Urlaub am Meer - Vorsicht, Quallenalarm!

Nicht nur Durchfall und Sonnenstich können das Urlaubsfeeling trüben, sondern auch durch Kontakt mit unliebsamen Tieren. Mancher Meerurlauber muss wegen Quallenalarms einige Tage an Land verbringen, denn das Schwimmen und Schnorcheln kann zu einer schmerzlichen Begegnung führen. Vernesselungen sind meist harmlos, aber unangenehm.

 

 

Unerwünschte Kontakte mit Quallen und anderen Nesseltieren sowie Seeigeln sind im Mittelmeer nicht so selten. In den allermeisten Fällen verlaufen Vernesselungen durch Quallen harmlos, in den seltensten Fällen können sie bei bestimmten Quallenarten lebensbedrohlich sein. Man kann nicht sorglos allerorts auf der Welt im Wasser schwimmen. Eine reisemedizinische Beratung, vor allem vor Abenteuerurlauben in den Tropen oder auf Tauchschiffen gibt Aufschluss, welche giftigen Meerestiere wo heimisch sind, wie man vorbeugt und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen man im Notfall setzen kann.

Vernesselung in beliebten Urlaubsdestinationen

In vielen Fällen rötet sich nach dem Kontakt mit Quallen die Haut, die Stelle schwillt an, brennt und schmerzt. Sobald man die Fremdberührung mit giftigen Meerestieren spürt, gibt es nur eines: Keine Panik und raus aus dem Wasser! An Land den betroffenen Körperteil ruhig stellen.

Feuerqualle: In der Nord- und Ostsee, im Mittelmeer und Roten Meer begegnet man zum Beispiel der Feuerqualle (Leuchtqualle) häufig. Sie ist eine der wenigen europäischen Quallenarten, deren Nesselkapseln die Haut durchdringen können. Hitzewellen sorgen für erwärmte Gewässer und dadurch entwickeln sich Quallen schneller. Bei Berührung explodieren die Nesselkapseln der Tiere und dringen wie Harpunen in die Haut ein. Es gibt aber auch viele Arten, die gar nicht nesseln. Je nach Quallenart und persönlicher Anlage sind die Folgen harmlos bis gefährlich. Im Mittelmeerraum gibt es kaum lebensbedrohliche Quallen. Die Nesselzellen der Feuerquallen hinterlassen auf der Haut schmerzende Rötungen, Schwellungen und Blasen sowie ein Jucken. Es fühlt sich an, als ob man in Brennessel gefallen wäre. Die Beschwerden klingen meist rasch wieder ab.

Achtung: Bei empfindlichen Personen und nach wiederholtem Kontakt können auch allergische Reaktionen mit Herz-Kreislauf-Störungen bis zum Kollaps auftreten.

Auch die Seeanemone gehört zu den Nesseltieren und man kann ihr im Mittelmeer oder Schwarzen Meer begegnen. Vorbeugend sollen Schnorchler in diesen Gegenden Neoprenanzüge tragen. Wer mit den Nesselfäden der Seeanemone in Kontakt kommt, muss mit Rötung, Brennen, punktförmigen Blutungen, eventuell Blasen und starkem Juckreiz rechnen. Die Vernesselung ist nicht bedrohlich.

Erste Hilfe

• Sofort raus aus dem Wasser. Wenn nötig den Kreislauf stützen.

• Die Wunde auf keinen Fall mit Süßwasser spülen, denn so werden die giftigen Nesselkapseln, die im anhaftenden Schleim sind, aktiviert und platzen auf der Haut. Man kann die verbliebenen Kapseln etwa mit Rasierschaum oder Essig, die man auf die Haut aufträgt, inaktivieren. Warten bis alles trocken ist und dann die Kruste abschaben und kühlen. Danach die Haut mit Essigkompressen und Eiswickel (Eis nie direkt auf die Haut geben, sondern Handtuch dazwischen legen) zur Schmerzlinderung kühlen. Viel Wasser trinken. Lässt der Schmerz nach mehr als einer Stunde nicht nach, ein antiallergisches Medikament nehmen oder die Haut mit Brand- oder Antihistamin-Salbe einreiben.

• Bei Schwindel, Übelkeit oder Atemnot, sofort zum Arzt.

 

Vernesselung verhindern

• Eventuell dünnen Neoprenanzug anziehen. Zusätzlich Schwimm- oder Taucherbrille tragen. Sofern eine Qualle in Sicht ist, zurück schwimmen. T-Shirts oder lange Shorts sind kontraproduktiv, weil sich darin Quallen verhängen können.

• Es gibt eine Kombination von Sonnenschutzmittel und einem Wirkstoff, der vor Quallenverbrennungen schützt. Das Kombipräparat (Safe Sea) muss auf die gesamte Haut aufgetragen werden, auch unter der Badehose und dem Badeanzug.

• Eine dicke Schicht Sonnencreme erschwert den Nesselzellen das Eindringen in die Haut

Seeigel - Augen auf

So mancher bringt auch eine schmerzliche Erinnerung und Stichverletzung durch Seeigel aus dem Mittelmeerurlaub mit nach Hause. In den wärmeren Meeren und Ozeanen leben etwa 950 Arten von Seeigeln, von denen die meisten für uns ungefährlich sind. Tritt man auf ein Tier, brechen die Stacheln ab und bleiben in der Haut stecken. Die Eintrittsstelle rötet sich, schwillt an und schmerzt.

Erste Hilfe: Stacheln entfernen. Am besten, man lässt dies ärztlich durchführen. Bleiben Stacheln in der Wunde, können Infektionen auftreten, daher Wunde desinfizieren.

Vorbeugung: Badeschuhe tragen und nicht nachts schwimmen gehen, da kriechen Seeigel aus ihren Verstecken.

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