Genussvoll zubeißen ist erlaubt!

Sie sind rund, mit Marmelade gefüllt und mit einer zarten Staubzuckerschicht verfeinert – Krapfen haben im Fasching Hochsaison und lassen Naschkatzen das Wasser im Mund zusammen laufen. Aber gleichzeitig regt sich das schlechte Gewissen. Ist das verheißungsvolle Stück nicht viel zu kalorienhältig, um vernascht zu werden. Es heißt aufatmen: genussvoll zubeißen ist durchaus erlaubt!

„Sich ab und an einen Krapfen zu gönnen, ohne dabei gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, ist absolut in Ordnung“, beruhigt Dr. Tina Bräutigam, Allgemein- und Ernährungsmedizinerin in Linz. Gleichzeitig aber mahnt die Ärztin, aufgrund des Genusses der Leckerei nicht auf weitere Mahlzeiten zu verzichten. „Gerade in der Faschingszeit gerät man mehr in Versuchung, zu Süßem und Alkoholischem zu greifen als unter dem Jahr. Umso wichtiger ist es, sich während dieser Zeit bewusst zu ernähren und das heißt auch, regelmäßige Mahlzeiten zu sich zu nehmen!“
Wird beispielsweise das Mittagessen ausgelassen, weil abends ein großes Buffet wartet, so kann sich Hunger sehr schnell in Heißhunger verwandeln. Die Folge: abends wird dann ordentlich zugelangt. „Diese Reaktion ist ganz normal. Es ist ein Überlebensmechanismus unseres Körpers, bei Energiemangel diese so schnell wie möglich in den Körper durch rasche Energiezufuhr wieder aufzunehmen“, erklärt die Allgemeinmedizinerin.

Naschen als bewusste Entscheidung
Ebenso wenig hält die Ärztin von großen Fastenkuren nach einem üppigen und kalorienreichen Abend. „Wenn Sie darauf achten, dass Sie während der Faschingszeit leichte Mahlzeiten – und diese drei Mal am Tag in einem Abstand von 4 bis 6 Stunden – zu sich nehmen, wird das Ihrem Körper gut tun. Ein Krapfen mehr oder weniger ist dann nicht tragisch.“ Dennoch rät die Ärztin, sich für den Konsum von Süßem bewusst zu entscheiden. „Ideal wäre es, einen Krapfen im Rahmen der Nachspeise zu essen. Aber noch viel wichtiger ist: man soll sich den Krapfen wirklich gönnen und sich die Zeit dafür nehmen. Kaufen Sie sich den besten Krapfen, den Sie kennen und genießen Sie ihn ohne schlechtes Gewissen!“

Suppe, Fisch und Huhn als perfekte Ergänzung
Partytiger, die in der Faschingssaison fast keinen Abend zu Hause verbringen, sollten auf jeden Fall einmal am Tag eine warme Mahlzeit zu sich nehmen. „Warmes Essen ist leichter verdaulich, sättigt mehr und ist somit für den Magen schonender“, betont Dr. Bräutigam. Wer sich doch abends einmal eine Pause gönnt, dem rät die Ärztin, auf Alkohol zu verzichten und spätestens drei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen. „Zudem empfehle ich, auch unter Tags viel Wasser und Tee zu trinken, um dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuzuführen.“
Wie sieht ein perfekter Speiseplan aus, um sich mit reinem Gewissen bis zur Fastenzeit durchzuschlagen? „Genießen Sie morgens ein leichtes Frühstück, vielleicht ein Müsli oder eine Scheibe Brot, mittags etwas Fisch oder Fleisch mit Gemüse und beispielsweise einer Beilagenportion Reis sowie abends einen Teller Suppe, dann kann eigentlich nichts schiefgehen!“

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