Wenn ein Wirbel aus der Reihe tanzt

Da ist das Gefühl, dass der Rücken durchbrechen könnte. Oder dass der Hals den Kopf nicht mehr trägt. Beides sind Anzeichen, die auf ein sogenanntes Wirbelgleiten hindeuten - und es gibt noch mehr.

Überlastung, Entzündungen, altersbedingter Verschleiß: All das kann dafür sorgen, dass die Wirbelsäule an Stabilität verliert.

Darauf macht der Neurochirurg Munther Sabarini aufmerksam. Die Wirbelsäule wird dann beweglicher, als sie sein sollte, einzelne Wirbel verschieben sich. Die Diagnose lautet Wirbelgleiten, in Fachsprache: Spondylolisthesis.

Ein steifer Rücken am Morgen

Dabei bewegen sich Wirbelkörper unkoordiniert gegeneinander, was sowohl die Bandscheiben als auch die umliegenden Wirbelgelenke belastet. Passieren kann das im Bereich der Lendenwirbel, aber auch an den Halswirbeln. Woran erkennt man, ob man möglicherweise davon betroffen ist? Ein Warnzeichen sind nach Angaben von Sabarini Schmerzen oder ein steifes Gefühl im Rücken nach dem Aufstehen in der Früh. Aber auch Schmerzen nach langem Sitzen - etwa im Auto oder am Schreibtisch - deuten darauf hin. Ein weiteres Warnzeichen: Wenn sich der Rücken oder der Hals zerbrechlich und instabil anfühlen.

Eingeklemmte Nerven drohen

Bei einem Wirbelgleiten kann es zudem passieren, dass Nervenfasern eingeklemmt werden. Laut Sabarini kann das dafür sorgen, dass die Schmerzen in andere Bereiche des Körper ausstrahlen, zum Beispiel in den Oberschenkel. Auch Kribbel- oder Taubheitsgefühle in Armen oder Beinen sind mögliche Folgen. Wer vermutet, von einem Wirbelgleiten betroffen zu sein, sollte das ärztlich abklären lassen. Bei leichten Fällen kann laut Sabarini bereits Physiotherapie Linderung verschaffen. Gibt es bereits Schäden an Wirbeln oder Nerven, ist meist eine Operation nötig.

Fotocredit (c) APA/dpa/gms/Christin Klose

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