Frühlingsfit mit Wasser, Tee, Bewegung und Düften

Die Krokusse grüßen aus den Gärten und nicht nur die Stubentiger zieht es raus auf die Walz, auch uns locken die ersten Sonnenstrahlen wieder in die Natur. Aber nur „lustig“ macht viele der Beginn der warmen Jahreszeit noch nicht. Die Umstellung kostet dem Organismus einige Energie und manch einer muss Müdigkeit und Antriebsschwäche bewältigen, bevor sich Frühlingsgefühle einstellen. Folgende Tipps helfen dabei.

Jeder erwartet und freut sich auf die Frühlingsgefühle – stattdessen hält den einen oder anderen das große Gähnen noch davon ab.

Wenn im Frühjahr die Tage und die Sonnenscheindauer länger werden, stellt sich der Körper hormonell um. Das Licht bewegt die Zirbeldrüse dazu, endokrine Drüsen, wie etwa die Schilddrüse, zu mehr Hormonsekretion anzuregen. Außerdem wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin gedrosselt und vermehrt Serotonin, unser Glückshormon, das den Kreislauf ankurbelt und Dopamin ausgeschüttet. Ebenso wie die Natur erneuert sich auch der Mensch, dessen Zellen teilen sich – angeregt von den Schilddrüsenhormonen – schneller. Diese Umstellung des Organismus zehrt an den Energiereserven und kann vorübergehend etwas müde machen.

Ein paar Tipps, um im Frühling die Lebensgeister aus dem Winterschlaf zu locken:         

  • Kleine und mehrere vitaminreiche Mahlzeiten essen. Das versorgt den Körper gleichmäßig mit Energie und belastet den Organismus nicht so sehr. Viel trinken wie etwa Mineralwasser, Brennnessel-, Birkenblätter- oder Löwenzahntee. Der Organismus reagiert auf die steigenden Temperaturen auch mit geweiteten Blutgefäßen und niedrigem Blutdruck. Die vermehrte Wasserzufuhr kann den Blutdruck wieder normalisieren.       
  • Viel Bewegung im Freien, damit sich Stoffwechsel und Kreislauf an die warme Zeit und das vermehrte Sonnenlicht gewöhnen kann.      
  • Wechselduschen in der Früh bringen den Kreislauf in Schwung: Man soll immer mit einem kalten Guss aufhören. Auch das Wassertreten in der Badewanne ist ein bewährtes Mittel von Pfarrer Kneipp: Die Wanne zur Hälfte mit kaltem Wasser füllen und wie ein Storch dahinstelzen, bis einem kalt wird. Danach die Beine in ein Handtuch wickeln und nachruhen. Eine Tasse warmen Tee trinken und dann fühlt man sich wie neu geboren.

Mit Düften zu neuer Energie

Eine besonders lustvolle Art Konzentration, Lebensfreude und Antrieb zu fördern, sind Düfte und Aromen, in Form von ätherischen Ölen und Hydrolaten. „Wir können damit unsere Stimmung aufhellen, für Schwung und Frische sorgen, Kraft und Stärkung finden, unsere Konzentrationsfähigkeit verbessern und ganz nebenbei auch noch die Raumluft reinigen. Düfte haben einen wesentlichen Einfluss auf unser Wohlbefinden, denn Duftstoffe gelangen unmittelbar in das limbische System im Gehirn und beeinflussen unsere Gefühle, unser vegetatives Nervensystem, das Hormon- und Immunsystem“, sagt die diplomierte Aromapraktikerin und Kräuterpädagogin Lisa Dirnbacher aus Wien. In ihrer Kräutermanufaktur und Duftpraxis berät und mischt sie individuelle Aromen für verschiedene Anliegen und die im Alltag einfach anzuwenden sind wie etwa Körperöle für sanfte Massagen, Pflegeprodukte, Raumsprays, Räucherwerk etc.

100 Prozent naturreine ätherische Öle verwenden

Damit Düfte eine wohltuende Wirkung entfalten können, müssen einige Dinge beachtet werden. Man sollte nur 100 Prozent naturreine ätherische Öle, nach Möglichkeit in BIO-Qualität, verwenden. Bei den Hydrolaten (Pflanzenwässern), die als sanftes Pendant zu ätherischen Ölen zu verstehen sind und durch Destillation gewonnen werden, ist es empfehlenswert auf Hydrolate zurückzugreifen, die nicht mit Konservierungsmitteln oder Alkohol versetzt sind. Man bekommt entsprechende Öle und Hydrolate in Bioläden und vielen Apotheken. „Bei Säuglingen, Kleinkindern und Schwangeren dürfen bestimmte Öle/Hydrolate nicht zum Einsatz kommen. Man sollte sich immer genau informieren. Auch bei Menschen mit Epilepsie, Asthma, Allergien, Bluthochdruck etc. ist Vorsicht und gute Beratung notwendig“, rät Dirnbacher zu verantwortungsvollem Umgang mit den Produkten. Neben den klassischen Muntermachern wie Rosmarin und Pfefferminze gibt es eine Reihe anderer Pflanzen, die bei Frühjahrsmüdigkeit und Erschöpfung hilfreich sein können.

