Das Weblog von Ärztinnen und Ärzten aus Oberösterreich

Schonende Methode

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Dr. Jürgen Barthofer

Ein falscher Schwung auf der Skipiste, ein plötzliches Verdrehen des Knies auf dem Fußballplatz – und das vordere Kreuzband ist gerissen. Je nachdem, wie alt und aktiv der Patient ist, gibt es unterschiedliche Behandlungs-Optionen: Wer wenig Sport betreibt und bereit ist, regelmäßig Physiotherapie zu machen, kann im Knie durch Muskelkräftigung eine ausreichende Stabilität erreichen. Besonders bei jungen und aktiven Patienten oder solchen mit anhaltender Instabilität ist jedoch eine Rekonstruktion des Kreuzbandes empfehlenswert. Wenn ein gerissenes Kreuzband nicht entsprechend versorgt wird, drohen Instabilität mit Folgeschäden an Meniskus und Knorpel. In Linz wird seit 2011 im UKH eine neue Methode angewandt, die weniger Schmerzen verursacht und eine schnellere Rückkehr in den Alltag ermöglicht (All-Inside-Technik). Sie zeichnet sich dadurch aus, dass nur eine relativ kleine Tasche (Socket) aus dem Knochen anstelle eines langen Tunnels herausgefräst werden muss. Außerdem kann auf die Verwendung von Schrauben oder anderen Fremdmaterialien im Knochentunnel verzichtet und ein besseres kosmetisches Ergebnis erreicht werden. Das Kreuzband wird aus einer Sehne geformt, die an der Rückseite des Oberschenkels im Bereich der Kniekehle über einen zirka 1,5 cm langen Schnitt entnommen wird. Fixiert werden die Enden mit kleinen Titanplättchen, die dem Knochen von außen anliegen.

Dr. Jürgen Barthofer ist Unfallchirurg im UHK in Linz.

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