Klimaanlage und Gesundheit

Wenn die Tage wärmer werden, laufen die Klimaanlagen wieder auf Hochtouren. Zwei Faktoren unterstützen beim Einsatz von Klimaanlagen das Infektrisiko: die Herabsetzung der Temperatur und die damit verbundene Entfeuchtung der Luft.

In Österreich steigen die Durchschnittstemperaturen und mitunter kommt es zu langen Hitzeperioden. Um der Hitze auszuweichen, schaffen sich viele eine kühlende Klimaanlage an. Wenn man sich schon eine kauft, dann sollte man zu einem hochwertigen Produkt greifen, das energiefreundlich arbeitet und regelmäßig gewartet wird. Ein derartiges Service empfiehlt sich nach der langen Herbst-Winter-Frühjahrspause und vor dem Volleinsatz im Sommer. Das dient der eigenen Gesundheit. Denn in Klimaanlagen können sich Bakterien und Keime ansiedeln – die dann in den Raum gewirbelt werden.

Doch mit Klimaanlagen können weitere Komplikationen auftreten: Der starke Temperaturwechsel zwischen drinnen und draußen erhöht das Infektionsrisiko. Es ist so ähnlich wie im Winter – nur mit umgekehrten Vorzeichen. Die Folge: Schnupfen, Kehlkopf- und Rachenentzündungen. „Man sollte also darauf acht, dass zwischen Außen- und Raumtemperatur kein so großer Unterschied besteht: maximal fünf bis acht Grad“, rät der Leondinger HNO-Facharzt Dr. Georg Langmayr, der Fachgruppenvertreter  der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in der Ärztekammer für Oberösterreich ist.

Zur Behandlung der dadurch entstehenden Symptome können abschwellende Nasensprays, Salzwassersprays, Lutschtabletten, aber auch entzündungshemmende Medikamente angewandt werden. „Bei bakteriellem Befall kommt es zu eitrigen Entzündungen, die meist durch ein Antibiotikum schneller ausgeheilt werden können“, sagt Univ.-Prof. Dr. Martin Burian, Primarius der HNO, Kopf- und Halschirurgie bei den Barmherzigen Schwestern und HNO-Fachgruppenstellvertreter in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Zusätzlich zur Absenkung der Temperatur spielt auch die Trockenheit der Luft, die durch eine Klimaanlage erzeugt wird, eine Rolle im Hinblick auf die Infekt-Anfälligkeit. „Bei starker Absenkung der Temperatur kommt es auch zur Absenkung der Raumfeuchtigkeit, welche wiederum eine trockene Schleimhaut nach sich zieht. Da die trockene Schleimhaut infektanfälliger ist, sollte selbst bei Verwendung von Klimaanlagen auf eine Raumfeuchtigkeit von knapp 60 Prozent geachtet werden“, sagt Prim. Dr. Burian. Eine zusätzliche Vorbeugungsmaßnahme von Infektionen in klimatisierten Räumen ist die regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.

 

Fotocredit: adobe stock / Antonio Diaz

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