Brand aus – Erste Hilfe bei sonnengeröteter Haut

Alle Jahre wieder warnen Dermatologen vor Sonnenbränden und mahnen zu ausgiebigem Sonnenschutz. Dennoch sieht man in der heißen Jahreszeit allerorts Menschen, die ungeschützt oder zu wenig eingecremt und/oder zu lange „gebraten“ haben und das mit Sonnenbrand büßen. Die Sonne ist ein Lebenselixier und hebt die Stimmung, aber die UV-Strahlung ist auch ein Karzinogen, also ein Krebserzeuger. Darum muss die Sonne achtsam und mit Vernunft genossen werden.

Vor allem die UV-B-Strahlung verursacht in den Zellen der Oberhaut DNA-Schäden. War die UV-B-Dosis gering, schaffen es körpereigene Reparaturmechanismen noch, die geschädigten Zellen zu heilen. Bleibt jemand aber längere Zeit ungeschützt in der Sonne, übersteigen die Schäden die Kapazität des Reparatursystems und die Hautzellen gehen teilweise kaputt. Der Körper erkennt das und lässt die Zellen gezielt absterben. Die sterbenden Zellen schütten Botenstoffe wie Interleukine aus. Diese bewirken unter anderem, dass sich die kleinsten Blutgefäße erweitern. So kommt die Rötung beim Sonnenbrand zustande. Die vermehrte Durchblutung bringt außerdem weiße Blutkörperchen in die geschädigten Hautbereiche, die die absterbenden Zellen wegräumen. Und dieser Vorgang führt zu den Beschwerden des Sonnenbrands wie Schwellung, Brennen und Hitzegefühl durch lokale Entzündung. Hat es einen stark erwischt, bilden sich Blasen. Nach etwa zweieinhalb Tagen beginnt die Haut sich zu schälen, ein Zeichen der Heilung. Es kann bis zu einer Woche und länger dauern – je nach Stärke – bis der Sonnenbrand vollständig abklingt.

UV-A-Strahlen dringen noch tiefer als UV-B in die Haut ein und zerstören Kollagen und die elastischen Fasern, welche die Haut straff und unter Spannung halten. Daher fördert diese Strahlung die vorzeitige Faltenbildung.

Sofort kühlen

Sobald man den Sonnenbrand wahrnimmt, weg aus der Sonne und dann die Haut kühlen. Sich unter die Dusche stellen oder in die Badewanne legen. Auch das Überziehen eines nassen T-Shirts ist ok. Vorsicht: Wer unter Herz-Kreislauferkrankungen leidet, sollte anfangs nur mit lauwarmem Wasser duschen. Hautärzte raten auch zum Auflegen von Coolpacks: Immer ein Tuch zwischen Kältequelle und die Haut legen. Später entzündungshemmendes, kühlendes Gel aus der Apotheke auftragen. Am besten verwendet man ein Gel, das speziell für Hautverbrennungen entwickelt wurde. Am effektivsten sind Produkte mit Hydrokortison, die gut in die Haut eindringen und der Entzündung vorbeugen.

Hochrotes Gesicht mit kaltem Wasser waschen. Nicht trockenrubbeln, nur abtupfen. Nach dem Kühlen ein feuchtigkeitsspendendes Gel auftragen. Man kann auch nährstoffhaltige Creme auf Wasserbasis wählen.

Genügend Wasser zu trinken ist eine weitere sinnvolle Maßnahme bei sonnenverbrannter Haut. Gegen die Schmerzen können entzündungshemmende Mittel wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen helfen. Kindern nur nach Rücksprache mit dem Arzt Medikamente geben.

Aloe Vera, Milch und Topfen als Brandbekämpfer

  • Aloe Vera: Man kann etwa reines Aloe Vera Gel aus der Apotheke auftragen. Es kühlt und heilt gleichzeitig. Alternativ kann man auch ein Blatt der Pflanze der Länge nach aufschneiden und das klare, leicht schleimige Gel auf die Haut auftragen. Das frische Gel verfärbt sich auf der Haut violett.        
  • Umschläge mit Milch: Kalte Milch in eine Schüssel geben und ein Baumwolltuch vollsaugen lassen, dann ausdrücken und auf die verbrannten Stellen auflegen. Den Vorgang mehrmals alle zehn Minuten wiederholen. Zusatzeffekt: Der Proteinanteil in der Milch wirkt leicht entzündungshemmend und der Fettgehalt der Milch pflegend.        
  • Leichte bis mittlerer Brände kann man auch mit Joghurt, Sauerrahm oder Buttermilch einstreichen. Etwa 45 Minuten einwirken lassen und mit lauwarmen Wasser abwaschen. 
  • Topfenauflagen sollen alle paar Minuten gewechselt werden. Der Topfen darf nicht eintrocknen, da sich sonst Wärme darunter staut, was kontraproduktiv ist. Variante zur Kühlung: Topfen und Gurke aus dem Kühlschrank im Mixer pürieren, bis ein Brei entsteht. Diese Paste auf die verbrannten Hautstellen auftragen und etwa zehn Minuten einwirken lassen. Tropfen sollen nicht austrocknen. Dann mit klarem Wasser abwaschen und trocken tupfen.

Ist der Sonnenbrand ganz abgeheilt, darf man die Haut mit einer Extraportion Pflege, sprich einem Molkebad, verwöhnen. Dazu etwa sieben Esslöffel Molkepulver ins Vollbad einsprudeln. 15 Minuten darin relaxen. Dann gleich in den Bademantel, nicht abtrocknen. Halbe Stunde nachruhen.

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