Eisenmangel: Jeder zweite Österreicher müde und abgeschlagen

Chronische Müdigkeit, Konzentrationsmangel und Schlafstörungen: die gravierendsten Symptome von Eisenmangel ähneln jenen einer Depression, deuten aber auch auf Schilddrüsenprobleme hin. Häufigste Ursache ist allerdings Eisenmangel, der sich auch durch Haarausfall, brüchige Nägel und Blässe manifestieren kann. Es stehen gut wirksame Therapien zur Verfügung - in knapp einer dreiviertel Stunde kann via Eiseninfusion ein nicht selten über Jahre schleichend entstandener Mangel behoben und die Lebensqualität sprunghaft verbessert werden. Allerdings können viele erhebliche Gesundheitseinschränkungen oft schnell, effizient und mit wenig Nebenwirkungen behoben werden.
Laut Umfrage wurde zwar bei 60 Prozent der Patienten, die einen Arzt aufsuchten, eine Blutabnahme mit Bestimmung des Eisenwertes durchgeführt, die wenigsten erhielten aber eine gezielte Eisenmangeltherapie. Verabreicht man Eisen oral, werden bis zu 90 Prozent wieder ausgeschieden. Außerdem nehmen nur weniger als die Hälfte der Patienten verordnete Tabletten oder Kapseln ausreichend lange und regelmäßig, was für einen Ausgleich des Mangels aber zwingend erforderlich wäre. Diese Medikamente führen häufig zu einer Dunkel-Verfärbungen des Stuhls, Übelkeit oder Verstopfung und viele Patienten brechen deswegen die Einnahme vorzeitig ab. Außerdem sollten sie auf nüchternen Magen eingenommen werden und gewisse Lebensmittel vermindern die Aufnahme. Derzeit mangelt es aber vor allem am Bewusstsein, dass Erschöpfung ein Krankheitssymptom sein kann und mit Medikamenten behandelbar ist. Das zeige auch die Studie: Mehr als ein Viertel der Befragten (28 Prozent) gab an, zusätzlich von Konzentrationsschwäche betroffen zu sein. Dazu kommen Haarausfall (22 Prozent), brüchige Nägel (18 Prozent) und blasse Haut (10 Prozent). Trotzdem konsultiert nur rund ein Viertel einen Mediziner. Die Mehrheit setzt auf "selbst verordnete" Maßnahmen wie frische Luft (58 Prozent), mehr Schlaf (49 Prozent), mehr Obst und Gemüse (35 Prozent) oder die Einnahme von Vitaminpräparaten (31 Prozent).