Ein Leben lang ungehindert durchatmen

Sauerstoff ist Leben. Jede Körperzelle braucht ihn, damit sie Fett und Zucker verbrennen kann, um Energie zu erzeugen. Dabei entsteht Kohlendioxid, das die Lunge wieder nach außen befördert. Jeder, der mehr Energie und Lebensfreude erlangen möchte, soll tief atmen. Leider atmen viele Menschen heute zu flach.

Bis zu 20.000 Liter Luft pumpen wir täglich durch die Lunge, mit jedem Atemzug mindestens einen halben Liter. Gefühle wirken sich auf die Atmung aus. So weitet Aufregung die Bronchien, man atmetet dann heftiger und tiefer, so dass das Blut mit viel Sauerstoff angereichert wird, damit man in Stresssituationen viel Energie zur Verfügung hat. Entspannt man sich wieder, dann ziehen sich die Bronchien zusammen und der Atem wird ruhig und gleichmäßig.

Wenn wir sehr flach atmen oder den Atem anhalten, nehmen wir unsere Gefühle weniger wahr. So halten wir zum Beispiel, wenn wir uns irgendwo anstoßen, unwillkürlich kurz die Luft an, um den Schmerz nicht so extrem, zu spüren. Das tun wir auch bei seelischem Schmerz.

Jedem sein Atemmuster

Im Lauf des Lebens schleifen sich bei jedem bestimmte Atemmuster ein. Depression etwa macht den Brustkorb eng, den Atem schwer. Wer Gefühle unterdrückt, spannt unbewusst Bauchmuskel und Zwerchfell an.

Unseren Blasebalg pflegen und trainieren

Um ein Leben lang tief durchatmen zu können, soll man seinen Blasebalg gut pflegen:

  • Die Lunge mag in der Wohnung keine trockene Luft: Vor allem in der Heizsaison die Luftfeuchtigkeit mit Luftbefeuchtern, Wasserbehältern an Zentralheizung etc. erhöhen. Kälte und trockene Luft schaden der empfindlichen Schleimhaut der Atemwege. Regelmäßig lüften, viel trinken und Grünpflanzen aufstellen.
  • Ab und zu inhalieren: Hin und wieder für gut befeuchtete Schleimhäute mit Kamille, Mineralsalzen oder ätherischen Ölen inhalieren. Vor allem in der Schnupfensaison hält das die Nase und Bronchien frei.
  • Was der Lunge besonders schmeckt: Tägliche eine Scheibe Ananas essen. Das enthaltene Enzym Bromelin kann helfen, einer Bronchitis vorzubeugen.
  • Magnesium und Omega 3 Fettsäuren stärken die Lunge.
  • Vitamin A soll helfen, die Schwächung der Lungenleistung im Alter zu verlangsamen. Ein andauernder Vitamin B1-Mangel kann Kurzatmigkeit begünstigen.
  • Schlechte Luft meiden: Wir atmen im Leben rund 5 000 000 Kubikmeter Luft ein. Darin sind Schadstoffe wie ätzender Ammoniak (auch aus der Zigarette), Schwefel- und Stickoxide, Schwermetalle, Chemikalien, Dieselruß, Feinstaub, Pollen, Sporen, Schuppen, Viren und Bakterien etc. enthalten. Grobe Partikel bleiben in der Nase, im Rachen und in der Luftröhre hängen, Ultrafeines aber gelangt bis in die feinsten Verästelungen der Lunge. Von dort können die Partikelchen in das Gewebe und die Blutbahn kommen und eventuell Gefäße verstopfen (Schlaganfall, Infarkt) oder auch Lungenkrebs verursachen. Vor allem bei Baumaterialien, Farben, Lacken, Bodenbelägen und Hölzern darauf achten, dass sie keine toxischen Gifte enthalten, die lange Zeit die Raumluft belasten und somit die Gesundheit gefährden können. Wenn zum Beispiel mehrere Menschen in einer Wohnung oder einem Büro an Kopfschmerzen, unerklärlicher Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Depression, Vergesslichkeit, Empfindungsstörungen an Armen, Händen oder Füßen, Reizungen der Augen, Atemwege oder Haut, leiden, dann kann dafür eventuell das Sick-Building-Syndrom verantwortlich sein. Die genannten Symptome klingen im Freien wieder ab. Schuld an den Beschwerden sind Wohngifte. Da hilft nur für einige Minuten lang immer wieder Stoßlüften. Umweltinstitute bieten Wohnungs-Checks auf solche Gifte an.
  • So oft es geht raus in die Natur – in den Wald, auf den Berg und auch ans Meer. Die Brise, die am Meer weht, versorgt das Atemsystem mit Spurenelementen und Salz. Schleim in den Bronchien löst sich dann leichter und kann abgehustet werden. Wer regelmäßig Meeresluft atmet, regt die Selbstheilung des Körpers an und lindert chronische Atemwegserkrankungen. Pollenallergiker wissen, dass ab 1500 Metern Höhe die Luft frei von Pollen, Pilzen und Milben ist. Bergurlaub ist Balsam für Asthmatiker und Heuschnupfengeplagte.
  • Vorsicht bei Haushaltssprays: Vor allem Raumluft- und Möbelsprays, aber auch Glasreiniger sollen laut Untersuchungen das Risiko für Asthma erhöhen können. Die feinen Partikel der Sprays können sich in der Lunge anlagern und dort zu Irritationen führen.
  • Ozongefahr: Bei Hitze im Sommer, kombiniert mit Autoabgasen, kann sich die die bodennahe Ozonkonzentration stark erhöhen, was etwa zu Reizhusten, Bronchitis und Asthmaanfällen aber auch Herz-Kreislauf-Komplikationen führen kann.
  • Die Zigarette ist mit mehr als 4000 chemischen Substanzen im Rauch das größte Lungengift. Raucher sind anfälliger für Infekte, Kurzatmigkeit, Asthma und COPD, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung.
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