Hausstaubmilbe: Heizperiode ist Hochsaison für Allergiker

Morgendliche Niesattacken, tränende Augen, juckender Hautausschlag bis hin zu schwerer Atemnot begleiten viele Allergiker in der kalten Jahreszeit. Hier finden Sie Tipps, wie Sie der Hausstaubmilbe ein Schnippchen schlagen können.

Milben sind die zweithäufigsten Verursacher von Allergien. Sie lieben feucht-warmes Klima und vermehren sich emsig in der warmen Jahreszeit bis in den Oktober hinein. Wenn dann die Heizperiode beginnt und die Luftfeuchtigkeit abnimmt, sterben viele Tiere und landen in unserem Hausstaub. Die Heizung wirbelt den Staub auf, die Milbenallergene verbinden sich mit der Atemluft und gelangen so auf die Schleimhäute von Augen und Nase, auf die Haut und werden eingeatmet. Ein Gramm Hausstaub enthält bis zu 100.000 der kleinen achtbeinigen Spinnentierchen bzw. deren hoch-allergenen Kotbällchen. Allergiker leiden deshalb in der kalten Jahreszeit besonders stark.

Es ist wichtig, eine Allergie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und ärztlich behandeln zu lassen, da sie sich über die Jahre verstärken kann – bis hin zum Asthma. Ansprechpartner sind z. B. Fachärzte für Hautkrankheiten, HNO oder Lungenkrankheiten. Neben der Linderung der Symptome durch Medikamente und einer spezifischen Immuntherapie ist vor allem die Vermeidung des Allergie-Auslösers wichtig.

Die „Interessengemeinschaft Allergenvermeidung“ gibt Tipps, wie Allergiker Hausstaubmilben reduzieren können:

  • Für Matratze, Tuchent und Polster gibt es spezielle milbendichte, jedoch Feuchtigkeit durchlässige Überzüge (Encasings). Achten Sie beim Kauf auf klinisch geprüfte Produkte, sie sind im medizinischen Fachhandel erhältlich.
  • Waschen Sie Bettbezüge wöchentlich, Decken und Pölster alle zwei Wochen mit mind. 60 Grad. Noch besser: eine halbe bis eine Stunde im trockenen Zustand in den Wäschetrockner.  
  • Waschen Sie auch Kleidung mit 60°C. Für empfindlichere Textilien gibt es Waschmittelkonzentrate, die Allergene schon bei niedrigeren Temperaturen beseitigen.  
  • Ziehen Sie Kleidung außerhalb vom Schlaf- und Wohnzimmer aus, da menschliche Hautschuppen die Hauptnahrungsquelle von Milben sind.
  • Staubsauger mit Allergenfilter halten den Staub im Sauger zurück, sodass dieser mit der Abluft nicht wieder ausgestoßen wird. Noch besser ist feuchtes Aufwischen.
  • Schaffen Sie ein ungemütliches Klima für die Milben:
    • Wohnung 3 bis 4 Mal am Tag 5 bis 10 Minuten raumdiagonal stoßlüften
    • Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent
    • Raumtemperatur von maximal 20°C
  • Reinigen Sie Heizkörper sorgfältig vor der Heizperiode. Auf ihnen sammelt sich Staub und darin der Milbenkot.
  • Entfernen oder minimieren Sie Staubfänger, Teppiche, nicht waschbare Stoffvorhänge und Polstermöbel.
  • Verbannen Sie Pflanzen und Tiere aus dem Schlafzimmer. Sie sind ein guter Nährboden für Milben.
  • Betroffene sollten während des Hausputzes Masken mit Allergenfilter tragen oder diese Arbeiten anderen überlassen. Mehr Infos zum Thema Allergie: www.allergenvermeidung.org
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