Von Sonnencreme bis Sonnenfeen

Der Sommer ist schon seit einiger Zeit voll im Gang, aber trotz vorgebräunter Haut sollte man nicht nachlässig werden und weiterhin nicht auf den Sonnenschutz vergessen. Mag.a Christine Haberlander, Landesrätin für Gesundheit, Bildung und Frauen, Mag. Peter Flink, Geschäftsführer der Krebshilfe OÖ und MR Dr. Johannes Neuhofer, Fachgruppenobmann der oberösterreichischen Hautärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für OÖ nehmen den Tag des Sonnenschutzes am 21. Juni zum Anlass, um an dieses wichtige Thema zu erinnern.

„Hautkrebs ist eine der gefährlichsten Krebsarten, aber schon einfachste Maßnahmen ermöglichen wirksamen Schutz. Da insbesondere junge Haut gefährdet ist, ist der Schutz der Kinder und Jugendlichen besonders wichtig. Hier setzen wir auf Sensibilisierung und Vorsorgemaßnahmen“, betont Gesundheits- und Bildungslandesrätin Mag.a Christine Haberlander. „In Oberösterreich arbeiten die Akteure – vom Land OÖ bis zur Krebshilfe, von den Hautärzten bis zu den Bildungseinrichtungen – schon seit Jahren vorbildlich zusammen, wenn es darum geht, Bewusstsein zu schaffen. Denn bei der Hautkrebs-Vorsorge zählt nicht die kurzfristige Aktion, sondern der lange Atem“, so Haberlander, die auch als Schirmherrin der Initiative „Schutz der Kinder vor Sonnenbrand“ fungiert. Genutzt wird dabei die Verschränkung der beiden Ressorts Gesundheit und Bildung. „Kinder sind nicht nur wichtige Zielgruppe, sondern auch Multiplikatoren, über die wir die Eltern erreichen wollen“, erklärt Haberlander.  

Das Land OÖ, die Ärztekammer für OÖ und die Krebshilfe OÖ haben daher ein gemeinsames Informationsschreiben an die Leitungen der Schulen, Horte, Kindergärten und Krabbelstuben versandt, das darauf hinweist, wie wichtig effizienter Sonnenschutz ist und das die bedeutendsten Verhaltensregeln aufzeigt. „Die Krebshilfe macht darüber hinaus mit ihren ‚Sonnenfeen‘ schon die Jüngsten damit vertraut, wie man sich richtig vor der Sonne schützt. Dafür herzlichen Dank! Auch die Schulärztinnen und -ärzte des Landes Oberösterreich thematisieren bei den jährlichen Untersuchungen den richtigen Sonnenschutz. Bei Auffälligkeiten werden die Kinder umgehend an den Hautarzt verwiesen“, so die Bildungs- und Gesundheitslandesrätin.  

Die Haut hatte in den vergangenen Wochen schon Zeit, um zu trainieren. „Nach zwei bis drei Wochen in der Sonne funktioniert der Reparaturmechanismus. Trotzdem sollte man auch jetzt im Sommer jederzeit seine Haut vor der Sonne schützen“, sagt MR Dr. Johannes Neuhofer. Sonnenbrille, Sonnencreme und Kopfbedeckungen sind also unabdingbar. Erwachsene haben außerdem die Verantwortung, auch den Kindern den bestmöglichen Schutz zu bieten. „Denn in jungen Jahren wird der Grundstein für gesunde Haut gelegt“, sagt MR Dr. Johannes Neuhofer: Und auch wenn die genetische Veranlagung einen Teil dazu beiträgt, der Hauptfaktor für Hautkrebs ist und bleibt die häufige und intensive Sonneneinstrahlung, vor allem in der Kindheit. „Wir werden immer älter und somit wird das Risiko immer größer, auch noch sehr spät an Hautkrebs zu erkranken. Aber mit der richtigen Vorsorge muss das nicht sein“, sagt Dr. Neuhofer.

