Der Augenarzt gibt Entwarnung: „Gefährlich ist der Graue Star nicht. Er ist eine reine Altersveränderung, die sich leicht korrigieren lässt“, sagt MR Dr. Paul Niederberger, Augenarzt in Traun, Fachgruppenobmann Augenheilkunde und Optometrie sowie Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich.
Grauer Star, oder auch: Katarakt, ist eine biologische, natürliche Trübung der Augenlinse. Die Augenlinse ist das einzige Stück Gewebe in jedem Körper, das seit der Geburt unverändert ist, und daher einer reinen bio-chemischen Alterung ausgesetzt ist. „So ist es natürlich, dass sich die Linse mit Anfang 50 erstmals trübt, und zwar ohne, dass es Patienten bemerken“, sagt Dr. Niederberger.
Ende 50, so Dr. Niederberger, bemerken manche Menschen, dass sie in der Nacht beim Autofahren leichter Blend-empfindlich werden – vor allem wenn es regnet. Ebenso kann das Ein- und Ausfahren in und aus einem Tunnel den Sehprozess unangenehmer gestalten. Um die 70 Jahre – manchmal früher, manchmal auch etwas später – ist die Linsentrübung in der Regel in einer Form, dass man erstmalig eine Sehminderung merkt, ohne dass eine Brille das Sehen wirklich noch verbessern kann. „Viele versuchen die Sehminderung mit einer Brille auszugleichen, erkennen aber dann, dass eine Brille nicht mehr die optimale Sehkraft bringt“, sagt Dr. Niederberger.
Grauer-Star-OP: Die häufigste und eine der sichersten Operationen weltweit
„Ohne, dass man das Voranschreiten dieser Trübung beeinflussen kann – weder mit Medikamenten noch mit Augentropfen – ist es dann meistens rund um das Alter von 75 Jahren so, dass ein Patient sagt, jetzt ist mir die Sehkraft im Alltag zu gering, daher möchte ich jetzt die Graue-Star-Operation“, bekräftigt Dr. Niederberger. Dieser Eingriff ist die weltweit am häufigsten durchgeführte Operation und eine der sichersten Operationen in der Medizin. „Die Graue-Star-Operation dauert etwa zehn bis fünfzehn Minuten und wird ambulant durchgeführt. Mit Augentropfen wird das Auge betäubt, damit Sie keine Schmerzen haben. Und Sie können am selben Tag noch nach Hause gehen. Es gibt also keinen Grund, sich vor dem Grauen Star zu fürchten, er ist gut zu behandeln“, sagt Dr. Niederberger.
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