Frühjahrsputz im Körper mit Heilpflanzen

Die Wildkräuter des Frühlings reinigen und entgiften den Körper. Machen wir es den Bären nach, die sich nach der Winterruhe mit den ersten zarten Kräutern erneuernde Kraft und Immunstärke einverleiben.

Nach dem Winterschlaf frisst Meister Petz saftiges junges Gras, wilde Zwiebeln, junge Brennnessel, Bärlauch, Kresse, Sauerampfer und Löwenzahn – alles Pflanzen, die den Darm reinigen, die Schlacken, sprich Stoffwechselendprodukte, die sich angesammelt haben, aus dem Blut treiben und die Drüsen anregen. Salate, Aufstriche, Gemüse und vitaminreiche Suppen aus diesen Pflanzen bringen Vitalität. Unsere Vorfahren löffelten Brennnessel, Gundelrebe, Bärlauch, Löwenzahn, Wegerich & Co in der Neunkräutersuppe und glaubten, dadurch das  ganze Jahr über gesund zu bleiben. Die Inhaltsstoffe kurbeln den Stoffwechsel an und kräftigen den Organismus.

Die Neunkräutersuppe, ein Gesundbrunnen    

  • Bärlauch (junge Blätter): antibiotisch, immunstärkend, schützt vor Arteriosklerose    
  • Brennnessel (junge Blätter): feuert Stoffwechsel und Blutbildung an, leitet Giftstoffe über dem Harn aus, liefert Eisen und Mineralstoffe    
  • Brunnenkresse (Kraut): reinigt das Blut und erfrischt       
  • Giersch (junge Blätter): blutreinigend, verdauungsfördernd
  • Gundelrebe (Kraut):entgiftend und heilsam bei eitrigen Wunden      
  • Löwenzahn (junge Blätter): regt Leber und Galle an, erhellt erschöpfte Seelen       
  • Schafgarbe (junge Blätter): blutreinigend , schützt vor Infekten 
  • Spitzwegerich (Blätter) : reinigt Blut und Lunge, stärkt Magen und Leber       
  • Vogelmiere (Kraut): Lungenheilkraut, blutreinigend und stärkend.     
  • Gänseblümchen (Blüten): Fördern Hautstoffwechsel und -regeneration

Zubereitung: Pro Person eine  gute Handvoll der Kräuter, wobei Bärlauch, Brennnessel, Giersch und Gundelrebe überwiegen sollen, säubern und bis auf die Gänseblümchen zerkleinern. Etwa zehn Minuten lang in einer Gemüsebrühe köcheln lassen und danach eventuell pürieren. Mit Kräutersalz, Pfeffer, Muskatnuss und Sauerrahm abschmecken, nochmals einige Minuten lang ziehen lassen. Gänseblümchen drüberstreuen und mit gerösteten Brotwürfeln servieren.

Grünkraft für Stoffwechsel, Verdauung und Lunge

Einige heilkräftige Frühlingskräuter im Einzelnen:

Löwenzahn: Die Heilpflanze für Leber und Galle wirkt harn- und galletreibend, verdauungsfördernd, lymphentlastend, blutreinigend, stoffwechselanregend und hilft Umweltgifte auszuschwemmen. Der Löwenzahn bringt Wärme und Lebenskraft in den Körper, wirkt Stauungsprozessen entgegen und löst Spannungen. Dank der Bitterstoffe reinigt er Darm und Bauchspeicheldrüse, erleichtert die Fettverdauung. Gut bei Gicht und Rheuma.  

Brennnessel: Sie wirkt blutbildend und -reinigend, entschlackend, blutdrucksenkend, entwässernd, anregend auf Stoffwechsel und Haarwuchs.       

  • Frühlingstee-Kur: Drei Wochen lang drei Tassen Brennnesseltee täglich trinken, dann drei Wochen pausieren und nochmals drei Wochen diese entgiftende Kur durchführen. Die Heilpflanze stärkt Magen, Lunge, Leber, Galle, Verdauung und lindert eine Reizblase. Begleitend setzt man sie bei brennenden und juckenden Hautleiden wie Neurodermitis, Allergien, Ekzemen ein. 
  • Brennnessel-Omelett: Zutaten und Zubereitung: Vier Dotter, Ein bis zwei Teelöffel Brennnesselsamen, Salz, frisch gemahlenen Pfeffer und Olivenöl. Die Dotter mit den Samen, Salz und Pfeffer aufschlagen und in Olivenöl zum Omelett braten.

Gänseblümchen: Es wirkt blutreinigend, entzündungshemmend, entwässernd, hautklärend, stoffwechselanregend, schleimlösend und gewebestraffend. Die Pflanze regt als Tee Hautstoffwechsel an, hilft bei Akne und Hautausschlägen. Traditionell geschätzt als Durchhaltemittel mit vitalisierender Kraft unterstützt es bei seelischer und körperlicher Erschöpfung. Die Blüten schmecken leicht süßlich und eignen sich wunderbar zur Dekoration von Speisen.  

Gundelrebe: Die Universalentgifterin für den Organismus regt nicht nur die Verdauungssäfte an, sondern stärkt auch das Herz.        

  • Gundelrebengemüse:  Eine Handvoll Gundelrebe, ein Esslöffel Butter, Schlagobers, Saft einer halben Zitrone zurecht legen. Das Kraut in der Butter anschwitzen und leicht köcheln lassen, mit Obers und Zitronensaft nach Gusto abschmecken. Das Gericht regt den Stoffwechsel an.

Schafgarbe: In Österreich heißt die Heilpflanze „Bauchwehkraut“, weil es Bitterstoffe und ätherische Öle  enthält, die die Galle, aber auch Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse anregen.      

  • Schafgarbentee: Er wird aus den getrockneten Blüten und Blättern der Pflanze erstellt.  Auf ein Viertel Liter Wasser nimmt man fünf bis zehn Gramm Schafgarbenkraut. Schafgarben-Tee wird traditionell bei nervösen und krampfartigen Schmerzen getrunken, fördert die Verdauung wurde in der Volksmedizin auch bei Schlaflosigkeit und Schwächezuständen verabreicht. Jeden Tag eine Tasse schluckweise trinken.  

Spitzwegerich: Die Blätter sind wegen der schleimlösenden, befeuchtenden, kühlenden, reizmildernden Wirkung zum Beispiel als Tee ein geschätztes Lungenmittel. Zur Erstversorgung bei Verletzungen können zerdrückte Blätter auf Wunden oder gegen Juckreiz und Schwellung auf Insektenstiche aufgelegt werden.

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