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Schuppenflechte ist nicht heil-, aber gut behandelbar

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OÄ Dr. Martina Schütz-Bergmayr

Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist nach der Neurodermitis die zweithäufigste chronisch entzündliche Hauterkrankungen von der zwei bis drei Prozent der Bevölkerung in Österreich (etwa 250.000 Menschen)  betroffen sind. Auch wenn sie nicht heilbar ist, ist sie heute gut behandelbar. Die roten juckenden oder brennenden Flecken und die weiße schuppende Haut beeinträchtigen die Lebensqualität, können zu Depressionen sowie Rückzug aus dem Sozialleben führen. Die nicht ansteckende Krankheit stigmatisiert und wirkt sich oft auf Partnerschaft, Arbeit und Familienleben aus. Bei einem Drittel der Betroffenen beginnt die Hauterkrankung schon in der Kindheit.

Die Entstehung ist multifaktoriell. Zu einer genetischen Prädisposition kommen Umweltfaktoren wie Infektionen, seelischer Stress, Schwangerschaft oder Medikamente. Die Schuppenflechte verläuft schubweise. Die Herde (Plaques) zeigen sich auf Hand- und Fußsohlen, am Rumpf, an Ellbogen und Knien, den Nägeln und auf der Kopfhaut. Abgesehen von den Hautveränderungen kommt es bei 30 Prozent der Patienten zu einer Arthritis (Psoriasisarthritis an Finger- und Zehengelenken).

Die Psoriasis ist als Systemerkrankung anerkannt und erhöht das Risiko für Begleiterkrankungen wie Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Adipositas, Bluthochdruck, entzündliche Darmerkrankungen und Arteriosklerose. Das Infarktrisiko ist bei einem schweren Verlauf um das Vierfache, das Diabetesrisiko um das Sechsfache erhöht. In den letzen Jahren fand man heraus, dass die Schuppenflechte die Entstehung von Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen fördern kann.

Therapieoptionen:

  • Lokale Therapien: Dazu gehören zum Beispiel rückfettende Pflege und Heilsalben mit Entzündungshemmern. Menschen mit Psoriasis sollen nicht heiß duschen und sich danach nicht trockenrubbeln.        
  • Lichttherapie mit UVA und UVB-Licht  
  • Medikamente: Sie werden als Tabletten, Infusionen oder Spritzen verordnet. Gentechnologisch hergestellte Biologika sind Mittel, die seit etwa zehn Jahren zugelassen sind und gespritzt werden, wenn andere Therapien nicht greifen oder nicht vertragen werden. Sie führen bei vielen Patienten zu Symptomfreiheit. Vor allem in den letzen zwei Jahren wurden zwei Medikamente zuglassen, die das Behandlungsspektrum erweitern.

Ziel ist es frühzeitig eine Systemtherapie einzuleiten.  

OÄ Dr. Martina Schütz-Bergmayr ist Dermatologin und leitet die Psoriasis-Ambulanz an der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Kepler Universitätsklinikum Linz.

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