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Das allergische Kontaktekzem

Univ.-Prof. Dr. Josef Auböck

Die Haut stellt mit rund 1,8 m² Oberfläche ein wichtiges Zielorgan für vielfältige allergische Reaktionen dar. Zu den bekanntesten zählen das Kontaktekzem, der Nesselausschlag sowie andere Ausschläge, die durch Flecken oder Knötchen charakterisiert sind. Nicht jeder Überempfindlichkeitsreaktion, sprich Intoleranzreaktion der Haut, liegt ein allergischer Mechanismus im engeren Sinne zugrunde. In so einem Fall spricht man dann von einer „Pseudoallergie“.

Eine häufige Reaktion ist das allergische Kontaktekzem. Es wird durch direkten Kontakt mit Allergenen ausgelöst. Dabei treten die Krankheitserscheinungen verzögert, das heißt erst zwei bis drei Tage, selten erst eine Woche nach Allergenkontakt auf. Zunächst kommt es zur Rötung und Schwellung der Haut gefolgt von Bläschenbildung. Letztere platzen und hinterlassen nässende Erosionen, die schließlich verkrusten. Bei chronischem Verlauf stehen entzündliche Verdickung der Haut und Schuppung im Vordergrund. Ein allergisches Ekzem bleibt nicht nur auf den Ort der Allergeneinwirkung beschränkt, sondern kann sich bei weiter anhaltendem Allergenkontakt ausbreiten, was man Streuung nennt.

Kontaktekzeme können unter anderem durch Metalle, Kosmetika, Kunststoffe, Gummi, Spülmitteln, Farben und andere Chemikalien ausgelöst werden. Am häufigsten und bekanntesten ist die Nickel-Allergie, da Nickel in sehr vielen Legierungen und Verbindungen unserer Umwelt vorkommt. Kontaktekzeme sind auch eine häufige Folge von berufsbedingten Allergien (z. B. Friseurekzem).

Die Diagnostik zielt darauf ab, das auslösende Agens mit Hilfe von Anamnese, physikalischer Untersuchung des Patienten und ausführlicher Hauttestung heraus zu finden. Die allerwichtigste Maßnahme in der Behandlung besteht darin, die Ursache dauerhaft zu eliminieren. Lokal angewendete und systemisch verabreichte Medikamente (z.B. entzündungshemmende Kortisonpräparate, juckreizstillende Antihistaminika) sind dabei enorm hilfreich und vielfach unverzichtbar.

Univ.-Prof. Dr. Josef Auböck leitet die Dermatologie im Kepler Universitätsklinikum Linz.

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