Fit durch den eisigen Winter

Die Nase läuft, man fühlt sich schlapp, es ist kalt, finster und eisig, man könnte ja ausrutschen: Der Winter hat uns derzeit fest im Griff und mit ihm sinkt auch die Lust auf Bewegung im Freien. Die Ärztekammer für OÖ verrät, wie man im Winter fit und gesund bleibt – und an wen man sich wenden soll, wenn einen doch eine Erkältung oder Grippe erwischt.

Fällt es Ihnen schwer, sich bei Minusgraden zur Bewegung draußen zu motivieren? Eines vorweg: „Dass man sich durch die Kälte Schnupfen, Husten und eine Erkältung holt, stimmt nicht, denn Infekte haben nichts mit der Temperatur zu tun. Die Viren werden durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel durch Anhusten, Händeschütteln oder das Angreifen verschmutzter Gegenstände wie Haltegriffe, Einkaufswägen oder Türschnallen übertragen“, erklärt MR Dr. Wolfgang Ziegler, Allgemeinmediziner in Kremsmünster und Kurienobmann-Stv. der niedergelassenen Ärzte.

Der Grund, warum wir in der kalten Jahreszeit anfälliger sind, liegt am oft geschwächten Immunsystem. Regelmäßiger Sport stärkt unsere Abwehrkräfte und auch über Spaziergänge im Freien freut sich der Körper. Durch das Tageslicht bildet sich im Körper Vitamin D, welches Zellen unseres Immunsystems aktiviert. Diese wiederum erkennen und bekämpfen kranke Zellen.

Tipps für gesunde und sichere Bewegung im Freien

  • Nicht zu dick anziehen, denn durch starkes Schwitzen kühlt der Körper leicht aus.        
  • Ordentlich aufwärmen, damit die Muskulatur gut durchblutet wird.        
  • Durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen, um die Lunge zu schützen.         
  • Rutschfeste Schuhe mit einem guten Profil tragen, um Stürze zu vermeiden.         
  • Trotz Kälte nicht aufs Trinken vergessen, gerne auch wärmende Tees.         
  • Kalte Füße mit Wollsocken, passenden Schuhen und anschließend warmen Fußbädern wärmen. Wenn die Füße zum Beispiel beim Eisstockschießen gerade nicht gebraucht werden, werden sie nicht so stark durchblutet.

Aber auch auf die Pflege vor oder nach dem Aufenthalt im Freien ist nicht zu vergessen: Lippen, Gesicht und Hände regelmäßig eincremen und den Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen durch gesunde Ernährung versorgen, am besten mit Wintergemüse, Salat und Obst. Die Hände so oft wie möglich mit Seife oder desinfizierendem Handgel waschen.

Sollte doch etwas passieren …

Die beste Vorbeugung ist aber keine Garantie, dass einen nicht doch eine Erkältung erwischt oder man sich dank Glatteis einen blauen Fleck verschafft. Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ rät, nicht gleich ins Spital zu gehen, sondern nach dem strukturieren Weg der Versorgungspyramide vorzugehen: „Auch die Patientinnen und Patienten tragen die Verantwortung für die Kosten im Gesundheitssystem. Nicht das Krankenhaus, sondern die Hausärzte in Oberösterreich sind die erste Anlaufstelle bei Erkältung, Grippe und Verletzungen, die der Winter für Sie bereithält."

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