Gesunde Wildkräuterwürze stärkt den Organismus und hilft bei Alltagsbeschwerden

Mutter Natur schenkt uns vielfältige Möglichkeiten, Speisen mit Kräutern gesünder, bekömmlicher, interessanter und bunter zu gestalten. Hier finden Sie Tipps für Würzkräuter als Hausapotheke, die in den Kochtopf und ins Teehäferl kommt.

Knoblauch werden antiseptische, antibiotische, schweißtreibende und blutdrucksenkende Eigenschaften nachgesagt. Sein Gehalt an den Vitaminen A, B, C, E und die Fähigkeit, Blutzucker- bzw. Cholesterinspiegel zu senken sowie die Fließeigenschaft des Blutes zu verbessern, macht ihn gesundheitlich so wertvoll. In der Küche lassen sich mit Knoblauch Salatsoßen, Suppen und Fleischgerichte verfeinern. Er reduziert Gärungsprozesse im Darm und kann dadurch Magen-Darm-Störungen positiv beeinflussen.

Frühlingskur zur Reinigung der Blutgefäße und für das Immunsystem: Vier gewaschene ungespritzte Bio-Zitronen mit der Schale klein schneiden und mit 30 geschälten Knoblauchzehen und einem Liter kochenden Wasser im Mixer pürieren, abseihen und im Kühlschrank lagern. Drei Wochen lang ein- bis dreimal täglich ein Likörglas zu den Mahlzeiten trinken. Eine Woche pausieren und die Kur wiederholen. Sie hilft Arteriosklerose vorzubeugen bzw. Plaque (Ablagerungen an den Gefäßwänden) zu beseitigen. Positiv: Man „riecht“ nicht nach Knoblauch! Mindestens zwei Liter Wasser pro Tag trinken, damit der Körper die gelösten Ablagerungen abtransportieren kann.

Liebstöckl, im Volksmund Maggikraut genannt, ist die klassische Suppenwürze. Es passt zu Eintöpfen, Gemüse, Bratenfleisch, Lamm, Geflügel, Soßen und Eierspeisen. Frische Blättchen erst zum Schluss dazugeben, damit das volle Aroma erhalten bleibt. Das Gewürz wirkt krampflösend und wassertreibend. Gut zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Liebstöckl gegen Blähungen: Das aus Samen gewonnene ätherische Öl hat eine sofortige Wirkung bei Blähungen und Bauschmerzen. 3-6 Tropfen einnehmen oder auf dem Bauch im Uhrzeigersinn einmassieren.

Petersilie wirkt wassertreibend, appetitanregend und krampflösend. Fein gehackt gibt sie Eintöpfen, Kartoffelgerichten, Gemüse und Salaten ein würziges Aroma, wird aber auch gerne für Faschiertes, Fisch, Geflügel und Aufstriche verwendet.

Zur Entgiftung: Eine Entgiftungskur kann man mit Petersilien-Tee und Buttermilch machen. Zusammen mit etwas Goldrute und Zinnkraut kann der Tee seine reinigende Wirkung voll entfalten.

Rosmarin regt Stoffwechsel und Kreislauf an, wirkt wärmend und durchblutungsfördernd. In der Küche kommt Rosmarin vor allem bei italienischen und französischen Gerichten zum Einsatz.

Massageöl: Mit dem ätherischen Öl aus Rosmarin lässt sich ein muskelerwärmendes und entkrampfendes Massageöl erzeugen: Einige Tropfen ätherisches Rosmarinöl in ein beliebiges Basisöl (z.B. Mandelöl) geben.

Salbei passt zu Gegrilltem – egal ob Fleisch, Fisch, Gemüse, Käse oder Brot – und ist unverzichtbare Würze in vegetarischen oder veganen Gerichten.

Gut für den Hals: Salbei hilft bei Angina, Halsschmerzen, Zahnfleischentzündungen und -blutungen, aber auch bei übermäßiger Schweißbildung. Man kann ihn als Tee oder Gurgelmittel verabreichen. Durch zahlreiche Bitter- und Gerbstoffe wirkt er entzündungshemmend, keimtötend und krampflösend. Salbeiblätter roh gekaut, reinigen, stärken und desinfizieren das Zahnfleisch.

Wacholderbeeren machen Sauerkraut oder Kohlgerichte bekömmlicher, weil sie blähungswidrig und magenstärkend wirken.

Kur, die entgiftet: Die schwarzen Beeren gelten als blähungswidrig, magenstärkend, entgiftend und geben auch frischen Atem. Von Pfarrer Sebastian Kneipp stammt folgende Kur zum Entgiften/Entschlacken: Am ersten Tag dreimal täglich eine Beere zerkauen; pro Tag um eine Beere pro Verabreichung steigern, bis man am 15. Tag bei dreimal 15 Beeren angelangt ist. Dann absteigend wieder jeweils um eine Beere pro Verabreichung weniger nehmen, bis man am 30. Tag wieder bei dreimal einer Beere angelangt ist.

Brennnessel als Königin aller Heilpflanzen sollte nicht nur als Tee getrunken, sondern in den  Speiseplan eingebaut werden. Sie enthält sehr viel Eisen und Mineralstoffe.

G’sundes Frühlingsgericht: Rustikale Brennnesselsuppe (für vier Personen) Zutaten: vier bis fünf Zwiebeln, zwei große Erdäpfel, eventuell eine Pastinake, zwei Esslöffel Mehl,  ca. 1,5 Liter Suppe (ersatzweise Gemüsebrühwürfel), drei bis vier Hände voll frischer Brennnesselblätter, ca. 1/8 Liter Schlagobers, Salz und frisch gemahlener Pfeffer. Zubereitung: Zwiebel fein hacken, in Öl oder Butter anschwitzen. Erdäpfel  und Pastinake waschen, schälen und würfelig schneiden, mitrösten, mit Mehl stauben, kurz anrösten (nicht zu dunkel!), mit Suppe aufgießen und so lange auf kleiner Stufe köcheln lassen, bis die Gemüsewürfel weich sind. Wildkräuter zugeben und die Suppe noch zwei bis drei Minuten garen. Dann pikant abschmecken, Schlagobers beigeben und mit dem Mixstab pürieren. Vor dem Servieren mit frischen Brennnesseln garnieren. Besonders fein schmeckt diese Kräutersuppe, wenn sie mit einem Tupfer geschlagenem Obers serviert und mit gerösteten Schwarzbrotwürfeln bestreut wird.

Kräuter-Frühlingssalz selbst gemacht: Junge Wildkräuter wie Brennnessel, Spitzwegerich, Gundelrebe, Schafgarbenblätter, Beifußblätter, Bärlauch, etc. je nach persönlicher Vorliebe sammeln, trocknen, zerkleinern und mit Natursalz vermischen. Der Anteil der Kräuter sollte höher sein als der Salzanteil. (Das Rezept und der Salztipp stammen von Christine Stummer, Wildkräuterpädagogin und Kräuterbäuerin der Kräuteralm in Klaffer am Hochficht: www.kraeuteralm.at)  

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