Hautpflege im Sommer – weniger Fett, dafür viel Feuchtigkeit

Sonne und Wärme tun unserem Gemüt wohl, man fühlt sich fitter und beschwingter, wird doch das Gute-Laune-Hormon Serotonin vermehrt ausgeschüttet. Doch auch in der warmen Jahreszeit heißt es: „Sonne nur in Maßen genießen“. Unsere Haut wird es uns danken. Hohe UV-Strahlung, Hitze, gechlortes Wasser im Freibad und starkes Schwitzen stressen unsere Haut. Daher braucht sie besonders viel Aufmerksamkeit und die richtige Pflege.

Sonnenstrahlen aktivieren die Atmung, kurbeln die Durchblutung, Stoffwechsel und Hormonproduktion an und stärken, wenn man sie vernünftig genießt, das Immunsystem. Der Körper kann mit Hilfe der Sonne Vitamin D herstellen. Dazu reichen 10 bis 25 Minuten Sonne am Tag auf Gesicht und Arme – auch bei bedecktem Himmel – um den Tagesbedarf zu decken. Der Körper legt dann auch einen Vitamin D-Speicher in der Haut an, den er im Winter aufbrauchen kann. Zuviel Sonne aber kehrt den gesunden Effekt ins Negative. Vorzeitige Hautalterung droht und das Risiko für Hautkrebs steigt. Daher sollte man nie ungeschützt in die Sonne gehen und je nach Hauttyp den geeigneten Sonnenschutz reichlich auftragen und Gesichtscremen mit Lichtschutz verwenden. Der Sonnenschutz soll mindestens LSF 20 haben und mehrmals am Tag nachgeschmiert werden. Sonnenbrille und Kopfbedeckung sollten im Sommer beim Wandern auf den Bergen, Urlaub am Meer, im Freibad, Schrebergarten etc. fixe Begleiter sein.  

Den Sonnenstress und freie Radikale vermindern

Hier ein paar weitere Pflegetipps neben dem Sonnenschutz für die Haut im Sommer:

1) Feuchtigkeit

So wie die Pflanzen ohne Wasser im Sommer verdursten, so welkt auch unsere Haut, wenn man ihr zu wenig Feuchtigkeit zuführt. Knitterfältchen am Dekolleté, schuppige Schienbeine und schlaffe Haut im Gesicht sind die Folgen einer „durstigen Haut“. Daher jeden Tag die Feuchtigkeitsspeicher der Haut wieder auffüllen. Optimale Feuchtigkeitsspender sind Hyaluronsäure, Glycerin und Urea (Harnstoff). Auch Extrakte aus Aloe vera, Gurke oder Algen zählen dazu. Diese Inhaltsstoffe sollen in der Gesichts- wie auch Körperpflege enthalten sein. Nach einem Sonnenbad darf es auch eine feuchtigkeitsspendende Gesichtsmaske sein.

Tipp für Gesichtsmaske: 100 Gramm Joghurt mit einem Esslöffel Honig mischen, zwei Esslöffel klein geraspelte Gurke dazugeben. 15 Minuten einwirken lassen und mit warmem Wasser abspülen.

Tipp für trockene Lippen: Nach dem Sonnenbad abends die sensible Lippenhaut dick mit Honig einreiben und etwa 20 Minuten einwirken lassen. Der Honig enthält Vitamine, Mineralien, Eiweiß und Feuchthaltestoffe, die helfen, die Haut zu regenerieren. Den Honig dann sanft abwaschen, nicht ablecken.

2) Leichte Lotionen

Die Tiegel mit reichhaltiger Winter-Pflege (Wasser in Öl Emulsionen), die mehr Ölanteil hat, dürfen weggeräumt werden. Im Sommer dürstet die Haut nach weniger Rückfettendem, dafür braucht sie leichtere Texturen. Bei Hitze verstärkt sich die Tätigkeit der Talgdrüsen und sie produzieren mehr Hautfett. Vermischt mit Schweiß, Schmutz, Salz aus dem Meer oder Make-up kann das bei empfindlicher Haut zu Pickel und Entzündungen führen. Im Sommer eher Lotionen und Gels verwenden und keine fetten Cremen.

3) Viel trinken

Normalerweise braucht unser Organismus bis zu zwei Liter Flüssigkeit pro Tag. Im Sommer, wenn man viel schwitzt, darf es ruhig ein Liter mehr sein, den wir trinken. Stilles Mineralwasser und ungesüßte Kräutertees sind ideale Durstlöscher. Alkoholhaltiges ist nicht gut, denn es weitet die Poren und man verliert noch mehr Flüssigkeit.

4) Antioxidantien

Auch bei gutem Sonnenschutz beschleunigt die UV-Bestrahlung Prozesse im Körper, die der Haut nicht gut tun (=oxidativer Stress). Freie Radikale entstehen und schädigen die Zellen, sodass sie schneller altern. Daher braucht die Haut mehr Antioxidantien, die die freien Radikale unschädlich machen. Sekundäre Pflanzenstoffe sind solche Antioxidantien und sie helfen uns Sonnenschäden an der Haut zu vermeiden. Vor allem Beeren und anderes Obst, aber auch Öle enthalten sie. Man kann Antioxidantien innerlich durch die Ernährung und äußerlich über die Hautpflege zuführen. Kosmetikhersteller setzen Produkten zum Beispiel Polyphenole oder Flavonoide zu.

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