November steht im Zeichen der Männergesundheit

Männer gehen seltener zum Arzt und übersehen dabei Erkrankungen, die man, rechtzeitig erkannt, sehr gut behandeln könnte. Daher soll im gesamten November und gerade zum Weltmännertag am 3. November, auf die Wichtigkeit der Früherkennung und Vorsorge hingewiesen werden.

Im Vorjahr haben nur 13 Prozent der Männer über 15 Jahre eine Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchung gemacht. Die anderen setzen sich einer gewissen Gefahr aus: Denn die Früherkennung dient dazu, entstehende Erkrankungen so früh als möglich zu entdecken und dadurch bestmöglich zu therapieren. Es gibt viele Erkrankungen, auch Krebsarten, die sich leise und unerkannt durch die Jahre hinweg entwickeln. Bis es dann zu spät ist. Daher ist ein regelmäßiger Gesundheits-Check so wichtig. „Vorsorge spielt bei Männern leider eine noch untergeordnete Rolle – auch wenn die Tendenz leicht nach oben zeigt. Wenn man sich Leid ersparen möchte, dann sollte man Verantwortung übernehmen und sich durchchecken lassen. Und zwar Jahr für Jahr. Kostenlos ist die Vorsorge obendrein“, sagt Medizinalrat Dr. Georg Pfau, Allgemeinmediziner, Männerarzt aus Linz sowie Referent für Sexualmedizin in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Männerarzt für Männerfragen
Warum Männer auch speziell einen Männerarzt aufsuchen sollten? „Es gibt sehr viele Themen, die Männer im Besonderen betreffen: Alkohol und Drogen, Sport- und Arbeitsunfälle, Selbstmord, Krebserkrankungen (wie Hoden und Prostatakrebs), die immer noch deutlich geringere Lebenserwartung und so weiter. Das alles sind Männerthemen, die den Männerarzt beschäftigen“, sagt MR Dr. Pfau.

Prostatakrebs ist häufigste Krebsform bei Männern
Die häufigste Krebserkrankung bei Männern ab dem mittleren Lebensalter ist laut ÖGK nach wie vor Prostatakrebs. Dieser macht rund 26 Prozent der Krebserkrankungen aus. Dahinter folgen Lungenkrebs (12 Prozent) und Darmkrebs (11 Prozent). Aufgrund der genannten Zahlen ist bei Männern ab dem 40. Lebensjahr besonders auf die Prostatauntersuchung zu achten. Der Hodenkrebs betrifft jüngere Männer zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Die Inzidenz hat seit den 80er Jahren um 50 Prozent zugenommen. Die relative Häufigkeit von Zufallsbefunden macht die Notwendigkeit deutlich, bei jungen Männern im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung die Hoden zu untersuchen.

Was man wann untersucht
Die Oberösterreichische Krebshilfe empfiehlt folgende Früherkennungsuntersuchungen speziell für Männer: Abtasten der eigenen Hoden ab dem 20. Lebensjahr, Prostatauntersuchung durch den Arzt, Harnuntersuchung (wegen Blasenkrebs), regelmäßige Darmkrebsvorsorge für Männer ab dem 45. Lebensjahr, Impfung gegen HP-Viren (ab der Pubertät so bald als möglich). „Fragen Sie den Arzt, die Ärztin Ihres Vertrauens, er oder sie wird sie professionell bei diesen Themen beraten“, sagt MR Dr. Pfau.

 

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