Wenn es eine rechte Affenhitze hat, so kommt für viele Freizeitsportler ein Sporttraining nicht in Frage. Der Sportarzt sieht das anders. Wir fragen daher Dr. Ronald Ecker, Allgemein- und Sportmediziner in Marchtrenk sowie Co-Referent für PVE in der Ärztekammer für Oberösterreich, ob wir eine Pause einlegen sollen? „Keine gute Idee“, antwortet Dr. Ecker. Denn: „Ein trainierter Freizeitsportler merkt schon nach einer Woche einen Leistungsrückgang. Weniger fitte Hobbysportler fangen nach drei oder vier Wochen quasi wieder bei null an“, ergänzt Dr. Ecker. Die totale Bewegungsabstinenz wegen Hitze sei auch gar nicht nötig, wenn man gewisse Regeln einhält, meint der Mediziner.
Früh- oder Spätstart: Frühaufsteher sind im Sommer eindeutig im Vorteil: Am frühen Morgen ist die Luft noch vergleichsweise kühl und frisch. Auch die Ozonbelastung ist dann am geringsten. Wer mit dem Wecker auf Kriegsfuß steht oder so früh mit der Arbeit beginnt, der kann sein Training auf die späteren Abendstunden verschieben.
Pralle Sonne meiden: Auf jeden Fall sollte man sich nicht in der Mittagssonne verausgaben! Achten Sie auf die lokalen Gegebenheiten und verlegen Sie – falls in ziemlicher Nähe – die Trainingseinheiten in einen schattigen Wald(abschnitt) oder in eine gekühlte Sporthalle.
Kühlen und Schützen: Wer direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, sollte eine Kappe tragen, um einen möglichen Sonnenstich zu vermeiden. „Im Schatten aber würde ich mich bevorzugt ohne Kappe bewegen. Denn ein guter Teil des Wärmeaustausches erfolgt über die Kopfhaut“, sagt Dr. Ecker. Da wäre die Kopfbedeckung hinderlich. Ein Tipp: Das Kühlen der Haut mit kaltem Wasser bringt viel! Nutzen Sie daher auch Wasser-Entnahmestellen entlang der geplanten Sportstrecke. Überdies sollten Sie Ihre Haut vor Alterung und langfristigen Schäden mit einer Sonnencreme einschmieren, die einen entsprechend hohen Schutzfaktor aufweist.
Für Flüssigkeit sorgen: Bei sportlicher Aktivität in der Hitze soll pro Stunde mindestens ein halber Liter getrunken werden, ansonsten drohen Dehydratation und Kreislaufprobleme.
„Natürlich gewöhnt man sich im Laufe des Sommers an die hohen Temperaturen – der Mensch kann sich Gottseidank an viele Gegebenheiten anpassen. Dennoch muss die Trainingsintensität bei hohen Temperaturen nicht ans Limit gehen – wozu auch?“, sagt Dr. Ecker.
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