Für die Krebshilfe Oberösterreich steht deshalb seit 2007 der Schutz der Kinder im Vordergrund. Jedes Jahr erarbeiten Krebshilfe-Sonnenfeen – erfahrene und geschulte Kindergartenpädagoginnen – im Frühsommer die wichtigsten Schritte des Sonnenschutzes. „Dabei werden die Kinder spielerisch über das Wesentliche informiert: im Schatten bleiben, Kapperl und Leibchen tragen, mehrmals täglich eincremen, viel Wasser trinken sowie eine Sonnenbrille tragen. Die Kinder erhalten kleine Geschenke, einen ,Experten-Ausweis‘ und eine Broschüre für die Eltern“, sagt Mag. Peter Flink.

Seit 2007 Jahren wurden fast 1.200 Kindergärten besucht und 58.000 durch das Programm geführt – auch heuer besuchen unsere „Sonnenfeen on Tour“ wieder 5000 Kinder in 139 oberösterreichischen Kindergärten. „Wir sind sehr froh, dass es vom Land OÖ einen finanziellen Zuschuss für dieses Projekt gibt, das wirklich nachhaltig wirkt“, sagt Mag. Flink.

Damit Sie Ihren Sommer und die Sonne weiterhin ohne Reue genießen können, haben wir ein paar vorbeugende Tipps gesammelt. Denn Vorbeugung ist die beste Waffe gegen Krebs, der ziemlich teuer werden kann, sagt MR Dr. Johannes Neuhofer: „Man denke nicht nur an die emotionalen, sondern auch die finanziellen Folgen. Eine Therapie des fortgeschrittenen Hautkrebses kostet pro Jahr und pro Patient zirka 100.000 Euro, ganz egal, ob schwarzer oder weißer Hautkrebs. Deshalb ist der beste Platz an der Sonne im Schatten“, sagt Dr. Neuhofer.  

Vorsorgetipps des Hautexperten

  • Die direkte Sonneneinstrahlung rund um Mittag vermeiden, zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Belastung am höchsten, hier sollte man die Sonne weitgehend meiden.        
  • Sonnenschutz rechtzeitig vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen – je nach Kontakt mit Wasser oder Schweiß nachcremen nicht vergessen! Besonders Sportler, die viel draußen unterwegs sind und schwitzen, sollten gut geschützt sein.        
  • Pflegestift mit UV-Schutz für die Lippen verwenden.        
  • Augen mit einer Sonnenbrille mit hundertprozentigem UV-Schutz schützen.        
  • Auch Kleidung hilft: Ein weißes T-Shirt schützt aber nicht besser als ein schwarzes. Weiß reflektiert zwar besser, aber lässt mehr UV durch als schwarz, denn bei schwarzer Kleidung wird UV absorbiert und in Wärme umgewandelt. Also auch unter der Kleidung eincremen!         
  • Kinder bis zum ersten Lebensjahr sollten sich gar nicht in der prallen Sonne aufhalten.     
  • Bis zur Pubertät ist die Haut empfindlicher als bei Erwachsenen, also noch gründlicher auf einen perfekten Sonnenschutz achten.        
  • Cremen und Lotionen ab einem Lichtschutzfaktor von 15 sind unerlässlich.      
  • Hautregionen, die verstärkt der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, besonders gut schützen: Kopf, Schultern, Handrücken, Stirn, Ohren, Nase und Unterlippen, die sogenannten Sonnenterrassen des Körpers.        
  • Auch bei bewölktem Himmel und im Wasser nicht aufs Eincremen vergessen. Die Durchdringung der UVA-Strahlen liegt unter Wasser bei 80 % (50 % UVB), bei einem bedeckten Himmel bei 75 % (75 % bei UVB), im Schatten bei 50 % (50 % bei UVB) und mit einem nassen T-Shirt bei 36 % (19 % bei UVB).   
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