Wenn es so richtig heiß wird, dann ist unser Körper höheren Risiken für das Herz-Kreislauf-System ausgesetzt. Wie man Vorsorge trifft, erfahren Sie hier.
Dass die Thermometer immer höher steigen, immer neue Rekordmarken durchbrochen werden, hat einen sehr negativen Effekt, denn nicht alle vertragen die Hitze. Vor allem an besonders heißen Sommertagen wird unser Herz-Kreislauf-System sowie der körpereigene Wasserhaushalt stark gefordert. Das Risiko für entsprechende Erkrankungen steigt an sogenannten „Hundstagen“ – an besonders heißen Tagen. Besonders zu spüren bekommen die Hitze Kleinkinder und ältere Menschen. Bei ihnen ist der Wasserhaushalt äußerst sensibel. „Bei Senioren spielen einerseits Vorerkrankungen eine Rolle, andererseits sinkt im Alter das Durstgefühl, wodurch auch bei ihnen eine ‚Austrocknung‘ oder Verschiebung der Körpersalze auftreten kann“, sagt OÄ Dr. Elisabeth Modler, Internistin am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr und Kurienmitglied der angestellten Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich.
Empfohlen werden mindestens 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit pro Tag – idealerweise Wasser oder ungesüßte Tees. Verzichten Sie gerade in heißen Phasen auf Alkohol. Aber auch jüngere, chronisch Kranke, beispielsweise Patientinnen und Patienten mit Herz- und Nierenerkrankungen, sollten besonders auf sich achtgeben. „Hier ist in manchen Fällen eine Anpassung von Blutdruck- oder Entwässerungsmitteln erforderlich“, sagt Dr. Modler. Diese Maßnahme ist aber nur in Absprache mit der Hausärztin bzw. dem Hausarzt vorzunehmen. Ausreichend zu trinken ist deshalb so wichtig, da das Risiko für lebensbedrohliche Akuterkrankungen während sommerlicher Hitzewellen vor allem aus Gründen des Flüssigkeitsmangels steigt.
Passen Sie sich den Umständen an
Die Aktivitäten im Freien sollten an die Hitze angepasst werden. „Meiden Sie die pralle Sonne soweit als möglich. Verwenden Sie textilen Sonnenschutz und auf unbedeckten Körperstellen Sonnencreme, um Ihre Haut vor Hautkrebs, Sonnenbrand und Hautalterung zu schützen!“, sagt MR Dr. Angelika Reitböck, Allgemeinmedizinerin und Dermatologin aus Klaus an der Pyhrnbahn sowie Referentin für Vorsorgemedizin in der Ärztekammer für Oberösterreich. Tragen Sie beim Verlassen des Hauses einen Sonnenhut oder eine Kappe, um Ihren Kopf zu schützen. Nehmen Sie ausreichend kühle (aber nicht sehr kalte) Getränke ohne Alkohol und Koffein zu sich! Wenn Ihnen diese Mengen zu viel erscheinen, dann trinken kleinere Mengen, aber dafür häufiger. Achten Sie auch auf die Zeichen von Dehydrierung: Verwirrtheit, Schwindel, Schwäche oder Kopfschmerzen. Auch die Nahrungsaufnahme ist entscheidend: Nehmen Sie leichte und kleinere Mahlzeiten zu sich.
„Ideal bei Hitze sind wasserreiche Früchte und Gemüse. Diese liefern Abkühlung von innen, Flüssigkeit und zusätzlich jede Menge an Mineralien und Vitaminen“, sagt MR Dr. Reitböck.
Mit Wasser benetzen und richtig lüften
Hilfreich beim Kampf gegen die Hitze ist es auch, die Haut regelmäßig mit frischem Wasser aus einer Sprühflasche zu benetzen oder die Handgelenke unter kühles Wasser zu halten. Und die Sportler sollten ihre Aktivitäten nicht abbrechen, aber eher in die frühen Morgen- oder Abendstunden verlegen. Sorgen Sie beim morgendlichen Lüften für frische kühlere Luft und verschließen Sie die Fenster abgedunkelt und untertags, damit die Hitze nicht in die Wohn- und Schlafräumlichkeiten kann. Denn in kühleren Räumen schläft es sich einfach besser.
Text: David Hell, Foto: Adobe Stock/Alliance