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Altersbedingte Makula-Degeneration früh erkennen

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Priv.-Doz. Dr. Matthias Bolz

Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine der häufigsten Ursachen einer massiven Sehverschlechterung bei Senioren. Betroffen ist dabei das Zentrum der Netzhaut (gelber Fleck oder Makula), das für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Dort leidet die Netzhaut unter einer Schwellung oder Veränderungen, die das Sehen deutlich verschlechtert. Man unterscheidet zwei Formen der Makuladegeneration, die trockene und die feuchte Form. Bei der trockenen stehen Verkalkungen und Ausdünnungen der Netzhautschichten im Vordergrund. Bei der feuchten kommt es zusätzlich zu einer Netzhautschwellung. Untersucht wird die Erkrankung mit der optischen Kohärenztomographie (OCT), einem berührungsfreien Laser-Scan der Netzhaut, der alle Veränderungen auf den Mikrometer genau anzeigt. Auch wenn diese Technologie Augenärzten erst seit etwa zehn Jahren zur Verfügung steht, handelt es sich inzwischen um ein Standardverfahren. Heute ist es bereits möglich, einzelne Fotorezeptoren oder kleinste Gefäße der Netzhaut in hoher Auflösung mit dieser Methode darzustellen.

Bisher bekamen Patientinnen und Patienten immer dieselbe Auskunft: Bei der trockenen Makuladegeneration gibt es keine Therapie außer Vitamintabletten als Nahrungsergänzung, bei der feuchten Makuladegeneration wirken am besten Medikamente, die man mit einer Spritze direkt ins Auge spritzt. In den kommenden fünf Jahren wird sich behandlungsmäßig einiges ändern. Bereits jetzt befinden sich neue Medikamente in klinischen Studien, die auch das Fortschreiten der trockenen Form verhindern sollen. Bei der feuchten Form erprobt man derzeit Augentropfen anstelle der Spritzen. Regelmäßige Kontrollen der Betroffenen haben zum Ziel, rechtzeitig die individuell beste Therapie einzuleiten.
 
Priv.-Doz. Dr. Matthias Bolz ist Experte für Netzhautbehandlungen und Augenchirurgie im AKH Linz mit Wahlarzt-/Privatpraxis in Linz.

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