Morgen, am 31. Mai 2022, ist Weltnichtrauchertag. Er soll dazu beitragen, dass Raucherinnen und Raucher von der Zigarette loskommen. Denn rund 12.000 Todesfälle im Jahr (laut „Global Burden of Desease“-Monitoring) stehen im Zusammenhang mit dem Rauchen. 3991 Menschen davon erlagen einem Lungenkrebs. Das Risiko geht viel weiter. Dr. Bernd Lamprecht, Univ.-Prof. an der JKU, Lungenfacharzt und Vorstandsmitglied in der Ärztekammer für Oberösterreich: „Rauchen ist nicht nur ein Risikofaktor für Lungenkrebs, sondern kann auch andere Krebserkrankungen – vor allem aber nicht nur im Bereich der Atemwege – hervorrufen. Das beginnt bei Zungenkrebs, geht über zu Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs und selbst Harnblasenkrebs kann durch das Rauchen hervorgerufen werden.“ Darüber hinaus ergeben sich mit dem Rauchen weitere Gesundheitsrisiken: wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt und Schlaganfall), COPD, chronische Bronchitis und Asthma. Allein an COPD sind 2019 zusätzlich 2.694 Personen vorzeitig verstorben.
Viele Raucher beginnen schon sehr früh mit der ersten Zigarette. Die Sucht lässt nicht lange auf sich warten. Denn der Körper gewöhnt sich sehr schnell an das Nervengift Nikotin, das einen immer wieder zur Zigarettenpackung führt. Die Abhängigkeit von Nikotin wird von der Stärke her mit der Heroinabhängigkeit verglichen. Daher ist es keine Kleinigkeit, davon wieder wegzukommen. Die Erfolgsquote einer Raucherentwöhnung liegt nur zwischen 20 bis 25 Prozent. Ein Raucher muss also vier bis fünf Anläufe nehmen, um die Entwöhnung zu schaffen. Mit dem Nicht-Rauchen anfangen sollte aber jeder Raucher – dabei stehen Hilfsmittel (Medikamente, Nikotinpflaster) zur Verfügung, am wirksamsten ist aber der eigene Wille.
Raucher sollten auch an die Anderen denken – im Speziellen an die Kinder. Denn auch Passivrauchen schadet. „Jener Rauch, der vorne von der Zigarette wegglimmt – der sogenannte Nebenstromrauch – enthält die Schadstoffe sogar in noch höherer Konzentration als der Hauptstromrauch, der vom Raucher inhaliert wird“, sagt Univ.-Prof. Dr. Lamprecht. Und wir beklagen in Österreich täglich drei Todesfälle die sich auf Passivrauch zurückführen lassen. Lassen Sie die Hände auch von Wasserpfeifen. Das darin enthaltene Wasser würde den Rauch angeblich filtern – hört man zuweilen. Doch das ist falsch. „Das Wasser hat bloß eine Kühlungsfunktion. Der abgekühlte Rauch wird umso tiefer inhaliert. Daher sind die Schädigungen ausgeprägter als beim normalen Zigarettenrauchen“, sagt Dr. Bernd Lamprecht.
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