Eine Pflanzenschönheit, die in Stresszeiten beruhigt

„Der Herr lässt Arznei aus der Erde wachsen und ein Vernünftiger verschmäht sie nicht“, diese Worte stehen schon im Alten Testament geschrieben. Heilpflanzen sind kein Wundermittel, aber wertvolle Hilfe bei leichten Erkrankungen mit mildem Verlauf. So etwa die Passionsblume, die nicht nur eine wunderschöne blauviolette Blüte mit gelben Stempeln trägt, sondern beruhigend und angstlösend wirkt.

Mit der Rückbesinnung auf traditionelle Heilweisen bekommt das Kräuterwissen wieder mehr Gewicht. In der traditionellen europäischen Medizin (TEM) haben Pflanzen einst wie heute eine tragende Rolle. Wenn einen Ängste nicht einschlafen lassen oder man nach einem aufwühlenden Tag innerlich nicht zur Ruhe kommt, dann kann die Passionsblume helfen, innere Ruhe und Frieden zu finden. Die Pflanzenschönheit stammt ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Man kennt rund 400 verschiedene Arten der Passionsblume. Jene, die als Arzneipflanze verwendet wird, heißt Passiflora incarnata. Etliche Arten bringen essbare Früchte hervor, bedeutsam ist die Maracuja, die Frucht der Passiflora edulis.

Extrakte der Passionsblume werden bei nervöser innerer Unruhe, leichten Einschlafstörungen und nervös bedingten Magen-Darm-Störungen angewendet. Die Hauptwirkung geht auf Flavonoide, sekundäre Pflanzenstoffe zurück. Das Besondere der Passionsblume ist die angstlösende Wirkung, die in Studien bestätigt ist. Weil die Pflanze keine muskelentspannende Wirkung hat, kann sie als Beruhigungsmittel auch tagsüber eingesetzt werden, weil sie einen nicht in der Alltagstauglichkeit beeinträchtigt. Die Passionsblumenarzneien sind nicht rezeptpflichtig und werden sehr gerne genommen. Vor allem in den letzten Jahren wurden sie immer beliebter, weil man keine Nebenwirkungen kennt.

Guter Begleiter für unruhige Zeiten auch für den Tag

Produkte aus der Passionsblume helfen bei Stressfolgen wie Unruhe, Angst vor Prüfungen, Nervosität, Lampenfieber und etwa auch zur Beruhigung nach Schicksalsschlägen. Die Passionsblume ist so etwas wie die pflanzliche Variante der Bachblüten-Notfalltropfen. Passiflorapräparate sind laut Pharmazeuten im Gegensatz etwa zu Johanniskraut auch mit Psychopharmaka, etwa Antidepressiva zu kombinieren. Die Einnahme in diesem Fall aber immer mit dem Arzt absprechen.

Es gibt neben Tropfen, Dragees und Tees aus der Passionsblume (beste Wirkung haben Präparate aus den Blättern) auch homöopathische Varianten in Tropfen- und Kugerlform. Homöopathische Varianten werden gerne bei Kindern und auch Tieren zur Beruhigung angewendet.

Die gesamte Wirkung setzt nicht am ersten Tag ein, sondern erreicht nach ein, zwei Wochen den Höhepunkt.

Beliebte Kombinationen

Kombiniert wird die Passionsblume gerne mit:

  • Hopfen 
  • Melisse 
  • Baldrian: Dieser ist massiv schlaffördernd und stark wirksam. Nicht jeder verträgt ihn gleich gut und er kann auch zu Alpträumen führen, daher sollte man ihn nur vorsichtig einsetzen. Ähnlich beruhigend wirkt auch die Orangenblüte, die zusätzlich noch stimmungsaufhellend ist. Als Nerven-Schlaftee kann man zum Beispiel Melisse, Baldrian und Orangenblüten mit der Passionsblume mischen.

Allgemein gilt, dass auch Pflanzenarzneien nicht sorglos eingenommen werden sollen, weil die Inhaltsstoffe zum Beispiel allergen sein oder Wechselwirkung mit anderen Arzneistoffen zeigen können. Daher die Verwendung mit dem Arzt besprechen.

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