„Laufen und Gehen sind die natürlichsten Bewegungsformen des Menschen. Diesbezüglich funktionieren wir nach wie vor wie Steinzeitmenschen und wir sind die geborenen Langstreckenläufer“, sagt Dr. Ronald Ecker, Co-Referent für Primärversorgungseinheiten in der Ärztekammer für Oberösterreich, Sportmediziner aus Marchtrenk und selbst passionierter Läufer.
Aber leider haben wir uns durch Bewegungsarmut und unseren Lebensstil soweit von der Laufmaschine verändert, dass viele Menschen das Laufen völlig neu erlernen müssen bzw. sich vorher erst wieder in Form bringen, um überhaupt laufen zu können (Stichwort: Übergewicht).
„Entscheidend hierfür ist: starte langsam, richtig langsam!“, sagt Dr. Ecker. Das gemächliche Tempo hat drei Vorteile: Erstens wird Verletzungen und Überlastungen vorgebeugt. Der Körper kann sich über Wochen an die neue Belastung gewöhnen. Zweitens bleibt man motiviert, wenn die Lauf-Tour nicht zur Tortur wird. Und drittens fördern selbst subjektiv entspannte Läufe die Entwicklung von Herzkreislauf und Muskeln.
Start mit dem Intervalltraining
„Für die meisten Menschen macht es Sinn, mit einem Intervalltraining zu beginnen. Das sieht so aus: wenige Minuten Laufen – dann Gehpausen. Mit den Wochen verlängern sich die Laufstrecken und das Gehen reduziert sich“, sagt Dr. Ecker. Das erste Ziel könnte lauten: Ich möchte 30 Minuten ohne Pause durchlaufen können. Irgendwann kann man dann in die Qualität investieren und das Lauftempo steigern. Auch hier machen Tempowechsel – in Anlehnung an Intervalle – Sinn.
„Unbedingt möchte ich empfehlen, zum Lauftraining von Beginn weg ein begleitendes Krafttraining zu absolvieren, egal ob im Fitnessstudio oder zu Hause“, sagt Dr. Ecker und ergänzt: „Denn das Krafttraining reduziert das Risiko von Überlastungen, tut der Laufleistung gut, fördert eine gute Körperhaltung und steigert überdies den Grundumsatz.“ Mit einem höheren Grundumsatz verbrennen wir auch mehr Kalorien pro Tag.
Bewegung wird somit gleich durch mehrere positive Effekte belohnt. Küssen wir also den Steinzeitmenschen in uns wach und schlüpfen aus den Schlapfen heraus und in die Laufschuhe hinein.
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