Kinderhaut braucht Sonnenschutz! Tipps für Eltern

Sonnenbrände sind nicht nur unangenehm und schmerzhaft, sie sind auch ein Risikofaktor für Hautkrebs. Das gilt ganz besonders bei Babys und Kleinkindern: Sonnenbrände in den ersten Lebensjahren können in der Haut noch größere Schäden anrichten als bei Erwachsenen. Sonnenschutz und die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Hautarzt / bei der Hautärztin sind die Basis der Hautkrebsvorsorge.

Die Haut hat ein „Elefantengedächtnis“ und „merkt“ sich jeden Sonnenbrand. Die mögliche Rechnung, nämlich Hautkrebs, bekommen Kinder allerdings erst Jahrzehnte später präsentiert. Fünf Sonnenbrände in der Kindheit verdoppeln das Hautkrebsrisiko, lautet eine Faustregel. Umso wichtiger ist es, dass Eltern bei ihren Kleinen von Anfang an auf Sonnenschutz achten.

  • Babys in den ersten ein bis zwei Lebensjahren gehören in den Schatten. Sie sollen niemals länger als wenige Minuten direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
  • Schatten ist zwar der beste Sonnenschutz, UV-Strahlen dringen jedoch durch Wolken und machen auch vor Bäumen und Markisen nicht Halt – Kleinkinder sollen daher auch mit Kleidern bzw. Sonnencreme geschützt sein, wenn sie nicht direkt in der Sonne sitzen.
  • Neben Schatten schützen Textilien vor der Sonne, ganz nach der „H-Regel“ (Hut, Hemd, Hose), obwohl auch diese immer noch UV-Strahlen durchlassen. Wichtiger als das Material und die Farbe der Kleidung ist ihre Dichte: T-Shirts und Co. sollten nicht zu dünn und keinesfalls transparent sein. Noch besser für Kleinkinder ist zertifizierte UV-Schutzkleidung mit speziellen Fasern. Trockene Textilien schützen übrigens besser als feuchte, daher nach dem Baden das T-Shirt wechseln.
  • Verwenden sie für Ihr Kind Sonnenmilch, die den passenden Lichtschutzfaktor hat, dieser hängt vom Hauttyp ab. Menschen mit heller Haut, hellen Haaren und vielen Sommersprossen haben eine geringere Eigenschutzzeit als jene mit dunklerem Teint. Wenden Sie sich bei der Bestimmung des Hauttyps Ihres Kindes an einen Arzt / eine Ärztin.
  • Achten Sie auf einen vollständigen Schutz der Kinderhaut, die nicht durch Kleidung geschätzt ist, z.B. Fußrücken, Ohren etc. 
  • Wasserflächen, Sand, Schnee und Beton reflektieren UV-Strahlen und verstärken ihre Wirkung. Unter solchen Bedingungen ist ein höherer Lichtschutzfaktor der Sonnencreme empfehlenswert.
  • Auch Kinderaugen brauchen Sonnenschutz. Ihre Sonnenbrillen sollten, genau wie jene der Erwachsenen,  über einen Breitband-UV-400-Schutz verfügen, der alle gefährlichen Wellen im ultravioletten Bereich filtert. Mit dem CE-Zeichen garantiert der Hersteller, dass sein Erzeugnis den in Europa gültigen Qualitäts-Mindestanforderungen entspricht.
  • Kleinkinder sollen sich nicht in der Mittagssonne (ca. 11 bis 15 Uhr) aufhalten. Nutzen Sie den Morgen und den späten Nachmittag, um mit Ihrem Kind draußen unterwegs zu sein.

Keine Sonnencreme für Babys

  • Sonnencreme ist für Kinder unter einem Jahr noch nicht geeignet. Babys haben verglichen mit Erwachsenen eine größere Hautoberfläche im Verhältnis zum Rest des Körpers und man sollte sie mit den enthaltenen Chemikalien nicht belasten. Außerdem können die Kleinen noch nicht richtig Schwitzen, um ihren Körper zu kühlen. Sonnencreme überall aufgetragen erschwert das Schwitzen zusätzlich.
  • Wenn sich bei Babys ein Aufenthalt in der Sonne nicht vermeiden lässt, sollte man Sonnencreme nur an Stellen auftragen, die sich mit Kleidung nicht immer gut bedecken lassen. Weiters empfehlen sich Präparate für empfindliche Haut – also ohne Duftstoffe oder Alkohol – bzw. solche mit rein mineralischem Filter, denn diese reflektieren die UV-Strahlung bereits an der Hautoberfläche und geben weniger Chemikalien ab.

Mein Kind hat einen Sonnenbrand, was tun?

Wenn Ihr Kleinkind einen Sonnenbrand hat, soll es sofort in den Schatten und direkte Sonneneinstrahlung so lange meiden, bis sich die Haut vollständig erholt hat – das dauert in der Regel mehrere Tage. Das Kind soll viel Wasser trinken. Bei leichteren Sonnenbränden lindern kühle (aber nicht eiskalte) Umschläge die Symptome. Kinder mit einem schwereren Sonnenbrand sollten ärztlich gehandelt werden. Sonnenbrände bei Babys sind immer ein Fall für den Arzt.

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