

Besonders betroffen sind Kinder zwischen zwei und sechs Jahren. Bei Kindern und jungen Erwachsenen sind saisonale oder ganzjährige Allergien die häufigsten Ursachen für Asthma. Betroffene zeigen Symptome wie Husten, pfeifende Atemgeräusche, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit sowie in schweren Fällen nächtliche Luftnot.
Früher herrschte die Lehrmeinung, dass sich Asthmatiker zu schonen und keinesfalls anzustrengen haben, heute weiß man, dass gezielte und dem individuellen Zustand angepasste Bewegung die Lebensqualität deutlich verbessern kann. Sogar Hobby-Leistungssport beim Bergsteigen oder Tauchen ist Asthmatikern unter bestimmten Bedingungen möglich. Da starke körperliche Belastung einen Asthmaanfall auslösen kann, raten Experten Betroffenen zu guter Vorbereitung und zum Verzicht auf Risiken. Ganz wichtig ist, dass die Erkrankung gut eingestellt ist.
Mit Asthma auf den Kilimandscharo?
Wer als Asthmatiker zum Beispiel einen 4000er oder 5000er, wie etwa den Kilimandscharo besteigen will, muss sich gewissenhaft vorbereiten und planen. Große Höhe macht nicht automatisch jedem Asthmatiker Probleme. Mit dem Höhenanstieg nimmt der Luftdruck um etwa zehn Prozent pro 1000 Höhenmeter ab. Damit sinken auch die Luftdichte und der Sauerstoffpartialdruck, der die Menge des im arteriellen Blut gelösten Sauerstoffs widerspiegelt. Auch die Lufttemperatur sinkt und die Luft wird zunehmend trockener. Gerade weil viele Asthma-Patenten an allergischem Asthma leiden, kann das sogar ein Schutzfaktor sein, denn die Allergenbelastung verringert sich mit der Höhe. Das gilt insbesondere für Pollen- und Hausstaubmilbenallergiker. Die Bergkrankheit, die bei schnellem Aufstieg in etwa 3500 Meter bis zu 40 Prozent der Alpinisten befällt hat mit der Minderversorgung des Körpers mit Sauerstoff zu tun. Menschen mit milder Asthmaerkrankung scheinen laut Alpinmedizinern nur geringfügig anfälliger für die Höhenkrankheit zu sein. Sie meinen, dass bis zu rund 3000 Höhenmeter moderate körperliche Aktivität positive Auswirkungen für Asthmakranke hat, mit zunehmender Höhe und Atemtätigkeit kann es bei intensiver Belastung, besonders bei Kälte durchaus zu Atemproblemen und einem Asthmaanfall kommen.
Ärzte empfehlen daher: Ausreichende Fitness, adäquate Kontrolle der Erkrankung, individuelle Belastungswahl am Berg, das Mitführen von Bedarfs/Notfallmedikamenten für Komplikationen in großer Höhe.
Mit Asthma in die Unterwasserwelt?
Wer mit diagnostiziertem und gut eingestelltem Asthma tauchen gehen will, muss genügend Selbstkontrolle über den Lungenwert FEV1 haben. Auf keinen Fall soll man sich mit einem Infekt in die Tiefe wagen. Auch beim Tauchen ist die Planung nach dem Motto „Nicht zu lang und nicht zu tief“ unabdingbar. Sinnvoll ist es mit einem erfahrenen Partner, der vom Asthma weiß, zu tauchen. Eine halbe Stunde vor dem Tauchgang den FEV1-Wert (Einsekundenkapazität, die bei Lungenfunktionstest bestimmt wird) kontrollieren und einen kurz wirksamen bronchienerweiternden Inhalationsspray verwenden. So ein Beta-Mimetikum 15 bis 20 Minuten vor dem Sporttreiben einzunehmen, wird allen intensiven Hobbysportlern empfohlen.
Moderater Ausdauersport für jeden Asthmakranken
Für alle Asthmatiker, die „nur“ Gesundheitssport betreiben wollen sind Ausdauersportarten wie Walking, Jogging, Schwimmen und Radfahren empfohlen. Belastung und Intensität mit dem behandelnden Arzt absprechen. Sport stärkt nicht nur die Skelettmuskulatur, die Knochenbildung und Herz-Kreislauf, Sport und Bewegung sind auch wichtig für das Gehirn. Dieses verändert sich nicht nur durch Erfahrungen, sondern auch durch Bewegung in dem etwa Nervenzellen vernetzt und Synapsen neu gebildet werden. Auch Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin, das Glückshormon, werden vermehrt ausgeschüttet.