Wenn Spielen im Freien weh tut: Kältefolgen und Erfrierungen – Prävention und Erste Hilfe für Kinder

Wenn es endlich frisch geschneit hat, sind die meisten Kinder kaum noch zu halten: Nichts wie hinaus und ausprobieren, ob der Schnee dem Schneemannbauen standhält. Im Eifer des Gefechts bemerken sie oft die Kälte nicht. Wie man Erfrierungen und anderen Unfällen beim Spielen vorbeugen kann und was zu tun ist, wenn doch einmal etwas passiert, zeigt ein neuer Ratgeber für Groß und Klein.

Es hat geschneit. Ihr Kind ist begierig darauf, den ersten Schneemann dieses Jahres zu bauen. Vielleicht schlüpft es noch murrend in den unpraktischen Schianzug und die warmen Stiefel. Die Handschuhe sind aber gerade unauffindbar, oder sie werden spätestens beim ersten Schneeball abgelegt, um besser greifen zu können. Irgendwann werden die Finger rot und kribbeln, bis sie schließlich richtig weh tun – so sehr, dass sie sogar vom Spielen abhalten. Dann werden die Zehen kalt. Im Haus lassen sich die Stiefel nicht mehr öffnen, so steifgefroren sind die Finger.
Was tun, wenn Sie ein Kind so vorfinden? – „Bringen Sie das Kind in einen mäßig warmen Raum und sprechen Sie ihm Trost zu. Bevor Sie Maßnahmen ergreifen, erklären Sie Schritt für Schritt, was Sie tun werden“, so Romana Kandioler, Ausbildnerin beim Wiener Roten Kreuz. Nasse Kleidung entfernen und für langsames Aufwärmen sorgen. „Wichtig ist es, den Körper selbst, also den Rumpf aufzuwärmen – mit warmer Kleidung, Decken und warmen, wenig gezuckerten Getränken.“ Gerötete Stellen und Blasen sollten verbunden werden – aber ohne Druck auszuüben. Am besten trotzdem einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen und beim Kind bleiben, bis es versorgt wird.

Auch wenn nichts Schlimmes passiert ist, sind Erstversorgung, Trost und klare Information in dieser Situation wichtig für ein Kind. Dass es für Erwachsene nicht immer einfach ist, richtig zu reagieren, hat Romana Kandioler, Gabriele Sprengseis und ihre Kollegen vom Wiener Roten Kreuz dazu bewogen, einen Ratgeber zum Thema zu verfassen.

Von der Verbrennung in der Küche über die Risiken im Straßenverkehr bis zum verdorbenen Magen werden im Jahreslauf verschiedenste Gefahrensituationen beschrieben. Wichtige Maßnahmen werden in Schritt-für-Schritt-Anleitungen erklärt, aber auch manche alten „Hausmittel“ als Mythen enttarnt. Dazu gibt es hilfreiche medizinische Hintergrundinfos, Checklisten und Vorsorgetipps.

„Erste Hilfe für mein Kind“ geht weit über herkömmliche Nachschlagewerke hinaus. Mit diesem Buch lassen sich häufige Gefahren mit Kindern spielerisch erarbeiten und Unfälle oft schon von vornherein vermeiden. In eigenen Testrubriken können Erwachsene zudem ihr bestehendes Erste-Hilfe-Wissen überprüfen.
Romana Kandioler, Heinz Kuderna, Alexander Lang, Gabriele Sprengseis

Buchdetails
Erste Hilfe für mein Kind
Gewusst wie – im Ernstfall schnell und richtig reagieren
maudrich 2014, 144 Seiten, durchgehend farbig, Klappenbroschur
ISBN 978-3-85175-985-3
EUR 18,90

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