„Wenn die Heizsaison beginnt, lassen wir nicht nur die Kälte, sondern auch die Luftfeuchtigkeit draußen. Diese ist aber wichtig für unsere Haut“, sagt Dr. Alex J. Kilbertus, Dermatologe aus Wels und Fachgruppenobmann Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Ärztekammer für Oberösterreich. Typische Effekte für den Luftfeuchtigkeitsentzug sind, dass man trockene, juckende und schuppige Haut bekommt. Man kann diese unliebsamen Effekte aber trickreich vermeiden.
40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit sind ideal
„Zuerst sollte man in den Räumen, vor allem im Schlaf- und Wohnzimmer, auf ausreichend Luftfeuchtigkeit achten. Diese sollte bei 40 bis 60 Prozent liegen. Ist sie zu niedrig, helfen Luftbefeuchter oder nasse Wäsche“, sagt Dr. Kilbertus. Nicht nur von außen sollte ausreichend Feuchtigkeit kommen, auch von innen – daher empfiehlt es sich, wie sonst auch, zwei bis drei Liter Wasser am Tag zu trinken. Eine ausgewogene und vitaminreiche Kost befördert ebenso ausreichend Flüssigkeit in den Körper.
Vermeiden Sie Kleidung, die an der Haut reibt und derart Hautirritationen verursacht. Denn das verstärkt den Juckreiz noch mehr. Tragen Sie lockere und weiche Materialien aus Baumwolle. In Bezug auf die Körperwäsche sei erwähnt, dass man für die Reinigung vor allem sanfte, seifenfreie Mittel (Syndets – deren pH-Wert jenem der Haut entspricht) oder rückfettende Dusch-Öle verwendet. Beim Waschen hält man den Wasserkontakt kurz und duscht maximal fünf bis zehn Minuten; heißes Wasser vermeiden, denn das spült die hauteigenen Fette hinweg.
Hautpflege – umso fetter, umso besser
Nach dem Duschen sollte man eine rückfettende Salbe auftragen. Hier gilt übrigens der Grundsatz: Umso fetter, umso besser. Da ein fettreicher Belag eine gute Barriere-Schicht bildet und so Irritationsstoffe von der Haut abhält und Wasser im Körper behält. Reine Körpermilch mit hohem Wasseranteil, also sehr flüssig, ist zwar angenehmer aufzutragen, enthält aber nur Feuchtigkeit und hilft daher nur für kurze Zeit (wenige Minuten).
Wichtig ist: Kommt es zu geröteten Ekzemen, zur Entzündung an der obersten Hautschicht, sollte eine Dermatologin bzw. ein Dermatologe aufgesucht werden, um Hauterkrankungen wie etwa atopische Dermatitis (Neurodermitis) oder Psoriasis (Schuppenflechte) auszuschließen.
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