
Das Melanom zählt zu den gefährlichsten Krebsarten und wird häufig spät erkannt. Ab 35 wird empfohlen, dass man alle zwei Jahre zur Hautinspektion geht. Wer ein erhöhtes Risiko hat soll jährlich zur Kontrolle. Es wird der gesamte Körper – auch Stellen, die nicht sonnenexponiert sind – begutachtet. Der Arzt kann mit einem digitalen Auflichtmikroskop unterscheiden, ob ein Muttermal gesund oder auffällig verändert ist. Sobald einem ein Muttermal verdächtig erscheint und es sich zum Beispiel in Form oder Farbe verändert, sofort zum Arzt. Die regelmäßige Selbstkontrolle nach der ABCDE-Regel hilft, solche auffälligen Muttermale zu entdecken. Für rund 25 Prozent der Melanome sind entartete Muttermale verantwortlich.
Muttermale zeigen viele Gesichter
Muttermale sehen sehr unterschiedlich aus und treten am ganzen Körper auf. Sie können zum Beispiel flach sein, eine raue oder glatte Oberfläche haben, ja sogar Haare können auf dem Naevus, wie das Muttermal in der Fachsprache heißt, wachsen. In der Regel sind sie einfärbig von Hautfarben über Braun bis Schwarz. Naevi sind angeboren oder eine Folge von UV-Licht-Bestrahlung.
Folgende Menschen sollen ihre Haut besonders gut beobachten und ärztlich kontrollieren lassen, weil sie ein erhöhtes Melanomrisiko haben:
- Mehr als 40 Muttermale
- Heller Hauttyp, blaue oder grüne Augen mit hohem Sonnenbrandrisiko
- Helle, blonde bis rote Haare
- Sonnenbrände in Kindheit und Jugend
- Sommersprossen
- Malignes Melanom in der Familie
- Regelmäßiger Besuch von Solarien
- Lange und regelmäßige Sonnenbäder, intensives und langes Sporttreiben oder Arbeiten in der Sonne
- Wer oftmals ungeschützt in der Sonne war
- Immunschwäche und transplantierte Menschen
ABCD-Regel für Selbstuntersuchung
Die Selbstbegutachtung ersetzt die Kontrolle beim Hautarzt nicht, kann aber helfen, verdächtige Muttermale früh zu entdecken:
A- Asymmetrie: Muttermale sind normalerweise rund und symmetrisch. Melanome wachsen stärker in eine Richtung, sind also asymmetrisch.
B-Begrenzung: Muttermale sind scharf begrenzt. Melanome zeigen eine zackige und unregelmäßige Begrenzung. Dunkel gefärbte Stellen und helle Haut gehen scheinbar übergangslos ineinander über.
C-Colorit (Farbe): Muttermale weisen einen einheitlichen Farbton auf. Melanome sind durch verschiedene braune und schwarze bzw. rötliche und auch graue Farbtöne gekennzeichnet.
D-Durchmesser: Muttermale bleiben nach einer anfänglichen Wachstumsphase über viele Jahre gleich groß. Wenn ein Naevus größer als fünf Millimeter ist und/oder Wachstum zeigt, soll es regelmäßig kontrolliert werden.
E-Enlargement (Erweiterung): Melanome wachsenrasch, Muttermale sehr langsam. Es kann auch zu auffälliger Stufen-, Knoten- oder Höckerbildung kommen. Sollte ein Muttermal bluten, jucken oder sich entzünden, sofort vom Arzt anschauen lassen.
Neben der regelmäßigen (Selbst)Kontrolle der Haut, zählt ein vernünftiger Umgang mit der Sonne zur wichtigsten Maßnahme, die vor einem Melanom schützen kann.