Hatschi! Gesundheit!

Winterzeit ist Verkühlungszeit – das scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein. Dabei feiern nicht nur Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Grippe fröhliche Urständ. Auch andere Krankheiten haben es in dieser Zeit besonders leicht, die Gesundheit anzugreifen. Aber woran liegt das eigentlich?

Eine logische Erklärung wäre die Kälte, in der sich etwa Grippeviren besser vermehren können. Alleiniger Grund für den saisonalen Zulauf bestimmter Krankheiten ist sie allerdings nicht. Vielmehr ist ein vielschichtiges Zusammenwirken vieler Faktoren dafür verantwortlich, dass gerade in der kalten Jahreszeit Schnupfen und Konsorten besonders häufig auftreten. Einen Schlüsselpart übernimmt das Immunsystem.

Ein arbeitendes Immunsystem ist unerlässlich, um die Gesundheit zu erhalten. Wie ein Schutzschild bewahrt es den Körper vor eindringenden, krankmachenden Viren, Bakterien und Keimen. Für starke Abwehrkräfte sorgt das Vitamin D, das vom Körper selbst gebildet werden kann. Er benötigt dafür aber direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut, was im Winter oft zu kurz kommt. Die Kälte bringt es mit sich, dass man ohnehin mehr drinnen ist, die Tage sind kürzer, die Sonne besitzt weniger Strahlkraft als im Frühling und Sommer. Zudem sorgt das fehlende Tageslicht für eine geringere Ausschüttung von Serotonin, dem Glückshormon. Darauf reagiert unser Körper meist mit größerem Verlangen nach Süßem und kohlenhydratreichem Essen. Keks vor Obst und Gemüse!

Da hilft nur bewegen. Es ist erwiesen, dass Kälte und Bewegung positive Effekte auf das Immunsystem haben, deshalb ist Bewegung an der frischen Luft gerade im Winter äußerst ratsam. Was unser Immunsystem noch stark herausfordert, ist die warme Heizungsluft in unseren Häusern und Wohnungen. Sie trocknet die Schleimhäute in Mund und Nase aus, was es Krankheitserregern erleichtert, in den Körper zu gelangen. Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass Grippeviren in trockener Luft länger ansteckend bleiben. Wenn die Luftfeuchtigkeit konstant bei 40 Prozent liegt, sinkt laut Studien das Infektionsrisiko.

Abgesehen von den erwähnten Erklärungen gibt es auch einen deutlichen Zusammenhang mit dem veränderten Sozialverhalten der Menschen: Volle öffentliche Verkehrsmittel, Weihnachtsfeiern, Silvester-Bussis quer durch den Freundeskreis und volle Gondeln in den Skigebieten machen es Krankheitserregern leicht, neue Opfer zu finden. Aber deshalb zum Einsiedler werden, ist bestimmt nicht notwendig. Die sicherste Bank, um gesund über Weihnachten ins neue Jahr zu kommen, ist, während des Jahres das Immunsystem zu trainieren und besonders im Winter durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen.

Tipps:

  • Viel Bewegung an der frischen Luft: Skifahren, Langlaufen, Spaziergänge 
  • Vitamin C stimuliert Abwehrkräfte: Es steckt in Paprika, Kartoffeln, Spinat und Zitrusfrüchten. 
  • Gewürze wie Cayennepfeffer, Zimt, Ingwer, Kümmel oder Oregano sind ebenso entzündungshemmend und immunaktivierend. 
  • Händewaschen und regelmäßiges Lüften 
  • Luftfeuchtigkeit konstant bei 40 Prozent halten 
  • Ausreichendes Trinken
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