Stillen Entzündungen im Körper vorbeugen

Wenn wir uns in den Finger schneiden, reagiert das Immunsystem und tötet eindringende Bakterien ab. So schützt uns die Abwehr vor Entzündungen. Man kennt aber auch so genannte stille Entzündungen, die der Betroffene gar nicht mitbekommt, die den Körper auf Dauer dennoch belasten, das Immunsystem schwächen und eventuell an Prozessen wie Arterienverkalkung, Depression, Allergien, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt sein können.

Stille Entzündungen können lange unbemerkt in unserem Körper schwelen. Einige Lebensmittel können Entzündungen anfachen, vor allem Zucker, Weißmehl und Schweinefleisch. Andere Stoffe neutralisieren dagegen die schädlichen Radikale, die durch Entzündungen entstehen, z. B. Vitamin C, Vitamin E und Vitamin A und sekundäre Pflanzenstoffe.

Bei einer stillen Entzündung gibt es keine Schwellung, Rötung, Schmerz, Fieber. Auch im Blutbild muss sie nicht immer auffallen. Auf Dauer zeigen sich oftmals unspezifische Symptome wie Müdigkeit und der Betroffene fühlt sich irgendwie krank. Das Immunsystem ist in Daueralarm, was zehrt.

Bedeutung der Fettsäuren

Um ein gesundes Gleichgewicht im Körper herzustellen und Entzündungen in Schach zu halten, produziert der Körper aus Fett entzündungshemmende und -fördernde Stoffe. Aus Omega-6-Fettsäuren, enthalten etwa in Maiskeim- und Sonnenblumenöl stellt er entzündungsfördernde Stoffe her, aus Omega-3-Fettsäuren, die etwa in fettem Fisch wie Hering, Makrele, Lachs enthalten sind, werden entzündungshemmende Stoffe gebildet.

Ernährungsexperten empfehlen Omega 6- zu Omega 3-Fettsäuren im Verhältnis 5:1 zu sich zu nehmen. Im Schnitt nimmt die Bevölkerung aber die Omega-Fettsäuren im Verhältnis 7:1 auf, also zu viele Omega 6- Fettsäuren.

Daher helfen folgende Empfehlungen nicht nur das Fettsäuren-Verhältnis zu verbessern, sondern auch chronischen, stillen Entzündungen vorzubeugen.

  • Ungesättigten Omega-3-Fettsäuren zuführen: Fisch-, Lein-, Oliven- Hanf, Walnuss- oder Mandelöl enthalten viele davon. Auch Nüsse und fette Meeresfische. Transfette, die in industriell gefertigten Nahrungsmitteln (Frittiertem, Backwaren etc.) enthalten sind reduzieren. Man bezeichnet Transfette auch als gehärtete Fette.
  • Viele Lebensmittel, die Antioxidantien enthalten, wirken entzündungshemmend: Zwiebel, Lauch, Knoblauch, Spinat, Kohl, Tomaten, Paprika, Bohnen, Petersilie, Dill, Gewürze wie Ingwer, Rosmarin, Thymian, Minze, Kurkuma, Zimt, Nelken. Auch grüner Tee, Trauben und Kakao gelten als Radikalfänger.
  • Mediterrane Kost ist empfohlen:  Die traditionelle Mittelmeerkost gehört zum Besten was man dem Herz-Kreislaufsystem gönnen kann. Olivenöl, Meeresfisch und die Vielfalt von Gemüse sind Fixbestandteile. Rund um das Mittelmeer schätzt man einen guten Tropfen Rotwein zum Essen. Natürlich darf es auch die alkoholfreie Variante, der Traubensaft, sein. Nicht nur Kräuter wie Basilikum und Thymian, auch Walnüsse und Pinienkerne gehören dazu. Als Dessert kommt frisches Obst auf den Tisch. Diese basische und pflanzlich betonte Kost wirkt antioxidativ und hilft zu viele Freie Radikale, die bei Entzündungen vorhanden sind, zu fangen.
  • Fermentiertes: Probiotische Lebensmittel wie fermentiertes Gemüse und Joghurt haben einen Einfluss auf die Bakteriengemeinschaft in unserem Darm – ein wichtiger Teil unseres Immunsystems. Eine gesunde Darmflora kann daher dazu beitragen ein entgleistes Abwehrsystem zu entlasten.
  • Vitamin D, Selen und Zink: Unser Immunsystem braucht eine ganze Reihe an Nährstoffen, um gut zu funktionieren und auch Entzündungen abzuwehren. Neben Selen, Zink und Vitamin B2 ist auch Vitamin D wichtig. In den Wintermonaten, wenn man wenig draußen ist, mag es sinnvoll sein, Vitamin D zuzuführen.
Kostenloses Abo der human, dem Gesundheitsmagazin für Oberösterreich bestellen: Email mit Name und Adresse an human@aekooe.at