Für eine harmonische und gesunde Stillbeziehung

Eine harmonische Stillbeziehung ist für die Stimmung und Gesundheit von Mama und Baby sehr förderlich. Muttermilch ist immer richtig temperiert und enthält alle Nährstoffe, die der Säugling braucht.

Das Stillen bietet Trost, Beruhigung und erleichtert die innige Bindung zur Mama. Muttermilchernährung bietet einen einmaligen Schutz vor Infektionen, Allergien und Krankheiten – für Mutter und Kind. Alle Sinne werden beim Stillen angeregt, das Baby sieht, hört, spürt, riecht und schmeckt die Mutter. Frauen, die vor der Geburt fachgerecht beraten werden, neigen dazu, länger und mit größerer Zufriedenheit zu stillen. Und bei kleineren Stillproblemen helfen Mutter-Kind Beratung, Stillberaterinnen, Hebammen, Gynäkologe, Kinderarzt etc. mit Rat und Tat.  

Grundsätzlich wird häufiges Stillen, acht Mal und mehr in 24 Stunden angestrebt. Manche Babys wollen sehr oft angelegt werden, andere sind schläfrig und müssen für „das Trinken“ aufgeweckt werden. Das Baby signalisiert Hunger zum Beispiel durch:        

  • Saug- und Suchbewegungen        
  • Sauggeräusche         
  • Bewegungen der Hand zum Mund         
  • Schlecken an den Lippen         
  • rasche Augenlidbewegungen        
  • leise Geräusche, Unruhe und zuletzt durch Weinen. Das Kind sollte angelegt werden, bevor es weint.  

Bevor die Mutter das Baby anlegt sollte sie sich immer die Hände gründlich waschen. Nach dem Duschen soll sie zum Abtrocknen der Brust immer ein eigenes frisches Tuch verwenden.

Tipps zur Brustpflege:         

  • Muttermilch an der Brust trocknen lassen, das pflegt, schützt und hat heilende Wirkung       
  • Keine Stilleinlagen in den ersten Lebenstagen des Babys verwenden. Das ist gut für die Luftzufuhr und optimale Blutzirkulation, denn gut durchblutetes Gewebe wird weniger wund und ist elastisch.         
  • Mamillen (Brustwarzen) trocken halten        
  • Korrektes Anlegen ist eine gute Vorbeugung gegen wunde Brust         
  • Vor dem Stillen eventuell mit Brustmassage oder feuchter Wärme milchspendenden Reflex auslösen. Vor allem bei wunder Brustwarze durchführen.        
  • Stillposition öfter wechseln  

Fließt zu wenig Milch, sich professionellen Rat holen und Ursache klären. Zwei Rezepte für Milchbildungstees:

1) Je ein Teil Hopfen, Melissenblüten, Holunderblüten und ein Teil Fenchelsamen, Anis und Kümmel mischen

2) Zwei Teile Bockshornklee, je einen Teil Kümmel, Anis und Fenchel. Auch in der Apotheke gibt es fertige Mischungen. Auf vollwertige und ausgewogenen Ernährung sowie viel Entspannung und Ruhe für die Mutter achten. Auch ein Glas Malzbier kann helfe.

Maßnahmen bei zu viel Milch

Normalerweise passt sich die Milchmenge den Bedürfnissen des Säuglings in kurzer Zeit an. Manchmal wird mehr Milch gebildet als erforderlich oder der Milchspendereflex ist überaktiv. Solche Situation stellt sich, wenn überhaupt, meist nach drei, vier Wochen Stillpraxis ein; manchmal auch schon im Wochenbett. Gründe können eventuell sein, dass man zu früh die Seiten wechselt, d.h. zu kurzes Stillen an einer Seite oder in seltenen Fällen hormonelle Störungen.

Erste Hilfe-Tipps:         

  • Pro Mahlzeit nur eine Brust anbieten       
  • Beim Einsetzen des Milchspendereflexes erste Milch ausstreichen        
  • Baby öfter aufstoßen lassen     
  • Nach dem Stillen kalte Wickel zur Milchrückildung anwenden.      
  • Zwei bis drei Tassen Pfefferminztee oder 1-2 Tassen Salbeitee pro Tag trinken.       
  • Bei Fortbestehen des Überschusses ärztlichen Rat einholen.

Wann ist ein Stillhütchen angezeigt?

Der Einsatz muss immer gezielt erfolgen. Zunächst immer die Ursache für ein Stillproblem eruieren, das Anlege und Saugverhalten des Kindes beobachten.

In gewissen Situationen kann ein Stillhütchen gute Dienste leisten: etwa wenn das Baby, die Brustwarze nicht gut halten kann; wenn das Baby an der Brust einschläft und den Mund nicht weit genug öffnet; als Übergangslösung von der Flasche zur Brust; bei schwachem Saugen etwa bei Frühgeborenen; bei schmerzenden, entzündeten Brustwarzen, um ein vorzeitiges Abstillen zu verhindern. Das Stillhütchen soll ganz dünn (Silikon) und in der Größe der Brustwarze und dem Kind angepasst sein.

Anwendung:

  • Stillhütchen mit heißem Wasser anfeuchten, zum Aufsetzen umstülpen und auseinanderzeihen, bevor es mittig über die Mamille aufgesetzt wird. 
  • Milchspendereflex durch Massage der Brust auslösen. Nase des Babys soll an der offenen Stelle des Stilhütchens liegen, so riecht das Kind die Mutter und hat auch Hautkontakt.         
  • Auf korrektes Saugen achten. Bis ausreichende Milchbildung erreicht ist, kann zusätzlich gepumpt werden. Gewichtszunahme des Kindes überprüfen. 
  • Stillhütchen nach Gebrauch heiß abspülen und trocken aufbewahren. Einmal täglich (bei wunden Mamillen oder Soor nach jedem Gebrauch) für fünf bis zehn Minuten auskochen.
Kostenloses Abo der human, dem Gesundheitsmagazin für Oberösterreich bestellen: Email mit Name und Adresse an human@aekooe.at