
An außergewöhnliche Hitzeperioden werden wir uns vielleicht auch in unseren Breitengraden gewöhnen müssen. Vor allem ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen leiden unter großer Hitze. Schwindel, Kopfschmerzen, Kreislaufzusammenbrüche und Herzrhythmusstörungen sind häufige Folgen. Hier einige Tipps, wie Gesunde und Herzkranke gut durch heiße Tage kommen.
Obwohl wir uns an Klimaschwankungen gut anpassen können, setzen hohe Temperaturen vielen Menschen zu. Auch Gesunde, vor allem jene mit niedrigem Blutdruck, können an heißen Tagen mit Schwindel zu kämpfen haben. Aber auch Bluthochdruckpatienten, die Medikamente (Blutdrucksenker, Entwässerungsmittel) einnehmen müssen, sollten bei andauernder Hitze mit dem Arzt besprechen, ob sie eventuell kurzzeitig die Wirkstoffdosis verändern (erniedrigen) sollen. Das Herz von Menschen mit Herzschwäche, Hypertonie und anderen Herz-Kreislauf-Problemen ist bei Hitze besonders gefordert und belastet, was zu folgenden Beschwerden führen kann:
• Extreme Müdigkeit
• Schwindel
• Erschöpfung
• Muskelkrämpfe
• Herzrhythmusstörungen
• Plötzlicher Blutdruckabfall mit Schwarzwerden vor den Augen beim Aufstehen bis zum Kollaps
Wasseranwendungen bei Hitzeschwindel
• Wechselduschen am Morgen: abwechselnd mit warmem und kaltem Strahl abduschen. Mit kaltem Wasser enden.
• Kaltes Unterarmbad: Die Arme bis über die Ellbogen in sehr kaltes Wasser im Waschbecken tauchen. Weite Gefäße ziehen sich zusammen und der Blutdruck steigt etwas an.
• Nach langem Sitzen langsam aufstehen.
• Ausreichend trinken: Zwei bis drei Liter und mehr können je nach Aktivität und Schwitzen bei Gesunden nötig sein: Wasser, Pfefferminztee ohne Zucker, kein Alkohol.
Blutdruck und Hitze
Einer der Gründe, warum sich Herzkranke an sehr heißen Tagen unwohl fühlen, ist, dass der Blutdruck sinkt. Alle Gefäße weiten sich bei Hitze, so wird das Blut in den Venen unter der Haut stärker abgekühlt und die Körpertemperatur sinkt. Durch diese Weitstellung sinkt der Blutdruck und das Blut sackt in die Beine. Für das Herz von Herzschwachen ist es Schwerstarbeit, das Blut von der Peripherie wieder hoch zu pumpen. Diese Menschen sind gefährdet, dass das Gehirn und andere Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, was zu Schwindel und Ohnmacht führen kann.
Ausreichend Flüssigkeit ist überlebenswichtig
Durch den Befehl zum Schwitzen versucht das Gehirn den Körper zu kühlen. Die verlorene Flüssigkeit und Elektrolyte müssen nachgefüllt werden. An heißen Tagen verlieren wir bis zu zwei Liter Flüssigkeit und mehr. Wer zu wenig trinkt, riskiert, dass das Blut dickflüssiger und das Herz noch mehr belastet wird. Sammelt sich dickflüssiges Blut in den Beinen, bildet sich leichter eine Thrombose (Blutgerinnsel) und die Gefahr für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenembolie steigt.
Richtige Trinkmenge: Hierbei verschätzen sich viele. Wer in der Hitze kaum zur Toilette muss, der hat zu wenig getrunken. Gesunde können nicht zu viel Wasser zu sich nehmen. Aber Herz- und Nierenkranke müssen mit dem Arzt abklären welche Trinkmenge bei Hitze für sie angemessen ist. Vor allem Kaliummangel kann sich bei Herzkranken bemerkbar machen, besonders wenn wassertreibende Mittel eingenommen werden müssen. Zu wenig Kalium im Blut kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Nicht eigenmächtig Kalium zuführen – immer mit dem Arzt absprechen – denn auch ein Zuviel des Mineralstoffes kann Probleme bereiten.
Beine hochlegen
Ruhe bewahren oder sich doch bewegen? - Das ist eine der Fragen bei Hitze. Direkte Sonne sollte gemieden werden, lieber im Schatten oder Kühlen rasten. Damit der Kreislauf aber in Schwung bleibt, sollte man nicht einen ganzen Tag nur herumsitzen. Am besten sich morgens bewegen, denn das Blut in den Beinen wird durch die Muskelpumpe beim Gehen leichter abtransportiert. Bewegung/Sport der Hitze und dem Allgemeinzustand anpassen: Wer ansonsten joggt sollte besser walken, wer normalerweise walkt sollte langsam gehen. Wer ganz schlapp ist, sollte wenigstens immer wieder einmal die Beine/Füße hochlegen, damit das Blut besser abfließen kann.
Hier noch ein paar zusätzliche Empfehlungen, damit man gut durch sommerliche Hundstage kommt:
- Abhängig von Gesundheit und Vorerkrankungen sowie Aktivität, zwei bis vier Liter zusätzlich an körperwarmen Getränken zu sich nehmen. Am besten (Mineral)Wasser, verdünnte Gemüsesäfte, ungezuckerte Früchtetees.
- Zum Salzausgleich bei starkem Schwitzen eigenen sich lauwarme Gemüse-, Hühner- oder Rindssuppe. Auch ein gespritzter Apfelsaft kann helfen, den Elektrolytverlust auszugleichen.
- Ein lauwarmes Fußbad nehmen
- Handgelenke mit Wasser kühlen
- Körperliche Belastung meiden
- Wer sporteln will, dies in der kühleren Tageszeit tun und vor allem einen Gang herunterschalten
- Auf Alkohol und Limonaden verzichten
- Helle, luftige, weite Kleidung aus Naturfasern tragen
- Pralle Sonne meiden
- Leichte Kost und mehrere kleine Portionen bevorzugen