
Am 24. Oktober wird der jährliche Welt-Polio-Tag gefeiert. Er ruft in Erinnerung, dass man sich gegen Kinderlähmung impfen und in regelmäßigen Abständen auffrischen lassen sollte. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) setzte sich vor 35 Jahren das Ziel, die unheilbare Krankheit Kinderlähmung auszurotten und rief den „Welttag gegen Polio" ins Leben. Trotz massiver Anstrengungen rund um den Globus ist es bis heute nicht gelungen, die Erkrankung endgültig zu eliminieren.
Polio-Erkrankungswellen können noch immer besonders in Gebieten mit niedriger Durchimpfungsrate auftreten, so wie etwa im Vorjahr in Pakistan und Afghanistan, aber auch in einigen Ländern Afrikas. Hier findet man neben Infektionen mit dem Wildvirus auch immer wieder solche, die durch die abgeschwächten Viren der in Österreich nicht mehr verwendeten Schluckimpfung verursacht werden. Diese werden nach Impfung ausgeschieden, können bei schlechten hygienischen Verhältnissen unentdeckt zirkulieren, sich verändern und bei Ungeimpften erneut akute Paralysen bis zur Atemlähmung verursachen. „Durch die weltweiten Krisen und daraus resultierenden Migrationsströme verbreiten sich somit Polioviren auch erneut in Europa und können bei unzureichend Geimpften schwerwiegende Symptome hervorrufen", sagt Dr. Ulrike Waltl, Referentin für Impfangelegenheiten in der Ärztekammer für Oberösterreich. Daher wird auch heuer wieder daran erinnert, dass das Ziel einer Polio-freien Welt nur dann zu erreichen ist, wenn die Impfrate deutlich erhöht wird!
"Wirksamer Impfstoff"
In Österreich ist die Polio-Impfung im kostenfreien Impfprogramm enthalten und wird im Rahmen der 6-fach-Impfung im 3., 5. und 11. Bis 12. Lebensmonat geimpft. Zwischen dem 7. und 9. Lebensjahr folgt die erste Auffrischung, im Anschluss daran alle zehn Jahre noch mindestens zwei Mal im Erwachsenenalter. „Am besten kombiniert man die Polio-Impfung mit der gleichzeitigen Auffrischung gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten. Ein gut wirksamer Vierfach-Impfstoff steht zur Verfügung! Nützen wir also die Möglichkeit, das Risiko für lebensbedrohliche Infektionserkrankungen zu reduzieren", sagt Dr. Ulrike Waltl.
Text: David Hell/www.aekooe.at