Flucht vor der Hitze – Tipps für eine „coole“ Wohnung

Dieser Sommer hat es in sich! Die erste längere Hitzeepisode im Juni treibt uns den Schweiß gehörig aus den Poren – und das auch wenn wir uns kaum bewegen und in den eigenen vier Wänden. Wenn sogar die Innentemperatur an die 30-Grad-Marke herankommt, ist auch die nächtliche Erholung gefährdet.

Um gut schlafen zu können, ist der Körper an das Absenken der Körpertemperatur um rund ein Grad gebunden. Gleichzeitig fährt der Organismus Funktionen zurück, um sich regenerieren zu können: Herz- und Atemfrequenz verlangsamen sich. Die Empfehlung einer Zimmertemperatur von 18 Grad Celsius im Schlafzimmer ist derzeit ohne Klimaanlage kaum zu erreichen. Dennoch gibt es wertvolle Tipps, um die Wohnung als kühle Oase zu erhalten. Unser Herz und Kreislauf werden uns die Maßnahmen danken.

Drei Hauptaspekte gilt es zu beachten: wirksamen Sonnenschutz, ausreichende, optimale Belüftung und den Verzicht auf überflüssige Wärmequellen.

„Coole“ Wohnungstipps:

a) Äußerer Sonnenschutz: Er ist die effektivste Methode. Untersuchungen zeigen, dass außenliegende Beschattung die Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent reduziert, ein innenliegender Schutz um bis zu 25 Prozent. Sobald das Licht die Scheibe passiert, wandeln sich Teile seiner Energie im Raum in Wärme um. Jalousien, Roll-/Fensterländen oder Markisen zählen zum äußeren Schutz und sollten aus hellem oder beschichtetem Metall sein, um die beste Wirkung zu erzielen.

b) Innenliegender Sonnenschutz: Vorhänge, Blenden oder Rollos sollten möglichst hell sein, Jalousien am besten silberfarben: So reflektieren sie das Licht am besten. Getönte oder beschichtete Sonnenschutzfenster können sich für große Südfenster lohnen. Allerdings behindern sie die Sonneneinstrahlung auch im Winter. Abhilfe schaffen auch selbstklebende Reflektionsfolien. Sie können von innen angebracht werden und beeinträchtigen die Sicht kaum.

c) Richtiges Lüften: Bei heißer Witterung nur spät abends, nachts oder am besten ganz früh morgens lüften. Wer tagsüber lüftet oder die Fenster gekippt lässt, holt noch mehr Hitze ins Haus, die dann dauerhaft in den Wänden gespeichert bleibt. Am besten Querlüften mit weit geöffneten Fenstern und Türen.

d) Ventilator richtig nutzen: Er kann bei großer Hitze zwar keinen Raum abkühlen, aber durch den Luftzug für Erleichterung sorgen. Decken-, Raum- und Tischventilatoren reduzieren die gefühlte Temperatur um einige Grade. Stellen Sie den Ventilator auf den Boden und ein Gefäß mit Eiswürfeln vor das Gerät, so dass der Ventilator Luft über das Eis bläst. So genießt man einen ähnlichen Kühlungseffekt wie bei einer Klimaanlage. Nach Sonnenuntergang kann man die Fenster öffnen und den Ventilator ans Fenster stellen, und zwar so, dass er aus dem Raum hinaus bläst. Die heiße Luft geht nach draußen, der Raum kühlt schneller herunter.

e) Unnötige Wärmequellen ausschalten: Computer, Deckenfluter oder auch Plasmafernseher nur dann einschalten, wenn man sie benutzt.

f) Pflanzen im Außenbereich: Hohe Bäume spenden Schatten und regulieren den Feuchtigkeitshaushalt. Damit tragen sie entscheidend zur Kühlung von Räumen bei. Rank- und Kletterpflanzen an den Mauern helfen ebenfalls dabei, die direkte Sonneneinstrahlung abzuhalten

g) Wäsche als Klimaanlage: Zum Trocknen aufgehängte Wäsche kann als "Klimaanlage" dienen.  Dazu handfeuchte Tücher oder Leintücher aus Baumwolle im Raum aufhängen – etwa vor das Fenster oder über zwei Sesseln. So wird die Umgebung abgekühlt. Der Effekt wird durch einen Ventilator verstärkt. UND: Schwere Teppiche wegräumen, sie wirken wie ein Wärmespeicher.

h) Backen und Brutzeln einschränken: Dem Körper tun leichte Kost und Sommersalate gut. Es muss also nicht täglich gebrutzelt werden, denn so ein Kochvorgang heizt Räume noch mehr auf. Platten kurz vor Schluss ausschalten, weil sie lange Wärme abgeben. Abzugshauben einschalten.

i) Erholsam schlafen: Bettwäsche aus leichter Baumwolle, Jersey, Satin oder Seide wählen. Diese Stoffe fühlen sich kühl auf der Haut an. Zudecken ist wichtig, weil der Körper im Schlaf auskühlt – es reicht aber oft ein dünnes Baumwoll-Leintuch.

So verlockend es auch erscheinen mag: Die Hitze nicht mit einer offenen Kühlschranktür bekämpfen. Denn da entsteht hinten mehr Hitze, als man vorne wegkühlen kann. UND: Gute Dämmung ist ganzjährig ein Segen. Wer all diese Tipps beherzigt kommt auch ohne Klimagerät gut durch die sommerlichen „Hundstage“.

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