  • Zitronenöl ist ein wunderbares Öl, um Frische und Schwung in den Alltag zu bringen. Außerdem verbessert es die Konzentrationsfähigkeit. Auf die Raumluft hat das Öl einen reinigenden Effekt. Anwendungstipps: Für einen erfrischenden, konzentrationsfördernden Raumspray 60 Tropfen Zitronenöl mit 100 Milliliter Weingeist oder Wodka vermischen, in eine saubere, lichtgeschützte Flasche mit Zerstäuber füllen und kühl lagern. Zitronenöl kann auch in Form einer Trockeninhalation (= etwa drei Tropfen Zitronenöl auf ein Taschentuch geträufelt) im Alltag auf die Schnelle als Muntermacher, etwa vor einer Prüfung, verwendet werden. 
  • Rosengeranienöl hilft die innere Balance zu finden. Dieses Öl wird aus den Blättern gewonnen, duftet jedoch fein blumig und rosenähnlich. Es wirkt entspannend und ist besonders hilfreich, wenn unser Leben Achterbahn mit uns fährt und andauernder Stress einen auslaugt. Der blumige Wohlgeruch lässt stressbedingte Beschwerden und Erschöpfungszustände im wahrsten Sinn „verduften“. Zu beachten: Allgemein ist Rosengeranienöl gut verträglich. Je nach Hauttyp sind jedoch bei Anwendung auf der Haut  leichte Hautreizungen möglich. Anwendungstipps: Für ein entspannendes Bad drei bis sechs Tropfen Rosengeranienöl mit einem Achtel Liter Milch oder Obers beziehungsweise einem Esslöffel Pflanzenöl (z.B. Mandelöl) vermengen und als duftenden Badezusatz verwenden. Ätherische Öle nie pur in das Badewasser geben, da es sonst zu Hautreizungen kommen kann. Bei innerer Anspannung und nervöser Erschöpfung drei bis sechs Tropfen Rosengeranienöl in die mit Wasser befüllte Schale der Duftlampe träufeln.
  • Rosengeranienhydrolat wirkt ebenso ausgleichend und harmonisierend. Allgemein ist Rosengeranienhydrolat gut verträglich. Es sollte jedoch in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Anwendungstipp: Rosengeranienhydrolat eignet sich als duftender Körperspray bei Anspannung und nervöser Erschöpfung. Im Sommer wehrt das blumig-zitronige Duftwasser auch Insekten ab.
  • Weißtannenöl: Mit ihm holt man sich den stärkenden Duft eines Waldspazierganges ins Haus. Die Tanne verkörpert Lebenskraft und Stärke. Der balsamische Geruch der Weißtanne wirkt aufrichtend und belebend. Ätherisches Weißtannenöl schenkt uns neue Energie, lässt uns wieder frei durchatmen und löst stressbedingte Erschöpfungszustände. Es hat auch auf die Raumluft eine reinigende Wirkung. Anwendungstipp: Vier bis sechs Tropfen in die mit Wasser befüllte Duftlampe träufeln.       
  • Weißtannenhydrolat wirkt aufrichtend und aufbauend. Das  Nerventonikum hilft bei Erschöpfungszuständen, lindert Stresssymptome und stärkt unser emotionales Gleichgewicht. Vorsicht: Bei Menschen mit Bronchialasthma und Keuchhusten sollte das Hydrolat nicht angewendet werden, da es unter Umständen krampfartige Beschwerden verstärken kann. Auch für Säuglinge eignet sich dieses Hydrolat nicht! Anwendungstipp: Weißtannenhydrolat kann als Raumspray oder auch als Körperumfeldspray für einen Frischekick sorgen.       
  • Erfrischende Duftmischung für den Frühlingsbeginn: Für eine fünf Milliliter Duftmischung vermischt man zum Beispiel 60 Tropfen Zitronenöl, 40 Tropfen Rosengeranienöl und 20 Tropfen Weißtannenöl. Diese Mischung ist für Duftlampe oder Diffusor geeignet.
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