Achten Sie beim Schneeschaufeln auf Ihr Herz

Angina pectoris (Herzenge) tritt klassischer Weise bei Belastungen auf – wie etwa in den Wintermonaten beim Schneeschaufeln. Daher sollten koronar erkrankte Personen bei Anstrengungen zurückhaltend sein.

Angina pectoris wirkt auf den Laien irreführend. Denn wenn man sich anstrengt, etwa mehrere Minuten lang Schnee schaufeln, so treten Schmerzen in der Brust auf. Doch das Druckgefühl in der Brust legt sich nach kurzer Ruhephase wieder. Daher könnte man Gefahr laufen, diese Schmerzen zu unterschätzen. Was man aber keinesfalls sollte. Ist ein derartiges Engegefühl beim letzten Schneeschaufeln vorige Woche aufgetreten oder beobachten Sie das beim nächsten Schneeschwall, dann suchen Sie rasch eine Ärztin bzw. einen Arzt auf. „Denn Angina pectoris ist eine ernsthafte und schwerwiegende Erkrankung, die man sofort ärztlich behandeln lassen muss“, sagt Dr. Adrian Mirtl, Allgemeinmediziner sowie Facharzt für Innere Medizin in Linz und Puchenau.

Koronare Herzkrankheit häufigste Todesursache

Häufigste Ursache für Angina pectoris ist die koronare Herzkrankheit. Die Verengungen werden durch Plaques, Gefäßauflagerungen, hervorgerufen, die sich mit der Zeit durch Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Erhöhung der Blutfette, Rauchen und anderes bilden können. Leider werden auch hochgradige Verengungen, Stenosen, im Ruhezustand gut toleriert, sodass diese sowohl beim EKG als auch beim Herzultraschall unentdeckt bleiben. Diese lassen sich aber gut durch einen vorhergehenden Belastungstest (Fahrrad-Ergometrie) als auch durch CT der Herzkranzgefäße, eine Stress-Echo-Kardiographie oder durch eine Myokardszintigraphie sichtbar machen. „Ein hundertprozentiger Ausschluss gelingt nur mit einer Koronar-Angiographie, in dem die Herzkranzgefäße mithilfe einer invasiven Katheter-Untersuchung mittels Kontrastmittel sichtbar gemacht werden können und auch gleichzeitig – falls nötig – saniert und mittels Stent wiedereröffnet werden können“, sagt Dr. Mirtl.

Vorsorge und gesunder Lebensstil

In Anbetracht dessen, dass die Koronare Herzkrankheit die häufigste Todesursache in der westlichen Welt darstellt, sollte man alles unternehmen, um Brustschmerzen bei der Ärztin oder beim Arzt untersuchen zu lassen. Und zweitens, bevor es so weit kommt, gilt es, die Ursachen zu vermeiden. Dazu zählt vor allem eine gesunde Lebensweise: eine ausgewogene Ernährung, wenig Zucker, wenig bis gar kein tierisches Fett, ausreichend Bewegung, das Einhalten eines normalen Körpergewichts, kein Nikotin, wenig Alkohol und regelmäßige Besuche bei der Vorsorgeuntersuchung.

 

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