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Ambulante Reha nach Herzinfarkt

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Dr. Helmuth Ocenasek

Seit Juni 2007 übernehmen die Kassen die Kosten für eine ambulante kardiologische Rehabilitation nach einem Ereignis wie Herzinfarkt oder nach Gefäßstenting. Oberösterreich beherbergt in Linz, Wels und Steyr drei der acht ambulanten Zentren in Österreich. Leider nehmen nur etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten, die profitieren könnten, diese Reha auch in Anspruch. Viele fühlen sich nach dem Einsetzen eines Stents schnell fit und glauben, dass sie ihren Lebensstil nicht dauerhaft ändern müssen, um ein zweites Ereignis zu verhindern. Mehr als 30 Prozent der Betroffenen bekommen innerhalb der nächsten zehn Jahre wieder einen Infarkt. Mit gezielter und angeleiteter Umstellung von Ernährung und Bewegungsverhalten sowie gutem Stressmanagement lässt sich diese Zahl um mehr als die Hälfte reduzieren. Die ambulante Reha kann bis zu einem Jahr ergänzend nach stationärer oder anstatt stationärer Rehabilitation durchgeführt werden. Sie hat vier Phasen: Akutbehandlung im Spital; stationäre oder ambulante Reha (4-6 Wochen); langfristige ambulante Weiterbetreuung über 9 bis 12 Monate; eigenständige Umsetzung des Erlernten. Inhalte sind Ausdauertraining, Ernährungsschulung, psychosologische Betreuung, Entspannungstraining, Nichtraucherkurs, Optimierung der Medikamente und Notfallschulung. Das Ärzte- und Therapeutenteam nennt die Stärkung des Selbstvertrauens, Verbesserung der Leistungsfähigkeit, Erhalten der Arbeitsfähigkeit, Verbesserung der Lebensqualität und Vermeidung eines Re-Infarktes als Ziele des Programmes.

Dr. Helmuth Ocenasek ist Allgemein- und Sportmediziner, stellvertretender Leiter des Institut Cardiomed - Ambulantes kardiologisches Rehabilitationszentrum in Linz.

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