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Grippale Infekte und Allergien oft Ursache für eine Nasennebenhöhlenentzündung

OA Dr. Martin Bruch

Ein Druck über den Augen, verstopfte Nase und Kopfschmerzen im Rahmen eines grippalen Infekts, können eine akute Nasennebenhöhenentzündung (Rhinosinusitis) anzeigen. Schwillt nur die Nasenschleimhaut an und entzündet sie sich, spricht man von Rhinitis, einem Schnupfen. Der Komplex der Nasennebenhöhlen besteht aus Siebbeinhöhlen, Stirnhöhlen, Kieferhöhlen und Keilbeinhöhlen, luftgefüllten Hohlräumen, die mit Schleimhaut ausgekleidet sind und einen Abfluss durch die Nase haben.

Die dortigen Zellen bilden einen Sekretfilm, in dem sich eingeatmete Staubkörnchen, Schmutz und Krankheitserreger verfangen und über den Rachen abfließen/ausgeschieden werden. Entzündet sich die Schleimhaut funktioniert diese körpereigene Müllabfuhr nicht mehr gut, weil die Nebenhöhen verstopfen und das Sekret sich zurückstaut. Das ist ein idealer Nährboden für Viren und damit für die akute Nasennebenhöhlenentzündung. Typische Anzeichen sind ein Druckgefühl im Stirnbereich, das sich verstärkt, wenn man den Kopf nach vorne beugt. Die Nase kann verstopft sein oder es fließt eitriges Sekret aus ihr heraus oder in den Rachen. Oft ist der Geruchssinn vermindert. Auch ein Heuschnupfen kann eine akute wie chronische Sinusitis auslösen. Ebenso kann das Ziehen eines Zahnes oder eine Fistel in der Kieferhöhle eine Sinusitis verursachen.

Bei viralen Infekten und akuter Sinusitis mit starken Beschwerden werden häufig entzündungshemmende Schmerzmittel verschrieben. Ein abschwellender Nasenspray kann die Atmung erleichtern. Diesen Spray nicht länger als ein, zwei Wochen verwenden, weil es ansonsten zu einer Schädigung der Nasenschleimhaut kommen kann. Oftmals helfen auch Inhalationen. Wenn eine bakterielle Infektion festgestellt wurde, kann die Einnahme von Antibiotika nötig sein. Die Entzündung klingt in den meisten Fällen innerhalb von zwei Wochen ab. Bleiben die Beschwerden mehr als drei Monate lang bestehen, spricht man von einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung, die man weiter abklären lassen soll. Als Basistherapie wird dann oftmals über mehrere Wochen lang ein kortisonhaltiger Nasenspray verordnet.

OA Dr. Martin Bruch ist Facharzt für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwester.

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