Jungmacher – Selbstverantwortung für das Better Aging

Rund um den Globus suchen Wissenschaftler nach dem Jungbrunnen. Unsere Lebensspanne liegt derzeit bei rund 120 Jahren. Nach dem Motto „Man ist so alt wie, man sich fühlt", kann jeder zum Better Aging beitragen.

Lucas Cranach malte schon im 16. Jahrhundert jenen Jungbrunnen, in den ältere Frauen hineinsteigen und verjüngt lebensfroh wieder heraus. Forscher haben ihn bis heute nicht gefunden, aber einige „Altmacher“ sind bislang wissenschaftlich belegt, genauso wie Strategien gegen das vorzeitige und schnelle Altern. So kann jeder seinen Teil zum Better Aging beitragen:

Altmachern den Marsch blasen

1) Gene: Sie sind die einzige Ursache im Alterungsprozess, die wir nicht beeinflussen können. Die gute Nachricht: Sie bestimmen maximal zu einem Drittel darüber, wie wir altern.

2) Freie Radikale:  

Wir atmen und essen, und am Ende des Stoffwechsels, also wenn Kohlenhydrate und Fette in den Zellen verbrannt werden, entstehen als Abfallprodukte freie Radikale. Unser Organismus ist wie ein Sauerstoff verbrennender Motor. Dort gibt es Abgase als Abfallstoffe und beim Menschen sind es freie Radikale, das heißt aggressive Moleküle, die jeder unserer geschätzten 100 Billionen Zellen täglich Schäden zufügen, was die Zellstruktur und sogar die Erbsubstanz der Zellen zerstören kann.

Neben diesen freien Stoffwechselradikalen entstehen zusätzliche Radikale in der Haut vor allem durch UV-Licht, Tabakrauch und Umweltgifte wie Ozon. Das führt zu vorzeitiger Hautalterung. Etwa 80 Prozent der frühzeitigen Falten im Gesicht sind durch UV-Strahlen, sprich freie Radikale, die durch Sonnenbaden mit unzureichendem Schutz entstanden sind, bedingt. Auch Entzündungen, zu wenig Schlaf, zu viel Dauerstress und lange seelische Anspannung verursachen freie Radikale.

Gegenmaßnahmen:

  • Rauchstopp! Die Zigarette ist der Altmacher Nummer eins        
  • Ausreichend Schlaf, um die Selbstheilungskräfte zu erhalten und die Reparaturfunktion der Zellen in der Nacht optimal zu nutzen        
  • Sonnenschutz        
  • Grüner Tee, viel Obst und Gemüse. Grüntee enthält viele antioxidativ wirkende Substanzen. Auch Obst/Gemüse haben Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen. Antioxidativ wirken die Vitamine C und E sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Carotinoide und Flavonoide. Über die Nahrung nehmen wir auch Spurenelemente wie Kupfer, Zink, Selen, Mangan auf, die dafür sorgen, dass enzymatische Radikalfänger im Körper optimal arbeiten können.

3) Bauchfett:

Die sogenannte Apfelfigur ist gesundheitsschädlicher wie die vorwiegend weibliche Birnenfigur. Das Bauchfett ist stoffwechselaktiv, eine Art Chemiefabrik, die -zig Stoffe produziert die z. B. Blutzucker, Cholesterin und Blutdruck erhöhen und somit zu vorzeitiger Arteriosklerose führen, sprich die Gefäße schädigt und das Risiko für Infarkt und Schlaganfall erhöht. Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße, hört man von Medizinern immer wieder. Gegenmaßnahmen:       

  • Gewicht reduzieren         
  • Ausdauersport – dreimal wöchentlich 30 bis 45 Minuten lang       
  • gezieltes Bauchtraining

4) Dauerstress:

Bei chronischem Stress wird vermehrt Cortisol gebildet, was auf Dauer die Muskulatur schrumpfen, den Bauch wachsen, die Blutzuckerwerte und den Blutdruck steigen lässt. Cortisol macht die Haut dünn und alt, ist am Abbau von Bindegewebe beteiligt.

Gegenmaßnahmen:

  • Auf Anspannung und Druck muss regelmäßige Entspannung folgen. Auch im Alltag genügend Pausen einlegen und mal durchatmen, kurz an die  frische Luft gehen, ein paar Lockerungsübungen durchführen  – auf jeden Fall weg vom Bildschirm im Büro.        
  • Außerdem gutes Stressmanagement lernen, meditieren, Yoga oder progressive Muskelentspannung betreiben, Jogging, Spaziergänge, Tai Chi, Beruhigungsbäder mit Lavendel, Musik zum Chillen hören etc.

5) Hormone:

Am drastischsten sinken die weiblichen Geschlechtshormone mit zunehmendem Alter ab. Östrogene helfen der Haut, Flüssigkeit zu speichern und prall zu erscheinen, sie regen die Erneuerung oberster Hautschichten und den Kollagenstoffwechsel an. Im Alter wird die Haut dünner und trockener. Langjährige Hormonersatztherapie (HET) nur als Anti-Aging-Mittel ist heute durch die in Studien belegte Erhöhung des Risikos für Brustkrebs, Infarkt und Schlaganfall kein Thema mehr. HET soll nach individuellem Abwägen von Nutzen und Risiko, wenn überhaupt, nur kurz und gering dosiert bei starken Wechselbeschwerden zum Einsatz kommen.

Gegenmaßnahmen:

  • Hormonhaushalt natürlich stärken, etwa durch regelmäßiges Sporttreiben     
  • Ohne optimalen Sonnenschutz nicht in die Sonne
  • Wer geistig und körperlich in Bewegung bleibt, dessen Lebensfreude und Lust bleiben auch lebendig       
  • Neugierig aufs Leben bleiben: Wer seelisch ausgeglichen ist und immer wieder neues lernt, sinnlich und genüsslich lebt, dessen innere Schönheit strahlt auch nach außen.
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