Suizid: Hilfe für Angehörige

Gerade um den Jahreswechsel quälen viele Menschen Einsamkeit und Depressionen – die häufigsten Hintergründer für einen Suizid. Etwa 15 Prozent der depressiven Menschen nehmen sich das Leben, schätzt pro mente OÖ. Suizid geht quer durch alle Gesellschaftsschichten, gefährdet sind vor allem ältere Männer, Menschen mit Migrationshintergrund und zunehmend auch Jugendliche. Fast 15.000 Menschen suchen jährlich professionelle Hilfe beim Psychosozialen Notdienst von pro mente OÖ auf. „In letzter Zeit müssen wir vor allem Menschen betreuen, die Freunde oder Angehörige eines Suizidopfers waren. Diese Einsätze sind meist auch sehr langwierig“, so die Leiterin Monika Czamler. Hinterbliebene von Suizidopfern haben meist mit einer breiten Palette von Gefühlen zu kämpfen: Trauer, Wut, Scham, Schuld- und Versagensgefühle. Vor allem beschäftigt sie die Frage nach dem „Warum“. „Angehörige und Freunde fühlen sich häufig vom Gedanken an den Suizid verfolgt“, sagt Czamler. „Das kann bis zu der Überzeugung führen, dass man selbst auch durch eigene Hand sterben wird. Die Gefahr von Nachahmung steigt nach Suiziden generell an.“ Suizid ist in den meisten Fällen vermeidbar, nur werden oftmals die ersten Anzeichen dafür nicht ernst genommen. Wegschauen ist aber keine Lösung. Rechtzeitige professionelle Hilfe kann hier im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten!
Selbsthilfegruppe für Angehörige
Wer einen nahen Menschen durch Suizid verloren hat und sich mit Mitmenschen austauschen möchte, denen Ähnliches widerfahren ist, findet dazu in der Selbsthilfegruppe des Psychosozialen Notdienstes Gelegenheit. Diese Treffen werden von der Psychotherapeutin Sabina Klein begleitet und finden jeden 2. Donnerstag im Monat, jeweils von 19 bis 21 Uhr in der Figulystraße 32 in Linz statt. Um Anmeldung wird gebeten, unter der Telefonnummer 0 732 / 65 10 15. Ansprechperson ist Frau Sabina Klein.