Fit und gesund durch den Winter

Die häufigsten grippalen Infekte gibt es in Übergangszeiten und der kalten Jahreszeit. Bei Kälte sind die Schleimhäute nicht mehr genug durchblutet und können den massiven Erregeransturm nicht mehr abwehren. „Dauerstress oder seelische Probleme sowie hoher Zuckerkonsum schwächen das Immunsystem zusätzlich“, sagt Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ.

Trotz Kälte Sport nicht vergessen

Wenn einem nicht gerade der Wind, Schnee oder Regen ins Gesicht peitscht, sollte man auch im Winter einen Spaziergang oder Sport an der frischen Luft in Betracht ziehen, um das Immunsystem zu stärken. Durch das Tageslicht bildet sich im Körper Vitamin D, welches Zellen unseres Immunsystems aktiviert. Diese wiederum erkennen und bekämpfen kranke Zellen. Regelmäßiges Herz- Kreislauftraining durch sportliche Betätigung fördert außerdem die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers.

Auch wenn es schwerfällt: Kalorienbomben meiden!

Die Weihnachtsfeiertage gingen nicht spurlos an uns vorüber: Familienfeiern, Besuche bei Freunden und Verwandten sind unweigerlich mit zu viel Essen, zu viel Alkohol und zu wenig Bewegung verbunden. Wir genießen zu Recht die Zeit mit unseren Lieben und wollen sie auch mit allen nur erdenklichen Köstlichkeiten verwöhnen. Nun wird es aber wieder Zeit, den Jänner zum Abspecken zu nützen. „Wenn sich dann aber Völlegefühl, Übelkeit, Sodbrennen, Kopfschmerzen, Unlust und Gereiztheit einstellen, ist es an der Zeit, unseren Körper wieder zu entlasten“, sagt Dr. Angelika Reitböck, Referentin für Vorsorge- und Gesundheitsmanagement der Ärztekammer für OÖ. „Bei leichterer Belastung reicht es, wieder zur gewohnten, ausgewogenen Ernährung zurückzukehren, etwas Bewegung dazu und alles pendelt sich wieder ein.“ Somit ist Disziplin gefragt, was aber nicht bedeutet, dass man auf alles verzichten muss. Wenn man sich bewusst manche Naschereien gönnt, kann man mit gutem Gewissen genießen.

Ein Tag der Entlastung

„Nach intensiven Völlereien aber will das Gefühl, dass der Körper aufgebläht ist, sich alles staut, gepaart mit Schwerfälligkeit und Lustlosigkeit jedoch einfach nicht weichen.“ Für solche Tage empfiehlt Dr. Reitböck, einen Tag der Entlastung einzulegen: „An diesem Tag essen Sie entweder nur Gemüse, nur Reis, nur Obst oder Sie trinken nur Säfte. Zusätzlich ist die Aufnahme von zwei bis vier Litern Flüssigkeit, am besten stilles Wasser oder ungesüßter Kräutertee, zu empfehlen. Ergänzt wird dies idealerweise durch leichte Bewegung an der frischen Luft. Nach nur einem Tag werden Sie sich wieder leichter und unbeschwerter fühlen.“ Hausärzte verzeichnen nach den Feiertagen immer wieder neue Erkrankungen. Durch das übermäßige, zu fette und zu süße Essen, den Alkohol und die zu geringe Bewegung steigen Blutdruck- und Cholesterinwerte, bei Zuckerkranken schnellt der Blutzuckerspiegel in die Höhe, Gicht und Rheuma machen sich wieder einmal bemerkbar. Herz und Kreislauf sind stark belastet, Durchblutungsstörungen mit Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und Gereiztheit treten auf. Magen und Darm streiken.

Dr. Angelika Reitböck: „Kombinieren Sie weniger Gesundes mit Gesundem!“  

• Wählen Sie die Portion Fleisch, die Sie ins Auge fassen, etwas kleiner als Sie sie ursprünglich gedacht hätten.
• Achten Sie besonders auf die Beilagen: Bei Gemüse, Salat, auch gekochten Kartoffeln können Sie ruhig zugreifen!
• Nudelprodukte, Soßen, Erdäpfelsalat hingegen möglichst gar nicht oder nur in kleinen Mengen dazu nehmen.
• Bitterstoffe z. B. in Endiviensalat regen die Verdauung an.
• Getränke wie Bier, Longdrinks, Rotwein oder Fruchtsäfte, Coca Cola beinhalten zusätzlich große Kalorienmengen. Wenn Sie nicht darauf verzichten wollen, achten Sie genau auf die Menge und trinken Sie zwischendurch ausreichend Wasser.

„Unser übersäuerter Organismus (Fleisch, Alkohol, Süßigkeiten) wird besonders durch basische Gegenspieler wie gekochte Erdäpfel, Gemüse (besonders in roher Form), leichte Salate (Grüner Salat, Gurkensalat) und verschiedene Säfte wie Roter Rübensaft, Selleriesaft oder Apfelsaft wieder ins Gleichgewicht gebracht.“

Weitere Tipps, um gesund durch den Winter zu kommen:

• Abwehrstärkendes Gemüse essen wie zum Beispiel Vogerlsalat, Fenchel, Rote Rüben, Shiitakepilze oder Zwiebeln. Die Vitamin C-Zufuhr ist durch Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse gesichert.
• Mit Saunagängen können Kreislauf und Gefäße trainiert werden.
• Abwarten und … Tee trinken. Tees helfen nicht nur vorbeugend, sondern sind bei Schmerzen in Hals und Rachen, aber auch bei Erkältungen lindernd. Generell sollte man viel trinken.       
• Wenn die Grippe oder grippale Infekte ihr Unwesen treiben, sollten Menschenansammlungen vermieden werden, denn hier verbreiten sich die Viren rasend schnell.
• Hände so oft wie möglich mit Seife oder desinfizierendem Handgel waschen, denn besonders an öffentlichen Orten befinden sich Viren an Türgriffen, am Geld usw. und man könnte die Viren so auf die Schleimhäute bringen.
• Besonders die Haut leidet unter kalten Temperaturen, denn ihr Schutzmantel gerät durch die Kälte aus dem Gleichgewicht. Cold Creams sind sehr reichhaltig und können die Barrierefunktion der Haut stärken. Durch Pflegeprodukte mit Ölen kann die Haut zusätzlich geschmeidig gehalten werden.  
• Gegen Kälte an den Füßen helfen passende Schuhe, Wollsocken und warme Fußbäder. Frieren ist ein ganz normaler und nützlicher physiologischer Vorgang. Besonders die Füße werden schnell kalt, wenn sie gerade nicht gebraucht werden und dadurch nicht so stark durchblutet werden. Am besten ab und zu Bewegung in den Alltag bringen, dann pumpt der Körper auch wieder Blut in die Füße.
• Nicht rauchen, denn Schadstoffe in Zigaretten schädigen die Schleimhäute.