Herbstgemüse – Mit Vitaminen der Schnupfenzeit trotzen

Ernährungsexperten raten zu saisonalem und regionalem Gemüse. Doch was hat der Herbst an Vitaminreichem zu bieten? Zusätzlich dürfen ein paar „Exoten“ auf den Speisenplan kommen, um uns fit durch die Schnupfenzeit zu bringen.

Vitamine erfüllen die verschiedenen Funktionen im Körper: Sie helfen beim Aufbau und Schutz von Zellen, stärken die Abwehrkraft und wirken unterstützend bei der Bildung von Knochen und Blut. Sie sind an der Regulation des Stoffwechsels beteiligt und stellen teilweise auch einen Bestandteil von Enzymen dar. Man unterscheidet fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K sowie wasserlösliche wie B1, B2, B6, B12 und C, Niacin, Pantothensäure, Biotin und Folsäure. Wer die Vitamine in Gemüse erhalten will, muss auf Lagerung und  Zubereitung achten. Obst und Gemüse nicht zu lange liegen lassen und nicht übermäßig garen. Vitamine spielen auch zur Vorbeugung von grippalen Infekten eine Rolle.

Was die Natur für uns bereit hält

Hier ein paar Beispiele für herbstliche Vitaminspender:

Kürbis: Der Kürbis ist das Herbstgemüse! Kein anderes Lebensmittel verbinden wir so sehr mit dieser Jahreszeit wie das orange Gemüse. Kürbisfelder geben dem Herbst typischen Charme. Kürbis schmeckt nicht nur gut, er tut auch unserer Gesundheit gut: Ob Vitamine wie etwa Beta-Carotin als Vorstufe vom Vitamin A, Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen oder sättigende Ballaststoffe – das Herbstgemüse strotzt nur so vor wertvollen Inhaltsstoffen. Beta-Carotin ist auch ein wirksamer Radikalfänger: Hokkaido-Kürbisse enthalten mehr Karotin als Karotten. Und er ist kalorienarm und in verschiedenen Geschmacksnuancen zu haben.

Rote Beete: Das Gemüse  ist gesund und preiswert. Sein Farbstoff Betacyanin bremst schleichende Entzündungen, wirkt antioxidativ und bekämpft freie Radikale. Die rote Knolle hat hohen Nährwert, ist aber durch den hohen Wasseranteil kalorienarm. Sie enthält Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium, Eisen, Vitamine der B Gruppe, C und Folsäure. Man sagt dem Gemüse auch krebsschützende Wirkung nach.

Feldsalat: Für Salatfans ist der Herbst nicht unbedingt die ideale Jahreszeit. Es gibt jedoch einige Sorten, die genau jetzt Saison haben – zum Beispiel Feldsalat. Seine kleinen Blätter sind hart im Nehmen: Selbst Temperaturen um den Gefrierpunkt machen ihnen nichts aus. Kein anderer Salat enthält so viel Vitamin C wie er. Außerdem ist er reich an Vitamin A, Phosphor, Calcium und Folsäure.

Rosenkohl: Klein, aber oho: Aus der Herbstküche sind die Kohlsprossen kaum wegzudenken. Schon 100 Gramm der kleinen Röschen decken unseren Tagesbedarf an Vitamin C zu mehr als 100 Prozent. Darüber hinaus stecken noch B-Vitamine, Kalium, Zink, Vitamin K und Ballaststoffe im Rosenkohl.

Maronen oder Esskastanien: Sind aus der kalten Jahreszeit kaum wegzudenken und als Dickmacher verschrien, was nicht ganz richtig ist. Maroni haben zwar über 40 Prozent Kohlenhydrate und 100 Gramm liefern 200 Kalorien. Dafür enthalten 100 Gramm nur knapp zwei Prozent Fett. Vier Stück Edelkastanien, die circa 30 Gramm haben, nehmen folgende Kalorien und Nährwerte auf: 59 Kalorien; ein Gramm Eiweiß, 0,6 Gramm Fett und 12,4 Gramm Kohlenhydrate. Eine Handvoll darf beim Bummel durch den Weihnachtsmarkt als Zwischenmahlzeit schon geknabbert werden.  

Karotten gehören zu den Topstars der heimischen Gemüsesorten: Neben kleinerer Mengen Eisen, Kalium und Calcium ist mit 5 bis 30 Milligramm pro 100 Gramm Betacarotin der wichtigste Inhaltsstoff. Diese Vorstufe vom Vitamin A ist wichtig für das Sehvermögen und das Wachstum der Haut. Bereits eine mittelgroße Karotte genügt, um den Tagesbedarf an Vitamin A zu decken.

Nicht heimisch, aber vielgeschätzt in der Erkältungsaison

Ingwer: Nicht heimisch, aber in der Naturheilkunde viel geschätzt als Wurzel, die von innen her wärmt und bei Erkältungen gute Dienste leistet. Ingwer wird in China traditionell bei Unwohlsein, Erkältung und Beschwerden des Verdauungsapparates eingesetzt. Die Wurzel enthält mehr als 160 verschiedene Inhaltsstoffe wie Eisen, viele Vitamine, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor. Wertvoll sind auch die ätherischen Öle und Scharfstoffe wie Gingerole und Shogaole, die antientzündlich wirken.

Am mildesten ist frischer Ingwer. Viele wertvolle Inhaltsstoffe sitzen direkt unter der Schale, daher nur dünn schälen. Ob durch die regelmäßige Einnahme allerdings tatsächlich Erkältungen vorgebeugt werden kann, konnte wissenschaftlich bislang noch nicht belegt werden. Es wird jedoch angenommen, dass die im Ingwer enthaltenen Scharfstoffe den Körper von innen aufheizen und die Durchblutung anregen. Dadurch haben es Krankheitserreger schwerer, sich in den Schleimhäuten festzusetzen. Daneben kann man von der antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung der Wurzel profitieren.

Beispielsweise wird durch sie die Gallensaftproduktion angekurbelt und somit die Fettverdauung beschleunigt. Deswegen ist Ingwer nach einem fettigen Essen empfehlenswert. Bei fehlendem Appetit hat sich der Genuss einer Tasse Ingwertee als hilfreich erweisen. Auch gegen Reiseübelkeit und bei Muskelschmerzen soll er helfen.

Ingwertee: Bei Erkältungen ist es immer empfehlenswert, viel zu trinken. Als besonders wirkungsvoll gilt ein frischer Ingwertee.

Zubereitung: Zwei Esslöffel frisch geriebenen Ingwer mit einem Liter Wasser in Topf geben und die  Flüssigkeit zehn Minuten lang kochen. Tee abseihen, je nach Gusto mit Honig süßen (Tee vor der Zugabe des Honigs etwas abkühlen lassen).

Ingwerwasser: Im Gegensatz zum Tee wird bei Ingwerwasser der Ingwer nicht mitgekocht, sondern nur mit heißem Wasser übergossen.

Zubereitung: Vier Scheiben Ingwer reiben und mit heißem Wasser übergießen. Zehn Minuten lang zugedeckt ziehen lassen.  

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