Gürtelrose: Impfung schützt vor schwerer Erkrankung

Varizella-Zoster-Viren lösen die Gürtelrose aus. Gefährdet sind vor allem ältere Personen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Eine Impfung schützt vor einem schweren Verlauf.

Viele Menschen stecken sich in jungem Alter mit dem Varizella-Zoster-Virus an. Feuchtblattern (Windpocken) sind ein Beispiel, die durch dieses Virus verursacht werden. Erst schläft es in den Nervenzellen des Gehirns und Rückenmarks und wird erst viele Jahre später durch ein Ereignis geweckt. Dann etwa, wenn das Immunsystem schwächelt, viel Stress herrscht oder einfach nur ab einem gewissen Alter. Die Folge: Gürtelrose.

Jeder, der einmal Windpocken hatte, kann auch eine Gürtelrose bekommen. In zehn Prozent der Fälle geht mit der Gürtelrose ein Spitalsaufenthalt einher. Aber auch so, verläuft die Gürtelrose wenig sanft. Zuerst hat man ein leichtes Krankheitsgefühl und Fieber. Man fühlt sich zumeist abgeschlagen, müde und es kann zu einem Kribbeln unter der Haut kommen. Erst nach wenigen Tagen beginnen die typischen Symptome: starke Schmerzen durch Nervenentzündungen und dem typischen Hautausschlag mit geröteter und brennender Haut. „Einseitig gruppiert stehende Bläschen auf gerötetem Grund sind das typische Erkennungsmerkmal der Gürtelrose“, sagt Dr. Alex Jakob Kilbertus, Dermatologe in Wels und Fachgruppenobmann der Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Ärztekammer für Oberösterreich. Innerhalb von wenigen Stunden entwickeln sich aus den Ausschlägen Bläschen, die stark jucken können.

Nach weiteren etwa fünf Tagen heilen die Bläschen in zwei bis 10 Tagen ab und verkrusten gelblich. Am häufigsten treten die Symptome am Brustkorb und Rumpf auf. Seltener betroffen sind Hals, Beine und Arme. Aber auch das Gesicht, die Augen und Ohren können befallen werden. Zumeist ist die Erkrankung nach 2 bis 4 Wochen überwunden. Ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen haben Menschen mit stark geschwächter Immunabwehr: hier kann sich eine Lungen-, Leber- oder Hirnhaut-Entzündung bilden. Besonders wichtig ist es, gleich bei Symptomerkennung eine Ärztin bzw. einen Arzt aufzusuchen: entweder aus dem Bereich der Allgemeinmedizin, Dermatologie oder Neurologie. Eine antivirale Therapie sollte innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Hautausschlags begonnen werden.

3 von 100 erkranken mit Impfung – ohne Impfung sind es 33

Am besten geht man das Risiko einer Infektion erst gar nicht ein und lässt sich impfen. „Die Wirksamkeit der aktuell erhältlichen Impfung ist erfreulicherweise sehr hoch. Ohne Impfung erkranken 33 von 100 Erwachsenen im Laufe ihres Lebens an Gürtelrose, mit Impfung nur 3 von 100. In Hinblick auf das gute Sicherheitsprofil ist die Gürtelrose-Impfung somit eine klare Empfehlung meinerseits“, sagt Dr. Kilbertus. Denn zehn bis 20 Prozent haben auch noch erhebliche Schmerzen, wenn der Ausschlag abgeheilt ist. Die postherpetische Neuralgie kann mehrere Wochen, Monate oder gar Jahre andauern.

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