Heuschnupfen – Was Sie dagegen tun können

Die Pollenallergie (= Heuschnupfen) ist eine allergische Erkrankung und wird durch eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegen Blütenpollen ausgelöst.

Derzeit befinden wir uns in der Hauptbelastungsphase der Gräserpollensaison.  Die Folge: Gerötete und tränende Augen, Niesreiz, angeschwollene Nasenschleimhäute, verstopfte Nase, Atembeschwerden und Hautausschlag, Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl. Knapp eine Million Menschen in Österreich leidet an durch Pollen ausgelöste allergische Reaktionen. Die Pollensaison hat erst begonnen und dauert bis in den Herbst hinein. „Eine frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Therapie von Heuschnupfen sind wichtig, da sich unbehandelt ein allergisches Asthma entwickeln könnte. Wir Mediziner sprechen dann von einem sogenannten Etagenwechsel, sagt Dr. Johanna Holzhaider, Allgemeinmedizinerin und Kurienobmann-Stellvertreterin der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Informieren Sie sich über Pollensituation

Neben der medizinischen Behandlung kann man auch selbst etwas zur Allergiereduzierung beitragen, die hier kurz skizziert werden:

Informieren Sie sich über die aktuelle Pollensituation! Dafür stehen Apps als auch der Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien (im Internet erreichbar) zur Verfügung. Wenn es möglich ist, kann man sich in der Phase größter Belastung einen Urlaub gönnen, um durchatmen zu können. Die Pollenbelastung ist in Küstenregionen und im Hochgebirge am geringsten. Bedenken Sie auch, dass in den nördlichen Ländern die Pollenaktivitäten etwas später einsetzen als in Mittel- und Südeuropa.

Auslöser minimieren

Mit dem Wissen über den Pollenflug sollte man auch seine Freizeitaktivitäten ausrichten – Indoor statt Outdoor, wenn es etwa eine halbe Stunde geregnet hat nach draußen gehen und sonst Wanderungen entlang von Wiesen und Feldern vermeiden. Wer einen eigenen Garten hat, sollte den Rasen so kurz als möglich halten; dann blüht er nicht und produziert kaum Pollen. Auch in den Wohnräumen und am Balkon sollte man auf die richtige Bepflanzung (die keine Allergien auslöst) achten.

Wenn man nach Hause kommt, hilft Folgendes: Legen Sie Ihr Gewand im Vorraum und nicht im Schlafzimmer ab und waschen Sie es. Duschen Sie sich und waschen Sie sich vor allem die Haare, auf denen sich Pollen niedergelassenen haben könnten. Vermeiden Sie auch das Öffnen der Fenster bei starker Trockenheit und windigem Wetter. Halten Sie auch beim Fahren eines Autos, in das ein intakter Pollenfilter eingebaut ist, die Fenster geschlossen. Eine allergische Reaktion beim Fahren kann zu bösen Unfällen führen.

Medikamente und Immuntherapie

Neben dem Minimieren des Auslösers, ist die Linderung der Symptome durch Medikamente wie Augentropfen, Nasensprays oder Antihistaminika eine wichtige Säule der Therapie. „Diese Medikamente wirken jedoch nur symptomlindernd und grundsätzlich nicht heilend. Die einzige zur Verfügung stehende Therapie ist die Allergenspezifische Immuntherapie, welche in Form von Injektionen unter die Haut oder auch in Form von Tropfen beziehungsweise als Tablette unter die Zunge erfolgen kann“, sagt Dr. Holzhaider.

Ob und welche Form der Behandlung in Frage kommt, entscheiden Allergologen – das sind auf Allergien spezialisierte Fachärzte – zumeist HNO-, Lungen-, Haut- oder Kinderärzte.

 

Fotocredit (c) adobe stock / Robert Kneschke

Kostenloses Abo der human, dem Gesundheitsmagazin für Oberösterreich bestellen: Email mit Name und Adresse an human@aekooe.at