zu ersetzen. Mineralwasser und isotonische Getränke wie etwa ein gespritzter Apfelsaft sind nach dem Sporteln optimal.        
  • Regelmäßig sporteln, weil die Bewegung das vegetative Nervensystem unterstützt und die Anpassung der Schweißabsonderung trainiert.      
  • Luftdurchlässige Kleidung tragen. Baumwolle ist nicht optimal, weil sie den Schweiß aufsaugt und fest hält. Leinen oder atmungsaktive Funktionskleidung sind besser. Kleidung soll nicht eng anliegen. Wäsche und Strümpfe tragen, die die Feuchtigkeit nach außen ableiten. Für bestimmte Situationen, etwa stressige Termine, können eingelegte Achselpads entlastend wirken.         
  • Regelmäßig saunieren: Das trainiert die Schweißdrüsen.
  • Franzbranntwein: Hände drei Mal täglich mit Franzbranntwein gegen Handschweiß abreiben.       
  • Duschen ist gut: Aber nicht eiskalt, sondern lauwarm oder nur kühl.        
  • Fußpuder bei Fußschweiß zwischen Füße und Socken geben.        
  • Salbei wirkt schweißhemmend. Eine zweiwöchige Kur kann helfen, die Schweißabsonderung zu regulieren: zwei bis drei gehäufte Esslöffel getrocknete Salbeiblätter in einen Liter Wasser geben, zustellen und dann drei Minuten lang kochen lassen. Abseihen und abkühlen lassen. Lauwarm sofort einen Viertelliter trinken. Den Rest in eine Thermoskanne geben und über den Tag verteilt trinken. Zwei Tassen Salbeitee täglich können auch gegen nächtliche Hitzewallungen im Wechsel probiert werden. Bei starkem Fußschweiß kann man ein lauwarmes Fußbad mit ein paar Tropfen Salbeitinktur nehmen.       
  • Zitronen wirken wie ein natürliches Deo. Saft einer Zitrone in einem Glas Wasser vermischen. Dann den gesamten Körper einmal täglich mit dem Zitronenwasser und Waschlappen abreiben. 20 Minuten einwirken lassen und abduschen. Vorsicht: Nach dem Abreiben nicht gleich in die Sonne gehen.        
  • Kneipp‘sche Anwendungen wie etwa folgendes Armbad wirken ausgleichend auf das Vegetativum. Das Waschbecken mit kaltem Wasser füllen und beide Arme bis zum Oberarm etwa zehn Sekunden lang ins Wasser legen. Dann das Wasser abtropfen lassen und Arme abtrocknen. Auch eine tägliche Wechseldusche, die man einige Zeit lang durchführt, kann helfen (immer mit kaltem Guss aufhören).        
  • Apfelessig: Zweimal pro Woche nach dem Duschen den Körper mit einer Mischung aus einem Viertelliter Apfelessig und einem Viertelliter Wasser abwaschen.
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